Die von mir am X-Gymnasium gehaltene Unterrichtsstunde beschäftigt sich mit dem Thema 8.3 des bayerischen Lehrplanes für Gymnasien: der Reformation. Sie bildet die erste Unterrichtsstunde dieses Themas und beschäftigt sich mit dem Hintergrund der Welt- und Glaubensvorstellungen der Zeit Luthers.
In diesem Abschnitt möchte ich mich mit meinen Zielen und möglichen Vorurteilen auseinandersetzen. Das Thema Reformation ist sozusagen eins meiner Herzthemen. In meiner Zulassungsarbeit, die ich im nächsten Semester schreiben werde, beschäftige ich mich mit den spätmittelalterlichen Höllenvorstellungen und ihre Veränderung durch Martin Luther. Ich halte dieses Thema auch für die Zukunft der Schüler sehr wichtig, da es die Grundlage ihres Verständnisses des evangelischen Glaubens bildet. Deswegen war ich bei der Planung des Unterrichts enthusiastisch und habe mir vorgenommen zu versuchen, meine Begeisterung für das Thema an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Daraus folgt auch mein erstes Unterrichtsziel: bei den Schülern soll im Zuge ihrer Auseinandersetzung ein Interesse für das Thema geweckt werden. Es ist mir jedoch auch bewusst, dass mein Enthusiasmus auch negative Folgen haben könnte, zum Beispiel, wenn ein Schüler deutlich macht, dass er das Thema unwichtig findet und ich ihm daraufhin aus Enttäuschung unbewusst eine negative Rückmeldung gebe – durch Mimik, Gestik oder Worte. Der Schüler interpretiert meine Rückmeldung so, dass ich ihn nicht für allzu begabt halte und könnte ein niedrigeres Fähigkeitsselbstkonzept aufbauen. Ein anderes Problem wäre, wenn ich negative Aspekte der Reformation ausklammern würde, um „mein“ Thema rein positiv darzustellen.
Was mich bei der Unterrichtsvorbereitung sehr beschäftigte, war die Frage, inwiefern ich darauf reagieren soll, dass die Klasse oft unruhig und unkonzentriert ist. Ich habe mich nach langen Überlegungen dafür entschieden, ihnen ohne Vorurteile zu begegnen und zu versuchen, sie zu motivieren.
Inhaltsverzeichnis
- I. Persönliche Begegnung
- II. Analyse des didaktischen Bedingungsfeldes
- 1. Situation der Schule
- 2. Situation der Klasse
- 3. Beobachtungen zu einzelnen Schülerinnen und Schülern
- 4. Vorhergehender Unterricht
- III. Theologische Orientierung
- 1. Kirchengeschichtlicher Blick
- a. Deutschland um 1500
- b. Jenseitsvorstellungen im Spätmittelalter
- c. Der Weg in den Himmel
- d. Vorabend der Reformation
- e. Der junge Martin Luther
- 2. Systematischer Blick
- a. Reformation
- b. Auseinandersetzung zwischen evangelischer und katholischer Position
- C. Das Abendmahl als Streitpunkt innerhalb der evangelischen Kirchen
- IV. Didaktische Orientierung
- 1. Das Exemplarische
- 2. Gegenwartsbedeutung
- 3. Zukunftsbedeutung
- 4. Struktur des Inhalts, Schwierigkeiten und Gefahren
- 5. Unterrichtliche Zugänglichkeit
- V. Didaktische Entscheidungen
- VI. Methodische Entscheidungen
- VII. Verlaufsplanung
- IIX. Kritische Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der schriftliche Unterrichtsentwurf befasst sich mit der Reformation im Kontext des bayerischen Lehrplans für Gymnasien. Das Ziel der Unterrichtsstunde ist es, den Schülern einen Einblick in die Welt- und Glaubensvorstellungen der Zeit Luthers zu vermitteln und ihnen ein Interesse für das Thema zu wecken.
- Die Bedeutung der Reformation für das Verständnis des evangelischen Glaubens
- Die Situation in Deutschland um 1500 und die Jenseitsvorstellungen im Spätmittelalter
- Die Rolle von Martin Luther und die Auseinandersetzung zwischen evangelischer und katholischer Position
- Die didaktischen Herausforderungen und Möglichkeiten im Unterricht zur Reformation
Zusammenfassung der Kapitel
Der Entwurf beginnt mit einer persönlichen Begegnung des Autors mit dem Thema Reformation und einer Reflexion über mögliche Vorurteile. Anschließend wird das didaktische Bedingungsfeld analysiert, welches die Situation der Schule, der Klasse, die Beobachtung einzelner Schüler sowie den vorhergehenden Unterricht umfasst.
Der dritte Abschnitt widmet sich der theologischen Orientierung. Hier wird ein kirchengeschichtlicher Blick auf Deutschland um 1500 geworfen, die Jenseitsvorstellungen im Spätmittelalter beleuchtet und die Bedeutung der Reformation im Kontext der Zeit Luthers dargestellt.
Schließlich werden die didaktischen Entscheidungen des Autors in Bezug auf das Exemplarische, die Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung des Themas, die Struktur des Inhalts, die Schwierigkeiten und Gefahren des Unterrichts und die zugänglichkeit des Themas für die Schüler erläutert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Unterrichtsentwurfs sind: Reformation, Martin Luther, Jenseitsvorstellungen, Spätmittelalter, Deutschland, Kirchengeschichte, evangelischer Glaube, didaktische Orientierung, Unterrichtsgestaltung.
- Arbeit zitieren
- Paula Svoboda (Autor:in), 2010, Die Reformation - Mit Fokus auf die Bedrohungen und Ängste im Spätmittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160574