Für meine Hausarbeit habe ich den Titel „Lebensweltorientierte Soziale Arbeit in der Sozialpsychiatrie – Zur Rolle der Alltagsstrukturierung im Spannungsfeld von Stabilisierung und Selbstbestimmung“ gewählt. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil ich in meiner beruflichen Praxis in einer besonderen Wohnform mit psychisch erkrankten Erwachsenen täglich mit der Herausforderung konfrontiert bin, lebensweltorientiert zu arbeiten – insbesondere im Bereich der Alltagsstrukturierung. Dabei beobachte ich immer wieder ein Spannungsfeld: Auf der einen Seite ermöglicht eine verlässliche Tagesstruktur Stabilität und Orientierung. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass zu viel Struktur zu Fremdbestimmung führt und die Selbstbestimmung der Bewohner:innen eingeschränkt wird. Im Zentrum meiner Arbeit steht die lebensweltorientierte Soziale Arbeit nach Hans Thiersch, deren Struktur- und Handlungsmaximen sich m.E. im Konzept meiner Einrichtung wiederfinden. Ergänzend führe ich dann die lebensweltorientierte Sicht von Alltag nach Thiersch als Grundlage zum besseren Verständnis der theoretischen Überlegungen auf. Auch wenn der Fokus dieser Arbeit auf dem Konzept von Thiersch liegt, ist es meiner Meinung nach dringend notwendig die erweiterten Belastungslagen der Bewohner:innen ebenfalls zu berücksichtigen. Eine Erkrankung an einer Schizophrenie beinhaltet eine Vulnerabilität und eine verminderte Belastungsfähigkeit. In diesem Zusammenhang ist das Konzept der Lebensbewältigung nach Lothar Böhnisch relevant, da es die Wechselwirkung zwischen strukturellen gesellschaftlichen Anforderungen und individuellen psychosozialen Ressourcen in den Blick nimmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch
- 2.2. Lebenswelt und Alltag
- 3. Das Praxisfeld Sozialpsychiatrie
- 3.1. Was ist eine besondere Wohnform?
- 3.2. Praxisfeld Sozialpsychiatrie
- 4. Stabilisierung vs. Selbstbestimmung im Alltag
- 5. Fazit
- 6. Prüfungsleistung I
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die lebensweltorientierte Soziale Arbeit in der Sozialpsychiatrie, insbesondere die Rolle der Alltagsstrukturierung im Spannungsfeld von Stabilisierung und Selbstbestimmung. Die Autorin, basierend auf ihren beruflichen Erfahrungen in einer besonderen Wohnform für psychisch erkrankte Erwachsene, analysiert die Herausforderungen lebensweltorientierter Arbeit im Kontext der Alltagsgestaltung.
- Lebensweltorientierte Soziale Arbeit nach Hans Thiersch
- Das Spannungsfeld zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung bei der Alltagsstrukturierung
- Die Bedeutung individueller Ressourcen und Belastungsfähigkeit psychisch erkrankter Menschen
- Konzeptionelle Alltagsstrukturierung und deren Einfluss auf Selbstbestimmung und Stabilisierung
- Praxisbeispiele aus einer besonderen Wohnform für psychisch erkrankte Erwachsene
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit in der Sozialpsychiatrie ein und beschreibt das Spannungsfeld zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung bei der Alltagsstrukturierung. Die Autorin erläutert ihre Motivation für die Wahl dieses Themas, basierend auf ihren praktischen Erfahrungen in einer besonderen Wohnform mit psychisch erkrankten Erwachsenen. Sie kündigt an, das Konzept der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit nach Hans Thiersch und das Konzept der Lebensbewältigung nach Lothar Böhnisch zu berücksichtigen, um die Herausforderungen der Alltagsgestaltung für diese Personengruppe zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Untersuchung, inwieweit die konzeptionelle Alltagsstrukturierung Spannungen im Hinblick auf die Selbstbestimmung und Stabilisierung der Bewohner*innen erzeugt.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es beschreibt zunächst die Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch, deren Struktur- und Handlungsmaximen (Prävention, Alltagsnähe, Dezentralisierung/Regionalisierung, Integration, Partizipation) erläutert werden. Der Bezug zu sozialen Gerechtigkeit und die Entwicklung des Konzepts im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen werden diskutiert. Anschließend wird das Verständnis von Lebenswelt und Alltag im Rahmen der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit vorgestellt, unter Einbezug phänomenologischer Perspektiven. Die Kapitel verdeutlicht die Bedeutung des alltagsnahen Ansatzes und die Berücksichtigung individueller Lebenslagen.
3. Das Praxisfeld Sozialpsychiatrie: Dieses Kapitel beschreibt das Praxisfeld Sozialpsychiatrie, mit einem Fokus auf besondere Wohnformen. Es erläutert den Kontext, in dem die Autorin ihre praktischen Erfahrungen gesammelt hat. Die Beschreibung des Praxisfeldes liefert die Grundlage für die anschließende Analyse des Spannungsfeldes zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung im Alltag der Bewohner*innen. Es wird die spezifische Situation der Einrichtung und die damit verbundenen Herausforderungen für die lebensweltorientierte Soziale Arbeit beleuchtet.
4. Stabilisierung vs. Selbstbestimmung im Alltag: Dieses Kapitel befasst sich mit dem zentralen Thema des Spannungsfeldes zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung im Alltag psychisch erkrankter Menschen in besonderen Wohnformen. Anhand von Praxisbeispielen wird das Spannungsverhältnis zwischen der Notwendigkeit von Tagesstruktur zur Stabilisierung und dem gleichzeitigen Anspruch auf Selbstbestimmung der Bewohner*innen verdeutlicht. Die Analyse des Konflikts und die Herausforderungen der professionellen Praxis werden detailliert untersucht.
Schlüsselwörter
Lebensweltorientierte Soziale Arbeit, Sozialpsychiatrie, Alltagsstrukturierung, Stabilisierung, Selbstbestimmung, Hans Thiersch, Lothar Böhnisch, besondere Wohnformen, psychische Erkrankung, Ressourcen, Vulnerabilität, soziale Gerechtigkeit, Teilhabe.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Inhaltsverzeichnisses dieser Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet folgende Kapitel: 1. Einleitung, 2. Theoretische Grundlagen (mit Unterpunkten Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch und Lebenswelt und Alltag), 3. Das Praxisfeld Sozialpsychiatrie (mit Unterpunkten Was ist eine besondere Wohnform? und Praxisfeld Sozialpsychiatrie), 4. Stabilisierung vs. Selbstbestimmung im Alltag, 5. Fazit, und 6. Prüfungsleistung I.
Welche Zielsetzung und Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die lebensweltorientierte Soziale Arbeit in der Sozialpsychiatrie, insbesondere die Rolle der Alltagsstrukturierung im Spannungsfeld von Stabilisierung und Selbstbestimmung. Schwerpunkte sind u.a.: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit nach Hans Thiersch; das Spannungsfeld zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung bei der Alltagsstrukturierung; die Bedeutung individueller Ressourcen und Belastungsfähigkeit psychisch erkrankter Menschen; konzeptionelle Alltagsstrukturierung und deren Einfluss auf Selbstbestimmung und Stabilisierung; Praxisbeispiele aus einer besonderen Wohnform für psychisch erkrankte Erwachsene.
Was behandelt die Einleitung der Arbeit?
Die Einleitung führt in das Thema der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit in der Sozialpsychiatrie ein und beschreibt das Spannungsfeld zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung bei der Alltagsstrukturierung. Sie erläutert die Motivation für die Themenwahl basierend auf praktischen Erfahrungen und kündigt die Berücksichtigung der Konzepte von Hans Thiersch und Lothar Böhnisch an, um die Herausforderungen der Alltagsgestaltung zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Untersuchung, inwieweit die konzeptionelle Alltagsstrukturierung Spannungen im Hinblick auf die Selbstbestimmung und Stabilisierung der Bewohner*innen erzeugt.
Was sind die theoretischen Grundlagen, die in der Arbeit erläutert werden?
Das Kapitel zu den theoretischen Grundlagen beschreibt die Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch mit ihren Struktur- und Handlungsmaximen (Prävention, Alltagsnähe, Dezentralisierung/Regionalisierung, Integration, Partizipation). Es wird der Bezug zu sozialer Gerechtigkeit und die Entwicklung des Konzepts im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen diskutiert. Anschließend wird das Verständnis von Lebenswelt und Alltag im Rahmen der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit vorgestellt, unter Einbezug phänomenologischer Perspektiven.
Was wird im Kapitel über das Praxisfeld Sozialpsychiatrie beschrieben?
Das Kapitel beschreibt das Praxisfeld Sozialpsychiatrie mit einem Fokus auf besondere Wohnformen. Es erläutert den Kontext, in dem praktische Erfahrungen gesammelt wurden, und liefert die Grundlage für die Analyse des Spannungsfeldes zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung im Alltag der Bewohner*innen. Die spezifische Situation der Einrichtung und die damit verbundenen Herausforderungen für die lebensweltorientierte Soziale Arbeit werden beleuchtet.
Womit befasst sich das Kapitel über Stabilisierung vs. Selbstbestimmung im Alltag?
Dieses Kapitel befasst sich mit dem zentralen Thema des Spannungsfeldes zwischen Stabilisierung und Selbstbestimmung im Alltag psychisch erkrankter Menschen in besonderen Wohnformen. Anhand von Praxisbeispielen wird das Spannungsverhältnis zwischen der Notwendigkeit von Tagesstruktur zur Stabilisierung und dem gleichzeitigen Anspruch auf Selbstbestimmung der Bewohner*innen verdeutlicht. Die Analyse des Konflikts und die Herausforderungen der professionellen Praxis werden detailliert untersucht.
Welche Schlüsselwörter sind für diese Arbeit relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit, Sozialpsychiatrie, Alltagsstrukturierung, Stabilisierung, Selbstbestimmung, Hans Thiersch, Lothar Böhnisch, besondere Wohnformen, psychische Erkrankung, Ressourcen, Vulnerabilität, soziale Gerechtigkeit, Teilhabe.
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- Janin Rosenberger (Author), 2025, Lebensweltorientierte Soziale Arbeit in der Sozialpsychiatrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1606421