Ziel dieser Arbeit ist es, den Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann in bezug auf die Populärkultur zu untersuchen. Dabei beschränke ich mich auf den Ort des Variétés, das in diesem Roman vorkommt. Es handelt sich um den „Blauen Engel“, in dem Professor Unrat und die Künstlerin Fröhlich aufeinandertreffen. Da ich mich auf die Passagen beschränke, die aus der personalen Sicht Unrats geschildert werden und andere, aus der Sicht Lohmanns zum Beispiel, vernachlässige, kommt in dieser Arbeit nur die Wahrnehmung der Figur des Professor Unrat vom „Blauen Engel“ zur Geltung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die Suche nach der Künstlerin Fröhlich
- II. Das Tingeltangel „Der Blaue Engel“
- III. Die Kunst der Verwandlung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text analysiert Heinrich Manns Roman „Professor Unrat“ im Kontext der Populärkultur, wobei der Fokus auf dem Variété „Der Blaue Engel“ liegt, welches als Begegnungsort von Professor Unrat und der Künstlerin Fröhlich fungiert. Die Analyse beschränkt sich auf die subjektive Wahrnehmung Unrats, die durch die Perspektive der Romanfigur vermittelt wird.
- Die Suche nach der Künstlerin Fröhlich und die damit verbundene Konstruierung ihres Images durch Unrats Wahrnehmung
- Der „Blaue Engel“ als Ort des Untergangs, des Dionysischen und der Verführungskunst
- Die Rolle des Tingeltangels als Form der populären Unterhaltung und die Präsentation der Künstlerin Fröhlich als Prototyp der erotischen Künstlerin
- Die Kunst der Verwandlung und die Inszenierung von Schönheit durch Maskerade, Schminke und Körperlichkeit
- Die Interaktion von Professor Unrat mit der Künstlerin Fröhlich im Kontext des Variétés und die Auswirkungen auf seine eigene Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Ziel und den Rahmen der Arbeit vor, indem sie den Roman „Professor Unrat“ im Kontext der Populärkultur untersucht und den Fokus auf das Variété „Der Blaue Engel“ legt.
I. Die Suche nach der Künstlerin Fröhlich
Dieser Abschnitt beschreibt Unrats mühsame Suche nach der Künstlerin Fröhlich, welche gleichzeitig eine imaginative Konstruktion ihres Bildes durch ausschließende Bestimmung provoziert. Die Suche wird mit dem Mythos von Artemis und Aktäon verglichen, wobei Unrat als „Raubtier“ dargestellt wird und ein Abstieg in die Hades-Welt erfolgt.
II. Das Tingeltangel „Der Blaue Engel“
Hier wird das Variété „Der Blaue Engel“ als Ort der Unterhaltung, mit Gastronomie und Nummernvariété, vorgestellt. Die Künstlerin Fröhlich als Star des Programms repräsentiert den typischen erotischen Reiz des Tingeltangels. Die Atmosphäre des „Blauen Engels“ übt eine vermenschlichende Wirkung auf Unrat aus, der jedoch diese Rolle nur kurzfristig einnimmt.
III. Die Kunst der Verwandlung
Der Abschnitt behandelt die Künstlerin Fröhlich als „Barfußtänzerin“ und Prototyp des Lasters. Die sinnlichen Attribute der Künstlerin werden durch Unrats indirekte Wahrnehmung vermittelt, wobei die Inszenierung durch Maskerade und Schminke hervorgehoben wird. Der kreative Akt des Schminkens der Künstlerin Fröhlich durch Unrat wird mit der Figur des Pygmalion in Verbindung gebracht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte des Textes lassen sich mit folgenden Schlüsselwörtern beschreiben: Populärkultur, Variété, Tingeltangel, „Der Blaue Engel“, Künstlerin Fröhlich, Professor Unrat, Erotik, Maskerade, Verwandlung, Inszenierung, Wahrnehmung, Mythologie.
- Arbeit zitieren
- Harald Kienzler (Autor:in), 2006, Populärkultur in Heinrich Manns "Professor Unrat", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160888