Religion prägt seit Jahrtausenden das Denken, Handeln und Zusammenleben der Menschen. Doch wie lässt sich Glaube im 21. Jahrhundert mit moderner Wissenschaft, kritischem Denken und gesellschaftlicher Vielfalt vereinbaren?
"Halfblood – Religionskritik als Notwendigkeit" geht diesen Fragen nach. Der Titel, wörtlich übersetzt «Halbblut», ist inspiriert durch die Abenteuergeschichte von Percy Jackson. Das Buch beleuchtet zentrale Lehren des Christentums – von der Schöpfungsgeschichte bis zur Auferstehung Christi – und setzt sie in Beziehung zu historischen, philosophischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dabei zeigt der Autor auf, wie stark biblische Überlieferungen von antiken Mythen beeinflusst sind und warum ein wörtliches Bibelverständnis zu problematischen Fundamentalisierungen führen kann.
Das Buch versteht sich nicht als Angriff, sondern als Einladung zum Dialog: zur Entmythologisierung, zur kritischen Auseinandersetzung und zur Suche nach einer zeitgemäßen Glaubenspraxis.
Ein Werk für alle, die Religion nicht nur glauben, sondern auch verstehen wollen. Ganz nach dem Zitat von Pinches Lapide: «Man kann die Bibel wörtlich nehmen oder ernst. Beides zugleich geht nicht.»
Teil 1 | Warum die Moderne das Christentum nicht versteht
Teil 2 | Praktische Lehren
Teil 3 | Die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Glaube
Fazit
Literaturverzeichnis
Teil 1 | Warum die Moderne das Christentum nicht versteht
Grundproblem am Beispiel «Schöpfungsgeschichte»
Kritische Betrachtung der Bibel
«Beweis» für Gott: Spirituelle Erfahrungen?
Wie ist der biblische Kanon entstanden?
Beispiele anderer Lehren des Antiken Christentums
Ablehnung der Homosexualität/LGBTQ+-Bewegung
Ewiges Leben, Himmel und Hölle
Teil 3 | Die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Glaube
Die Notwendigkeit der Kritik am Christentum
Wenn nicht anders angegeben, Bibelstellen aus: Zürcher Bibel
Dank
Mein Dank geht an alle, die mich langjährig unterstützt haben. Besonders aber an meine geliebte Hannah.
Vorwort
Der Titel dieses Werkes heisst übersetzt «Halbblut». Er ist inspiriert von der erfundenen Geschichte von Percy Jackson, welcher ein griechischer Halbgott ist. Auf seiner Reise erlebt er viele Abenteuer. Doch worum es mir eigentlich geht, ist dass wir in dieser Arbeit davon erfahren, dass dieses, an die griechische Mythologie angelehnte, Verständnis von Göttern und Halbgöttern den Lehren über Jesus Christus nahekommt. Wie vehement man darauf bestehen kann, bleibt ein Diskussionspunkt. Doch es ist nicht weit entfernt, sondern eher nageliegend, dass zu antiken Zeiten die frühen Christen von ihren römischen, griechischen und anderen Kulturen beeinflusst worden sind. Besonders auch weil Teile der Bibel erst nach den Lebzeiten von Christus geschrieben wurden. Von Menschen, welche Christus nicht persönlich gekannt haben. Es ist mir ein Herzensanliegen auf Punkte, z.B. wie den eben genannten, aufmerksam zu machen, welche uns ein differenziertes Bild von der Bibel geben. Die Zeiten, in denen die Bibel wörtlich genommen wurde und in denen die Leitung der Gemeinde ausschlaggebende Autorität war sind vorbei. Zu Zeiten Luthers war es unmöglich die Bibel selbst zu verstehen, da sie nur in alten Sprachen verfügbar war, doch heute ist das anders. Wir haben das Privileg uns selbst Gedanken zu machen. Und das sollten wir auch tun! Die Auseinandersetzung mit entmythologisierten Anschauungspunkten der fundamentalistischen Glaubensgrundsätze sind Zentrum dieser Arbeit. Verstehen Sie mich nicht falsch, mein Ziel ist es nicht zu zerstören, sondern von alteingesessenen Ansichten wegzukommen, welche die Verbreitung des Christentums meiner Meinung nach massgebend stören. Dass sich immer mehr Menschen von Kirche und Glauben abwenden ist Fakt. Und dagegen muss etwas unternommen werden! Hier also ein Versuch, in den Dialog zu treten und nicht nur auf alten Mustern sitzenzubleiben.
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«Man kann die Bibel wörtlich nehmen oder ernst. Beides Zugleich geht nicht.» - Pinches Lapide |
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Teil 1 | Warum die Moderne das Christentum nicht versteht
Definition Fundamentalismus
Schauen wir kurz in den Duden. Der Duden beschreibt «Fundamentalismus» mit folgender Definition:
«geistige Haltung, Anschauung, die durch kompromissloses Festhalten an [ideologischen, religiösen] Grundsätzen gekennzeichnet ist [und das politische Handeln bestimmt] (Duden, kein Datum)»
In der Literatur finden wir zudem weitere Definitionen des Begriffs «Fundamentalismus»:
«Der Begriff «Fundamentalismus» bezeichnet negativ gefärbt und meist unscharf Phänomene und Bewegungen, die heute in fast allen Konfessionen und Religionen zu finden sind: Im vermeintlichen Besitz eines absolut gewissen, indiskutabel gültigen und verbal definierten Fundaments, das auf unzweifelhafte Autorität zurückgeführt werden kann, wird in aggressiver Abgrenzung zur Moderne die Vielfalt der Wirklichkeit auf ein einfaches Deutungsmuster reduziert und Identitätssicherung durch die Zugehörigkeit zu einer exklusiven Gemeinschaft als einzig rettenden Heilsweg ermöglicht. (UTB, 2000)»
Dogmatisch gesehen gibt es fünf Lehren, welche der christliche Fundamentalismus als Grundlage hat:
1. Jungfrauengeburt
2. Gottheit Jesu Christi
3. Stellvertretendes Sühneopfer
- Arbeit zitieren
- Jonathan Brändli (Autor:in), 2025, Halfblood, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1609519