Das Paper untersucht den Einsatz von KI im Recruiting im DACH-Raum und analysiert das Spannungsfeld zwischen technologischer Effizienz und ethischer Verantwortung. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass KI-basierte Tools erhebliche Effizienzgewinne versprechen. Dazu zählen etwa die Automatisierung von Routineaufgaben, Zeitersparnis und eine potenziell objektivere Vorauswahl. Gleichzeitig bergen sie jedoch Risiken wie algorithmische Diskriminierung, mangelnde Transparenz und unklare Verantwortlichkeiten. Theoretisch stützt sich die Arbeit auf die Verantwortungsethik nach Max Weber und Hans Jonas, die zur vorausschauenden Übernahme von Verantwortung für die Folgen technischen Handelns verpflichtet, sowie auf die systemische Organisationstheorie nach Niklas Luhmann, die Organisationen als soziale Systeme begreift, in denen KI Entscheidungsprozesse formalisiert, aber auch durch bestehende Strukturen beeinflusst wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Zielsetzung
- 2 Theoretischer Rahmen
- 2.1 Verantwortungsethik
- 2.2 Systemische Organisationstheorie
- 2.3 Algorithmische Entscheidungsfindung im Recruiting
- 3 Einsatz von KI im Recruiting
- 3.1 Verbreitung von KI im Recruiting im DACH-Raum
- 3.2 Effizienzgewinne und wirtschaftliche Argumente
- 3.3 Herausforderungen und ethische Bedenken
- 4 Ethische Spannungsfelder
- 4.1 Diskriminierung und Bias in algorithmischen Systemen
- 4.2 Intransparenz, Erklärbarkeit und Vertrauensfragen
- 4.3 Verantwortungslücken und organisationale Zurechenbarkeit
- 5 Verantwortungsvoller Umgang und Lösungsansätze
- 5.1 Ethische Leitlinien und Governance-Ansätze
- 5.2 Systemische Perspektiven: Feedback- und Lernfähigkeit der Organisation
- 6 Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert kritisch den Einsatz algorithmischer Entscheidungssysteme im Recruiting, die ethischen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, und mögliche Lösungsansätze für einen verantwortungsvollen Umgang. Der Fokus liegt auf der Abwägung zwischen Effizienzsteigerung durch KI und der Einhaltung ethischer Prinzipien im Personalwesen. Empirische Untersuchungen werden nicht durchgeführt; die Analyse basiert auf bestehenden Studien und Literatur.
- Verantwortungsethik und ihre Anwendung im Kontext von KI im Recruiting
- Ethische Spannungsfelder zwischen Effizienz und Fairness bei algorithmischen Entscheidungsprozessen
- Herausforderungen durch Bias, Intransparenz und Verantwortungsdiffusion
- Mögliche Lösungsansätze und ethische Leitlinien für den Umgang mit KI im Recruiting
- Systemische Perspektiven auf die Gestaltung verantwortungsvoller KI-Systeme
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Zielsetzung: Die Einleitung skizziert den zunehmenden Einsatz von KI im Recruiting im DACH-Raum, gleichzeitig aber auch die ethischen Bedenken, die mit der Verwendung algorithmischer Systeme verbunden sind. Beispiele für Diskriminierung durch KI-Systeme werden genannt, um die Notwendigkeit einer ethischen Reflexion zu unterstreichen. Das Ziel der Arbeit wird definiert als eine kritische Analyse des KI-Einsatzes im Recruiting, der ethischen Spannungsfelder und möglicher Lösungsansätze. Die Arbeit konzentriert sich auf eine Literaturanalyse und verzichtet auf eigene empirische Forschung.
2 Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel legt den theoretischen Grundstein der Arbeit. Es verwendet die Verantwortungsethik nach Max Weber und Hans Jonas als analytisches Werkzeug, um die moralische Verantwortung für die Folgen algorithmischer Entscheidungen zu beleuchten. Die systemische Organisationstheorie wird eingeführt, um Organisationen als komplexe Systeme zu verstehen und Phänomene wie Verantwortungsdiffusion zu analysieren. Schliesslich wird ein Überblick über den aktuellen Stand der algorithmischen Entscheidungsfindung im Recruiting gegeben.
3 Einsatz von KI im Recruiting: Kapitel 3 beleuchtet den aktuellen Stand des KI-Einsatzes im Recruiting im DACH-Raum, inklusive der Verbreitung von KI-Tools und der damit verbundenen Effizienzgewinne. Es werden wirtschaftliche Argumente für den Einsatz von KI im Recruiting dargelegt, aber auch die ethischen Bedenken und Herausforderungen, die mit dem Einsatz von KI verbunden sind, ausführlich diskutiert. Der Fokus liegt auf dem Abwägen von Vorteilen und Nachteilen.
4 Ethische Spannungsfelder: Dieses Kapitel analysiert im Detail die ethischen Herausforderungen des KI-Einsatzes im Recruiting. Es thematisiert die Gefahr von Diskriminierung und Bias in algorithmischen Systemen, die Probleme der Intransparenz und mangelnder Erklärbarkeit sowie die damit verbundenen Vertrauensfragen. Schliesslich werden Verantwortungslücken und die Frage der organisatorischen Zurechenbarkeit im Detail diskutiert.
5 Verantwortungsvoller Umgang und Lösungsansätze: Kapitel 5 widmet sich der Entwicklung von Lösungsansätzen für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI-Systemen im Recruiting. Es werden ethische Leitlinien und Governance-Ansätze diskutiert, um einen fairen und transparenten Einsatz von KI zu gewährleisten. Die systemische Perspektive wird weiterentwickelt, indem die Bedeutung von Feedback-Mechanismen und der Lernfähigkeit von Organisationen für den Umgang mit KI betont wird.
Schlüsselwörter
Künstliche Intelligenz, Recruiting, Algorithmische Entscheidungsfindung, Verantwortungsethik, Systemische Organisationstheorie, Ethische Spannungsfelder, Bias, Diskriminierung, Transparenz, Verantwortungsdiffusion, Governance, Chancengleichheit.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert kritisch den Einsatz algorithmischer Entscheidungssysteme im Recruiting, die ethischen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, und mögliche Lösungsansätze für einen verantwortungsvollen Umgang. Der Fokus liegt auf der Abwägung zwischen Effizienzsteigerung durch KI und der Einhaltung ethischer Prinzipien im Personalwesen. Empirische Untersuchungen werden nicht durchgeführt; die Analyse basiert auf bestehenden Studien und Literatur.
Welche theoretischen Rahmen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet die Verantwortungsethik nach Max Weber und Hans Jonas, die systemische Organisationstheorie und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der algorithmischen Entscheidungsfindung im Recruiting.
Welche ethischen Spannungsfelder werden im Zusammenhang mit KI im Recruiting behandelt?
Die Arbeit analysiert die Gefahr von Diskriminierung und Bias in algorithmischen Systemen, die Probleme der Intransparenz und mangelnder Erklärbarkeit, sowie die damit verbundenen Vertrauensfragen. Des Weiteren werden Verantwortungslücken und die Frage der organisationalen Zurechenbarkeit diskutiert.
Welche Lösungsansätze für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI im Recruiting werden vorgeschlagen?
Die Arbeit diskutiert ethische Leitlinien und Governance-Ansätze, um einen fairen und transparenten Einsatz von KI zu gewährleisten. Sie betont die Bedeutung von Feedback-Mechanismen und der Lernfähigkeit von Organisationen für den Umgang mit KI aus einer systemischen Perspektive.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Künstliche Intelligenz, Recruiting, Algorithmische Entscheidungsfindung, Verantwortungsethik, Systemische Organisationstheorie, Ethische Spannungsfelder, Bias, Diskriminierung, Transparenz, Verantwortungsdiffusion, Governance, Chancengleichheit.
Was ist das Ziel der Einleitung?
Die Einleitung skizziert den zunehmenden Einsatz von KI im Recruiting im DACH-Raum und die damit verbundenen ethischen Bedenken. Sie definiert das Ziel der Arbeit als eine kritische Analyse des KI-Einsatzes im Recruiting, der ethischen Spannungsfelder und möglicher Lösungsansätze.
Was wird im Kapitel über den Einsatz von KI im Recruiting behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Stand des KI-Einsatzes im Recruiting im DACH-Raum, die Verbreitung von KI-Tools, die damit verbundenen Effizienzgewinne, wirtschaftliche Argumente und die ethischen Bedenken und Herausforderungen.
Welche Perspektive wird in Kapitel 5 auf die Gestaltung verantwortungsvoller KI-Systeme eingenommen?
Kapitel 5 entwickelt die systemische Perspektive weiter und betont die Bedeutung von Feedback-Mechanismen und der Lernfähigkeit von Organisationen für den Umgang mit KI. Es werden ethische Leitlinien und Governance-Ansätze für einen fairen und transparenten Einsatz von KI diskutiert.
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- Atessa-Lena Wächter (Author), 2025, Ethik in algorithmischen Entscheidungssystemen im Recruiting. Zwischen Effizienz und Verantwortung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1609009