Diskriminierung am Arbeitsplatz galt lange Zeit als normal, keiner wunderte sich dar-über, dass beispielsweise Frauen weniger verdienten als Männer oder dass Menschen mit unterschiedlichem Alter auch verschiedene Chancen am Arbeitsmarkt haben. In den letzten Jahren hat jedoch eine veränderte Sichtweise in diesem Bereich eingesetzt, die spätestens seit der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes 2006 (vgl. AGG 2006) in Deutschland auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Jedoch ist dies keine rein nationale Entwicklung, sondern basiert auf der im Jahr 2000 eingeführten europäischen Gleichbehandlungsrichtlinie (vgl. Verordnung 2000/78/EG).
Diese Arbeit widmet sich nun der Altersdiskriminierung im internationalen Vergleich und will aufzeigen, inwieweit internationale Unterschiede in der Wahrnehmung und dem Vorhandensein von Altersdiskriminierung existent sind. Es ist davon auszugehen, dass die verschiedenen Strukturen innerhalb der Länder und die damit einhergehenden normativen Einstellungen zur Arbeit und zum Alter, Auswirkungen auf die Diskriminierung im Alter haben. Diese Arbeit untersucht nun die Altersdiskriminierung in Abhängigkeit der verschie-denen Wohlfahrtsstaatenregime nach Esping-Andersen, da zu erwarten ist, dass die auftre-tenden Unterschiede sich zumindest teilweise durch die Wohlfahrtsstaatentypologie erklären lassen. Hierfür wurden drei Länder ausgewählt, die exemplarisch für die drei Wohlfahrtsstaa-tenregmine stehen: Deutschland, welches das konservative, erwerbsarbeitsbezoge Regime darstellt, Großbritannien, das für das liberale Regime steht und Schweden, das in Esping-Andersens Typologie das sozialdemokratische Regime bzw. den institutionalisierten Wohl-fahrtsstaat vertritt.
Im Folgenden werden nun zunächst die begrifflichen und hypothetischen Grundlagen für diese Arbeit, die deduktiv vorgehen wird, gelegt, indem Theorien zur Altersdiskriminierung, die Rentensysteme und Arbeitsmarktstrukturen in den verschiedenen Ländern sowie die drei Wohlfahrtsstaatenregime kurz erklärt werden. Anschließend werden auf dieser Theorie-grundlage Hypothesen aufgestellt, die später anhand des European Social Survey empirisch überprüft werden. Zuletzt werden die aus dieser Auswertung gewonnenen Ergebnisse mit den anfänglichen Annahmen und Theorien nochmals gegenübergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Altersdiskriminierung
- Rentensysteme
- Schweden
- Großbritannien
- Deutschland
- Wohlfahrtsstaaten-Modelle
- Das sozialdemokratische Modell: Schweden
- Das liberale Modell: Großbritannien
- Das konservative Modell: Deutschland
- Kritik an der Wohlfahrtsstaatentypologie
- Hypothesen
- Empirisches Vorgehen
- Beschreibung des European Social Survey (ESS)
- Operationalisierung der Variablen
- Altersdiskriminierungsindex
- Kontrollvariablen
- Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz: Ein Vergleich der Länder Deutschland, Großbritannien, Schweden
- Zusammenfassung und Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz im internationalen Vergleich und analysiert Unterschiede in der Wahrnehmung und dem Vorkommen von Altersdiskriminierung in Deutschland, Großbritannien und Schweden. Die Arbeit geht davon aus, dass Unterschiede in den Wohlfahrtsstaatenmodellen der Länder Auswirkungen auf die Diskriminierung von älteren Arbeitnehmern haben.
- Die theoretischen Grundlagen der Altersdiskriminierung
- Die Rentensysteme in den drei Ländern
- Die verschiedenen Wohlfahrtsstaatenmodelle nach Esping-Andersen
- Die empirische Untersuchung der Altersdiskriminierung anhand des European Social Survey
- Die Interpretation der Ergebnisse im Kontext der theoretischen Grundlagen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz ein und erläutert die Relevanz des internationalen Vergleichs.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Theorien zur Altersdiskriminierung, gibt einen Überblick über die Rentensysteme in Deutschland, Großbritannien und Schweden und stellt die verschiedenen Wohlfahrtsstaatenmodelle nach Esping-Andersen vor.
- Hypothesen: Dieses Kapitel formuliert Hypothesen, die später anhand des European Social Survey empirisch überprüft werden.
- Empirisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die Methode der empirischen Untersuchung, erläutert den European Social Survey und erklärt die Operationalisierung der Variablen, einschließlich des Altersdiskriminierungsindex und der Kontrollvariablen.
- Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz: Ein Vergleich der Länder Deutschland, Großbritannien, Schweden: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse, einschließlich einfacher statistischer Auswertungen und Regressionsanalysen.
Schlüsselwörter
Altersdiskriminierung, Arbeitsplatz, Internationaler Vergleich, Deutschland, Großbritannien, Schweden, Wohlfahrtsstaatenmodelle, Rentensysteme, European Social Survey, Empirische Analyse, Regressionsanalyse.
- Arbeit zitieren
- Tanja Mayer (Autor:in), 2010, Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160733