Die Informationstechnologie weist neben zahlreichen betriebswirtschaftlichen Anwendungsmöglichkeiten, ebenfalls verschiedene Risiken auf. Diese zeigen sich insbesondere in der Flüchtig- und Manipulierbarkeit elektronischer Daten. Nach verschiedenen Einschätzungen stellt derzeit z. B. das in einem gerichtlichen Verfahren kaum nachweisbare Zustandekommen elektronisch geschlossener Verträge, eine erhebliche Behinderung des elektronischen Handels dar.
Durch verschiedene Rechtsanpassungen auf europäischer und nationaler Ebene wurde ein elektronischer Signaturtyp geschaffen, der in Analogie zur eigenhändigen Unterschrift, die Integrität und Authentizität von elektronischen Daten ermöglichen soll. Die Regelungen des Signaturgesetzes beschränken sich hierbei im wesentlichen auf infrastrukturelle und informationstechnische Spezifikationen. Durch Formanpassungen in verschiedenen Bereichen des Privat- und öffentlichen Rechts wurde die qualifizierte elektronische Signatur teilweise zu einem vollwertigen rechtlichen Substitut der eigenhändigen Unterschrift. Die Regelung zur dauerhaften Überprüfbarkeit sowie die Beweiswirkung ist jedoch nicht durchgängig stringent geregelt.
Als Basiskonzept dient die Public-Key-Kryptographie unter Einbeziehung einer vertrauenswürdigen Instanz. Hierdurch ist die qualifizierte elektronische Signatur im Vergleich zur Unterschrift deutlich fälschungssicherer. Die Sicherheit der verwendeten Verfahren und Algorithmen ist unter Verwendung entsprechender Parameter sehr hoch. Im Vergleich zu den ausgeprägten Anforderungen an Infrastrukturanbieter existieren im Bereich der Anwender dagegn kaum Sicherheitsbestimmungen, wodurch sich gerade private Nutzer einem gewissen Bedrohungspotential durch sogenannte Trojaner ausgesetzt sehen müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Rechtliche Aspekte der Signatur
- Rechtliche Grundlagen
- Richtlinie der Europäischen Union
- Deutscher Gesetzgeber
- Anforderungen an eine qualifizierte elektronische Signatur
- Definition und Abgrenzung
- Produkte für qualifizierte elektronische Signaturen
- Sichere Signaturerstellungseinheiten
- Signaturanwendungskomponenten
- Technische Komponenten für Zertifizierungsdienste
- Qualifizierte Zertifikate und Wurzelzertifikate
- Dynamische Aspekte des Sicherheitsgehalts von qualifizierten elektronischen Signaturen
- Die qualifizierte elektronische Signatur als „Substitut“
- Privatrechtsbereich
- Öffentlich-rechtlicher Bereich
- Besonderheiten im Zusammenhang mit akkreditierten Zertifizierungsdiensteanbietern
- Die informationstechnische Realisierung
- Das kryptographische Konzept
- Das Funktionsprinzip des Signierens und Verifizierens
- Das Signieren
- Das Verifizieren
- Geeignete Kryptoalgorithmen und Sicherheitsparameter
- Hashfunktionen
- Signaturalgorithmen
- Das RSA-Verfahren
- DSA und DSA-Varianten (ECC)
- Gefahrenpunkte und Schwachstellen der Kryptosysteme
- Produkte und ihre Anwendung
- Die Signatur-Produkte des Anwenders
- Sichere Signaturerstellungseinheiten
- Signaturanwendungskomponenten
- Die Gefahrenpotentiale sogenannter Trojaner für die Signaturerstellung
- Die Public-Key-Infrastruktur
- Interoperabilität
- Zertifizierungs-Infrastruktur
- Gültigkeitsmodell
- Ökonomische Gegenwart und Perspektiven
- Die Ökonomische Vertragstheorie
- Implizite Verträge
- Relationale Verträge
- Die Stellung von Verbraucher und Bürger
- Kauf-, Dienstleistungs-, Reise- und Mietverträge
- Fernabsatzverträge, Internetauktionen
- Reise- und Mietverträge
- Finanz- und Versicherungsgeschäfte
- Finanzgeschäfte und -transaktionen
- Versicherungsgeschäfte
- „Behördengänge“
- Unternehmerische Potentiale der qualifizierten elektronischen Signatur
- Grundsätzliche ökonomische Potentiale
- Besondere Aspekte im E-Commerce
- E-Government
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der digitalen Signatur als Mittel zur Verifizierung elektronischer Daten im Kontext des elektronischen Geschäftsverkehrs. Ziel der Arbeit ist es, die rechtlichen, informationstechnischen und ökonomischen Aspekte der digitalen Signatur zu beleuchten und ihre Bedeutung für die Entwicklung des elektronischen Handels und der öffentlichen Verwaltung zu analysieren.
- Rechtliche Grundlagen und Anforderungen an die digitale Signatur
- Technische Funktionsweise und Sicherheit der digitalen Signatur
- Ökonomische Bedeutung und Potentiale der digitalen Signatur im E-Commerce und E-Government
- Herausforderungen und Chancen der digitalen Signatur im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Stand der elektronischen Kommunikation und die Bedeutung der digitalen Signatur für die Entwicklung des elektronischen Geschäftsverkehrs beleuchtet. Anschließend werden die rechtlichen Grundlagen der digitalen Signatur im Detail analysiert, wobei sowohl die europäische Rechtsgrundlage als auch die deutschen Gesetze im Fokus stehen. Es werden die Anforderungen an eine qualifizierte elektronische Signatur erläutert, die technischen Komponenten der digitalen Signatur vorgestellt und die verschiedenen Anwendungsgebiete im Privat- und öffentlichen Recht beleuchtet.
Im dritten Kapitel wird die informationstechnische Realisierung der digitalen Signatur näher betrachtet. Das kryptographische Konzept der Public-Key-Kryptographie wird erläutert, die Funktionsweise des Signierens und Verifizierens beschrieben und geeignete Kryptoalgorithmen und Sicherheitsparameter vorgestellt. Des Weiteren werden die Gefahrenpotentiale von Trojanern für die Signaturerstellung und die Rolle der Public-Key-Infrastruktur im Kontext der digitalen Signatur beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich den ökonomischen Aspekten der digitalen Signatur. Die Arbeit untersucht die Bedeutung der digitalen Signatur für den elektronischen Handel, die E-Government-Entwicklung und die Beziehungen zwischen Unternehmen und Konsumenten im digitalen Raum. Es werden sowohl die ökonomischen Potentiale als auch die Herausforderungen der digitalen Signatur in den verschiedenen Anwendungsbereichen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Digitale Signatur, Elektronische Signatur, Signaturgesetz, Public-Key-Kryptographie, Zertifizierung, E-Commerce, E-Government, Vertragstheorie, Sicherheit, Recht, Wirtschaft, Informationstechnologie, Interoperabilität, Datenschutz, Vertrauen.
- Arbeit zitieren
- Heiko Heibel (Autor:in), 2003, Die digitale Signatur - rechtliche, informationstechnische und ökonomische Aspekte eine digitalen Verifizierung nach dem Gesetz über Rahmenbedingungen für elektronische Signaturen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16057