Neuseeland galt lange Zeit als paradigmatisches Beispiel für Arend Lijpharts Konzeption der Mehrheitsdemokratie („Westminster Modell“). Im Zuge einer Wahlrechtsreform im Jahr 1993 änderte sich das politische Neuseelands jedoch basal, sodass eine Neubewertung dieses Befundes notwendig erscheint. Zu diesem Zweck lautet die Arbeitsfrage des vorliegenden Essays: Ist Neuseeland nach der Wahlrechtsreform von 1993 eher eine Mehrheits- oder eine Konsensdemokratie?
Um die Zugehörigkeit zu einer dieser Kategorien bewerten zu können, sollen zunächst die Kategorien, also Lijpharts Typologie von Mehrheits- und Konsensdemokratien, erläutert werden (2.). Im nächsten Schritt erfolgt eine Darstellung des politischen Systems von Neuseeland sowie eine Erörterung der relevanten Aspekte vor bzw. unmittelbar nach der Wahlrechtsreform (3.). Das Fazit diskutiert schließlich die Ausgangsfrage und benennt offenstehende Fragen (4.).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Arend Lijpharts Typologie
- 2.1 Mehrheitsdemokratien
- 2.2 Konsensdemokratien
- 2.3 Messung und Befunde Lijpharts
- 3 Das politische System Neuseelands
- 3.1 Vor der Wahlrechtsreform
- 3.2 Nach der Wahlrechtsreform
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, ob Neuseeland nach der Wahlrechtsreform von 1993 eher eine Mehrheits- oder eine Konsensdemokratie ist. Sie analysiert die Typologie von Arend Lijphart, die zwischen Mehrheits- und Konsensdemokratien unterscheidet, und wendet diese auf das politische System Neuseelands an, wobei die Veränderungen vor und nach der Wahlrechtsreform betrachtet werden.
- Typologie von Mehrheits- und Konsensdemokratien nach Arend Lijphart
- Politisches System Neuseelands vor und nach der Wahlrechtsreform von 1993
- Analyse der Merkmale von Mehrheits- und Konsensdemokratien im Kontext Neuseelands
- Bewertung der Einstufung Neuseelands nach der Wahlrechtsreform
- Offene Fragen und weitere Forschungsbedarfe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Arbeitsfrage und den Aufbau der Arbeit vor. Das zweite Kapitel erläutert die Typologie von Arend Lijphart, die Mehrheits- und Konsensdemokratien anhand von Merkmalen wie exekutiver Macht, Parteiensystem und Wahlsystem unterscheidet. Das dritte Kapitel stellt das politische System Neuseelands vor und diskutiert die Relevanz der Wahlrechtsreform von 1993 für die Einordnung Neuseelands. Das vierte Kapitel zieht ein Fazit und benennt offene Fragen.
Schlüsselwörter
Mehrheitsdemokratie, Konsensdemokratie, Arend Lijphart, Wahlrechtsreform, Neuseeland, Westminster Modell, exekutive Macht, Parteiensystem, Wahlsystem, Interessengruppen, Föderalismus, Demokratiequalität, Politikperformanz.
- Arbeit zitieren
- Kai Gondlach (Autor:in), 2010, Ist Neuseeland nach der Wahlrechtsreform 1993 eine Mehrheits- oder Konsensdemokratie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160640