Der Bologna-Prozess hat einige Veränderungen mit sich gebracht. Studierte
man früher in der Regel neun Semester und hatte dann sein Diplom erfolgreich erworben, so muss man sich heutzutage schon nach dem sechs-semestrigen Bachelor überlegen, wie es weiter gehen soll.
Bereits 1999 lag der Beschluss der europäischen Bildungsminister vor, ein
zweistufiges Studiensystem aus Bachelor und Master mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen einzuführen.1) Die europäischen Hochschulen sind verpflichtet bis 2010 auf die neuen Abschlüsse umzustellen. Jedoch haben bislang (Stand April 2009) lediglich 75 Prozent der Hochschulen die Umstellung vorgenommen.2) Allein diese Zahl ist schon überraschend,
noch erstaunlicher ist allerdings die Tatsache, dass laut einer aktuellen
Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP)
bisher nicht mehr als 45 Prozent der befragten Personal-Manager Bachelor-
Absolventen eingestellt haben, obwohl bereits im Jahr 2007 23.400
Studierende an deutschen Hochschulen ihr Studium mit einem Bachelor
abschlossen. Aus diesen Gründen ist es auch nichts Außergewöhnliches,
dass laut einer Umfrage des Hochschul-Informations-System HIS drei Viertel der Studenten noch einen Master anstreben. Meist fühlen sich die Studierenden nicht richtig auf das berufliche Leben vorbereitet und haben
Zweifel, ob sie mit ihrer Hochschul-Ausbildung im Arbeitsalltag bestehen
können. Außerdem plagt viele Bachelor-Absolventen die Unsicherheit, wie
ihr Abschluss bei den Personalverantwortlichen der Unternehmen ankommt.
Alleine deshalb entscheiden sich viele von ihnen, noch ein Masterstudium
anzuhängen, um damit auf Nummer sicher zu gehen. Die Beweggründe für ein Masterstudium sind damit geklärt, jedoch nicht die Frage, ob sich ein Masterstudium auch finanziell lohnt.
[...]
1) vgl. auch im Weiteren BMBF [Bologna] 17
2) vgl. auch im Weiteren Furkel [Bachelor] 12
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung: Bachelor. Und dann?
- 2 Geeignete Instrumente zur Berechnung
- 2.1 Beurteilung der Verwendung einer Investitionsrechnung
- 2.2 Die Methode des Kapitalwerts
- 3 Beurteilung des Masterstudiums anhand einer Investitionsrechnung.
- 3.1 Anwendung der Kapitalwertmethode
- 3.2 Simulation verschiedener Alternativen mithilfe des Kapitalwerts
- 4 Ausblick: Folgt nach dem Bachelor das Aus?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die finanzielle Rentabilität eines Masterstudiums. Sie beleuchtet die Frage, ob sich die Investition in ein Masterstudium aus ökonomischer Sicht lohnt.
- Anwendung der Kapitalwertmethode zur Bewertung von Investitionen
- Berücksichtigung von direkten Kosten und Opportunitätskosten
- Simulation verschiedener Szenarien zur Beurteilung des finanziellen Nutzens eines Masterstudiums
- Bewertung der Investitionsrechnung als Instrument zur Entscheidungshilfe für Studierende
- Diskussion der Bedeutung des Bologna-Prozesses und seiner Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Bachelor. Und danach? Dieses Kapitel stellt den aktuellen Kontext des Bachelor- und Masterstudiums im Rahmen des Bologna-Prozesses dar. Es diskutiert die Herausforderungen, denen Absolventen nach dem Bachelorstudium gegenüberstehen und warum viele ein Masterstudium anstreben.
- Kapitel 2: Geeignete Instrumente zur Berechnung In diesem Kapitel werden die Grundlagen der Investitionsrechnung erläutert und die Kapitalwertmethode als geeignetes Instrument zur Bewertung der finanziellen Rentabilität eines Masterstudiums vorgestellt.
- Kapitel 3: Beurteilung des Masterstudiums anhand einer Investitionsrechnung. Das Kapitel befasst sich mit der konkreten Anwendung der Kapitalwertmethode auf die Entscheidung für oder gegen ein Masterstudium. Es werden verschiedene Szenarien simuliert und die Ergebnisse interpretiert.
Schlüsselwörter
Investitionsrechnung, Kapitalwertmethode, Masterstudium, Bachelorstudium, Opportunitätskosten, Bologna-Prozess, finanzielle Rentabilität, Entscheidungshilfe
- Quote paper
- Melanie Reinhardt (Author), 2009, Die finanzielle Seite des Masterstudiums, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160695