In der aktuellen Fachliteratur wurde bisher versäumt, die Erfahrungen von einweisenden Ärzten des ambulanten Sektors hinsichtlich bestehender Strukturen des zentralen Belegungsmanagement (ZBM) gezielt zu betrachten. Dies kann als grobes Defizit angesehen werden, da die Einweiser zum einen in ihrer Schlüsselkundenfunktion für die Patientenauslastung der Kliniken Sorge tragen und daher einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Zum anderen gilt das ZBM in Zeiten verschärften Wettbewerbes der Krankenhäuser untereinander als ein wichtiges Steuerungsinstrument, welches vermehrt verstärkte Implementierung findet. Mithilfe der vorliegenden Arbeit wird deshalb der Frage nachgegangen, ob die Implementierung eines ZBMs in Krankenhäusern zu einer Steigerung der Zufriedenheit von einweisenden Ärzten des ambulanten Sektors führen kann. Ziel ist es, die allgemeine Zufriedenheit der Einweiser mit bestehenden ZBM-Strukturen empirisch zu erforschen sowie einen umfassenden Überblick über deren individuelle Erfahrungen zu gewinnen, welche es für den effizienten Aufbau eines ZBMs dringend zu nutzen gilt.
Die Fragestellung wird auf der Grundlage von leitfadengestützten Experteninterviews mit einweisenden Ärzten diskutiert. Im Ergebnis wird deutlich, dass die Einweiser grundsätzlich ein hohes Optimierungspotential bestehender ZBM-Strukturen erkennen und sich ihre Zufriedenheit nur in einzelnen Aspekten niederschlägt. Momentan präsentieren sich die bestehen Strukturen intransparent, einhergehend mit einer mangelnden Entscheidungskompetenz der Belegungsmanager, sodass die Mehrheit der Einweiser zur Resignation neigt und vorrangig traditionelle Aufnahmestrukturen nutzt. Abschließend werden mithilfe der vorliegenden Ergebnisse vielfältige Handlungsvorschläge zur Optimierung generiert, welche für eine optimale Implementierung eines ZMS bedeutungsvoll sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Problemstellung
- 1.1 Wissenschaftliche Fragestellung
- 1.2 Forschungsziel und Nutzen
- 1.3 Methodische Vorgehensweise
- 1.4 Aufbau der Arbeit
- 2 Definitionsansätze und theoretische Grundlagen
- 2.1 Das zentrale Belegungsmanagement (ZBM)
- 2.1.1 ZBM aus der Prozessperspektive
- 2.1.2 ZBM als zentrales Element der Wertekette
- 2.2 Der Einweiser
- 2.2.1 Der Einweiser als Schlüsselkunde des Krankenhauses
- 2.3 Definition und Entstehung von Zufriedenheit
- 2.3.1 Einweiserzufriedenheit
- 2.3.2 Einweiserbindung
- 2.3.2.1 Zusammenhang zwischen Einweiserzufriedenheit und Einweiserbindung
- 2.3.2.1.1 Die Theorie der kognitiven Dissonanz
- 2.3.2.1.2 Die Lerntheorie
- 2.3.2.1.3 Die Risikotheorie
- 2.3.3 Einweisermarketing
- 3 Möglichkeiten der Einbettung des ZBMs in Managementansätze
- 3.1 Lean Management
- 3.1.1 Ursprung
- 3.1.2 Charakteristika
- 3.1.3 Ziele
- 3.1.4 Verbindung des Lean Managements mit dem ZBM
- 3.2 Kaizen
- 3.2.1 Ursprung
- 3.2.2 Charakteristika
- 3.2.3 Ziele
- 3.2.4 Verbindung des Kaizens mit dem ZBM
- 3.3 Lernende Organisation
- 3.3.1 Ursprung
- 3.3.2 Charakteristika
- 3.3.3 Ziele
- 3.3.4 Verbindung der lernenden Organisation mit dem ZBM
- 4 Analyse des Betrachtungsobjektes und des Umfeldes
- 4.1 Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara
- 4.1.1 Das Projekt „Belegungs- und Verweildauermanagement“
- 4.2 Umfeldanalyse hinsichtlich des ZBMs der Stadt Halle (Saale)
- 5 Methodisches Vorgehen
- 5.1 Studiendesign
- 5.2 Datenerhebung
- 5.2.1 Instrument Experteninterview
- 5.2.2 Teilstrukturierter Interviewleitfaden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Auswirkungen der Implementierung eines zentralen Belegungsmanagements (ZBM) in Krankenhäusern auf die Zufriedenheit einweisender Ärzte im ambulanten Sektor. Ziel ist die empirische Erforschung der allgemeinen Zufriedenheit der Einweiser mit bestehenden ZBM-Strukturen und die Gewinnung eines umfassenden Überblicks über deren individuelle Erfahrungen zur Optimierung des ZBM.
- Zufriedenheit einweisender Ärzte mit dem ZBM
- Optimierungspotential bestehender ZBM-Strukturen
- Einfluss des ZBM auf die Effizienz der Patientenversorgung
- Analyse der Transparenz und Entscheidungsfindung im ZBM
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur ZBM-Optimierung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Problemstellung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, zeigt das Forschungsdefizit hinsichtlich der Erfahrungen einweisender Ärzte mit ZBM auf und definiert die wissenschaftliche Fragestellung, das Forschungsziel und die methodische Vorgehensweise. Es wird die Bedeutung des ZBM im Kontext des Krankenhauswettbewerbs hervorgehoben und die Relevanz der Einweiserzufriedenheit für die Effizienz der Patientenversorgung betont.
2 Definitionsansätze und theoretische Grundlagen: Hier werden zentrale Begriffe wie ZBM, Einweiser und Zufriedenheit definiert und theoretisch eingeordnet. Das ZBM wird aus Prozess- und Wertekettenperspektive betrachtet. Der Einweiser wird als Schlüsselkunde identifiziert. Theorien zur Zufriedenheit und Einweiserbindung (kognitive Dissonanz, Lerntheorie, Risikotheorie) werden vorgestellt und ihre Relevanz für die Untersuchung erläutert. Einweisermarketing wird als ein relevanter Aspekt behandelt.
3 Möglichkeiten der Einbettung des ZBMs in Managementansätze: Dieses Kapitel untersucht die Einbettung des ZBMs in verschiedene Managementansätze wie Lean Management, Kaizen und lernende Organisation. Für jeden Ansatz werden Ursprung, Charakteristika, Ziele und die Verbindung zum ZBM detailliert beschrieben. Die Anwendung dieser Managementansätze soll zur Optimierung des ZBM beitragen.
4 Analyse des Betrachtungsobjektes und des Umfeldes: Dieses Kapitel analysiert das konkrete Betrachtungsobjekt (Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara) sowie das Umfeld (Stadt Halle (Saale)). Es wird das Projekt „Belegungs- und Verweildauermanagement“ im Krankenhaus detailliert beschrieben und die relevante Umgebung des ZBM analysiert. Dies bildet die Grundlage für die spätere Interpretation der Ergebnisse.
5 Methodisches Vorgehen: Hier wird das Studiendesign und die Datenerhebungsmethode (leitfadengestützte Experteninterviews) beschrieben. Der Aufbau des Interviewleitfadens wird erläutert. Dieser Abschnitt verdeutlicht die wissenschaftliche Fundiertheit der Studie und die Qualität der gewonnenen Daten.
Schlüsselwörter
Zentrales Belegungsmanagement (ZBM), Einweiserzufriedenheit, ambulante Ärzte, Krankenhaus, Patientenversorgung, Effizienz, Lean Management, Kaizen, lernende Organisation, Experteninterviews, Wettbewerbsfähigkeit, Optimierung, Transparenz, Entscheidungsfindung.
Häufig gestellte Fragen
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Die Masterarbeit untersucht die Auswirkungen der Implementierung eines zentralen Belegungsmanagements (ZBM) in Krankenhäusern auf die Zufriedenheit einweisender Ärzte im ambulanten Sektor.
Was ist das Ziel der Masterarbeit?
Ziel ist die empirische Erforschung der allgemeinen Zufriedenheit der Einweiser mit bestehenden ZBM-Strukturen und die Gewinnung eines umfassenden Überblicks über deren individuelle Erfahrungen zur Optimierung des ZBM.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Masterarbeit behandelt?
Die Themenschwerpunkte sind: Zufriedenheit einweisender Ärzte mit dem ZBM; Optimierungspotential bestehender ZBM-Strukturen; Einfluss des ZBM auf die Effizienz der Patientenversorgung; Analyse der Transparenz und Entscheidungsfindung im ZBM; Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur ZBM-Optimierung.
Was wird im ersten Kapitel (Einleitung und Problemstellung) behandelt?
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein, zeigt das Forschungsdefizit hinsichtlich der Erfahrungen einweisender Ärzte mit ZBM auf und definiert die wissenschaftliche Fragestellung, das Forschungsziel und die methodische Vorgehensweise. Es wird die Bedeutung des ZBM im Kontext des Krankenhauswettbewerbs hervorgehoben und die Relevanz der Einweiserzufriedenheit für die Effizienz der Patientenversorgung betont.
Was wird im zweiten Kapitel (Definitionsansätze und theoretische Grundlagen) behandelt?
Hier werden zentrale Begriffe wie ZBM, Einweiser und Zufriedenheit definiert und theoretisch eingeordnet. Das ZBM wird aus Prozess- und Wertekettenperspektive betrachtet. Der Einweiser wird als Schlüsselkunde identifiziert. Theorien zur Zufriedenheit und Einweiserbindung (kognitive Dissonanz, Lerntheorie, Risikotheorie) werden vorgestellt und ihre Relevanz für die Untersuchung erläutert. Einweisermarketing wird als ein relevanter Aspekt behandelt.
Was wird im dritten Kapitel (Möglichkeiten der Einbettung des ZBMs in Managementansätze) behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die Einbettung des ZBMs in verschiedene Managementansätze wie Lean Management, Kaizen und lernende Organisation. Für jeden Ansatz werden Ursprung, Charakteristika, Ziele und die Verbindung zum ZBM detailliert beschrieben. Die Anwendung dieser Managementansätze soll zur Optimierung des ZBM beitragen.
Was wird im vierten Kapitel (Analyse des Betrachtungsobjektes und des Umfeldes) behandelt?
Dieses Kapitel analysiert das konkrete Betrachtungsobjekt (Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara) sowie das Umfeld (Stadt Halle (Saale)). Es wird das Projekt „Belegungs- und Verweildauermanagement“ im Krankenhaus detailliert beschrieben und die relevante Umgebung des ZBM analysiert. Dies bildet die Grundlage für die spätere Interpretation der Ergebnisse.
Was wird im fünften Kapitel (Methodisches Vorgehen) behandelt?
Hier wird das Studiendesign und die Datenerhebungsmethode (leitfadengestützte Experteninterviews) beschrieben. Der Aufbau des Interviewleitfadens wird erläutert. Dieser Abschnitt verdeutlicht die wissenschaftliche Fundiertheit der Studie und die Qualität der gewonnenen Daten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Zentrales Belegungsmanagement (ZBM), Einweiserzufriedenheit, ambulante Ärzte, Krankenhaus, Patientenversorgung, Effizienz, Lean Management, Kaizen, lernende Organisation, Experteninterviews, Wettbewerbsfähigkeit, Optimierung, Transparenz, Entscheidungsfindung.
- Quote paper
- Julia Nagel (Author), 2014, Auswirkungen der Implementierung eines zentralen Belegungsmanagements in Krankenhäusern auf die Zufriedenheit von einweisenden Ärzten des ambulanten Sektors, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1606285