Kreolsprachen nehmen innerhalb der Sprachwissenschaft eine besondere Stellung ein. Sie entstehen meist in kolonialen Kontexten, in denen verschiedene Sprachen unter asymmetrischen Machtverhältnissen in Kontakt treten. Dabei vereinen sie lexikalische Elemente europäischer Sprachen mit grammatischen Strukturen, die häufig auf afrikanische oder indigene Sprachen zurückgehen. Lange wurden Kreolsprachen als „vereinfachte“ Kommunikationsformen betrachtet, doch heute gelten sie als eigenständige, vollwertige natürliche Sprachen mit komplexen Regelsystemen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Struktur der Negation im Haitianischen Kreol vorzustellen und mit dem französischen Negationssystem zu vergleichen. Im Fokus steht dabei die grammatische Umsetzung sowie die Stellung der Negationspartikel im Satz. Um den sprachlichen Kontext zu verstehen, werden zunächst die geografische Verbreitung, der gesellschaftliche Status und die Entstehungsgeschichte des Haitianischen Kreol beschrieben. Anschließend wird das gewählte grammatische Phänomen – die Negation – systematisch analysiert.
- Arbeit zitieren
- Nick Hendle (Autor:in), 2025, Die Negationsstruktur im Haitianischen Kreol im Kontrast zum Französischen , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1609387