Eine Anwendung von Butlers Anerkennungstheorie auf die Unterrepräsentanz von Frauen auf Führungsebenen ist bisher noch nicht vollzogen worden. Fokus der vorliegenden Arbeit soll sein, das erwähnte Betrachtungsdefizit zu beheben und einen Erklärungsansatz anzubieten, warum Frauen in Deutschland auf Führungsebenen proportional unterrepräsentiert sind, wenn man relational ihren Bildungserfolg einkalkuliert.
Zuallererst werden aus diesem Grund Judith Butlers Kerntheorien zur Geschlechterperformativität sowie ihre Überlegungen zu den Verhältnissen von Selbstwerdung, Macht und Anerkennung analytisch hergeleitet. Währenddessen gilt es ebenfalls die Systematik von Genderstereotypen zu dekonstruieren und sie dadurch zu hinterfragen. Daraufhin wird der Frage nachgegangen, ob Frauen in Managementpositionen anders führen als ihre männlichen Kollegen, indem ihre Persönlichkeitsmerkmale über psychoanalytische Methoden erfasst und verglichen werden. Die wirtschaftswissenschaftliche Forschung liefert in diesem Kontext zudem geläufige Theorien für Hindernisse des beruflichen Aufstiegs von Frauen, die komprimiert dargestellt und evaluiert werden. Abschließend muss Butlers Anerkennungstheorie auf den hier gewählten, konkreten Fall der Geschlechterungleichheit angewandt werden. Im Zuge dessen muss unter Rückgriff auf konzise Aufarbeitungen zur Anerkennung als Subjektivation Butlers beantwortet werden, inwiefern soziale Normen, das Befolgen oder Nichtbefolgen (mit den damit verbundenen Sanktionen) und die gesellschaftliche Sozialisation Einfluss auf die Selbstwerdung von betroffenen Subjekten haben.
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- Jonas Martin Barczik (Author), 2025, Warum sind Frauen in Deutschland auf Führungsebenen unterrepräsentiert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1607214