Bei kaum einem anderen Managementkonzept scheiden sich die Geister derart, wie bei jenem des Value Management, welches auf der Grundidee basiert, den Shareholder Value zu maximieren. Als einzig wahres Paradigma für langfristige Unternehmenswertsteigerung wird es
von den Befürwortern ausgezeichnet, als rücksichtslose, raubtierkapitalistische sowie nur kurzfristige Gewinnmaximierung von seinen Opponenten verachtet. Besonders vor dem
Hintergrund der Finanzkrise wurde diese brisante, ambivalente Diskussion wieder entfacht. Der renommierte österreichische Wirtschaftswissenschaftler Fredmund Malik sieht beispielsweise
in der Shareholder-Value-Philosophie die Hauptursache für die globale Finanz- und Wirtschaftskrise, was nicht immer Zustimmung findet.1
Auf nachfolgenden Seiten soll das nicht unumstrittene Konzept des Value Management erläutert, sowie dessen Anwendung in Form von wertorientierten Kennzahlen und ganzheitlichen Steuerungsmodellen veranschaulicht werden. Zu Beginn soll ein kurzer Einblick
in die Idee des Shareholder-Value Konzeptes gegeben werden und anschließend die Faktoren, die über Wertschaffung oder Wertvernichtung bestimmen, analysiert werden. Anschließend werden die Unzulänglichkeiten traditioneller Erfolgskennzahlen angeführt und darauf aufbauend die Superiorität wertorientierter Ansätze zur Bestimmung des Unternehmenswertes gezeigt. Hierbei lassen sich Cash Flow-basierte, Residualgewinn- sowie Cash Flow bezogene
Residualgewinnkonzepte unterscheiden. Wie das so genannte Lücke-Theorem aber illustrieren soll, führen alle Ansätze zu identischen Ergebnissen. Weiters sollen einige ganzheitliche
wertorientierte Führungsmodelle vorgestellt werden und abschließend die Theorie des Wertmanagements am Konzern ThyssenKrupp in einem Praxisbeispiel angewendet und noch einmal verdeutlicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Value Management
- Werttreiberkonzepte
- Werttreiber: Wachstum
- Werttreiber: operative Exzellenz
- Werttreiber: Finanz- und Vermögensstruktur
- Werttreiber: Portfoliosteuerung
- Wertorientierte Kennzahlen
- Kritik an traditionellen Kennzahlen
- Allgemeine Berechnung der Kapitalkosten (WACC)
- Cash Flow-orientierte Konzepte
- Discounted Cash Flow - Methode (DCF)
- Cash Flow Return on Investment (CFROI)
- Value Return on Investment (VROI)
- Unternehmenswert-Optimierungskonzept (UWO)
- Studie zur Wertsteigerung nach Bühner
- Ökonomischer Gewinn
- Marktwert-Buchwertmodell nach Fruhan
- Tobin's Q
- Residualgewinnkonzepte
- Economic Value Added (EVA)
- Market Value Added (MVA)
- Future Growth Value (FGV)
- Refined - EVA (REVA)
- Cash Value Added (CVA)
- Added Value
- Economic Profit (EP)
- Cash Flow bezogene Residualgewinnkonzepte
- Shareholder Value Return (SVR)
- Shareholder Value Added (SVA)
- Wertorientierte ganzheitliche Steuerungsmodelle
- Balanced Scorecard (BSC)
- Shareholder Value Based Performance Management
- Kritische Würdigung und Schlussfolgerungen
- Beispiel am Konzern ThyssenKrupp
- Wertmanagement im ThyssenKrupp Konzern
- Der ThyssenKrupp Value Added (TKVA) ab 2005/2006
- Wertbeitragsmanagement von 1996/1997 - 2004/2005
- Economic Value Added
- Vergleich der Konzepte und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Value Management und Werttreiberkonzepte anhand des Praxisbeispiels ThyssenKrupp. Ziel ist es, verschiedene wertorientierte Kennzahlen und Steuerungsmodelle zu analysieren und ihre Anwendbarkeit im Kontext eines großen Konzerns zu beleuchten.
- Value Management und seine Bedeutung für Unternehmenserfolg
- Analyse verschiedener Werttreiberkonzepte
- Bewertung und Vergleich wertorientierter Kennzahlen (z.B. EVA, MVA, CFROI)
- Ganzheitliche Steuerungsmodelle (z.B. Balanced Scorecard)
- Anwendung der Konzepte am Beispiel ThyssenKrupp
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort dient als Einleitung und gibt einen kurzen Überblick über die Thematik der Arbeit: Value Management und Werttreiberkonzepte am Beispiel ThyssenKrupp. Es wird die Struktur der Arbeit skizziert und die Relevanz des Themas im Kontext der Unternehmensführung hervorgehoben.
Value Management: Dieses Kapitel definiert den Begriff Value Management und erläutert seine Bedeutung für die strategische Unternehmensführung. Es werden die grundlegenden Prinzipien und Ziele des Value Managements vorgestellt, sowie der Zusammenhang zwischen Unternehmenswert und Shareholder Value dargestellt. Der Fokus liegt auf der langfristigen Wertsteigerung des Unternehmens durch effizientes Ressourcenmanagement und strategische Entscheidungen.
Werttreiberkonzepte: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Werttreiberkonzepte, die einen wesentlichen Einfluss auf den Unternehmenswert haben. Es werden detailliert die vier Haupt-Werttreiber Wachstum, operative Exzellenz, Finanz- und Vermögensstruktur sowie Portfoliosteuerung analysiert und ihre jeweiligen Auswirkungen auf den Unternehmenswert erklärt. Die Interdependenzen der verschiedenen Werttreiber werden herausgestellt.
Wertorientierte Kennzahlen: In diesem Kapitel werden diverse wertorientierte Kennzahlen im Detail analysiert, beginnend mit einer Kritik an traditionellen Kennzahlen. Es folgt eine Erklärung der allgemeinen Berechnung der Kapitalkosten (WACC), gefolgt von einer eingehenden Betrachtung cashflow-orientierter Konzepte wie DCF, CFROI, VROI, UWO und weiteren Ansätzen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich der verschiedenen Methoden und deren Stärken und Schwächen. Residualgewinnkonzepte wie EVA, MVA, FGV, REVA, CVA, Added Value und Economic Profit werden ausführlich diskutiert und verglichen.
Wertorientierte ganzheitliche Steuerungsmodelle: Dieses Kapitel befasst sich mit ganzheitlichen Steuerungsmodellen wie der Balanced Scorecard (BSC) und dem Shareholder Value Based Performance Management. Es werden die Konzepte erläutert, ihre Vor- und Nachteile diskutiert und ihr Einsatz zur Steuerung und Überwachung der Wertschöpfung im Unternehmen dargestellt. Der Fokus liegt auf der Integration der verschiedenen Perspektiven und der ganzheitlichen Betrachtung des Unternehmenserfolges.
Beispiel am Konzern ThyssenKrupp: Dieses Kapitel analysiert die Anwendung von Value Management und den jeweiligen Konzepten im ThyssenKrupp Konzern. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden der Wertmessung und -steuerung innerhalb des Konzerns untersucht, wie z.B. der ThyssenKrupp Value Added (TKVA). Der zeitliche Verlauf der Anwendung der Konzepte wird dargestellt und kritisch gewürdigt, wobei der Fokus auf den Zusammenhängen zwischen den einzelnen Modellen und ihrer Wirksamkeit im Unternehmen liegt. Der Vergleich der verschiedenen Ansätze, wie TKVA und EVA, bildet den Schlusspunkt dieses Kapitels.
Schlüsselwörter
Value Management, Werttreiber, Shareholder Value, Unternehmenswert, wertorientierte Kennzahlen, EVA, MVA, CFROI, DCF, Balanced Scorecard, ThyssenKrupp, Kapitalkosten (WACC), Residualgewinn, Cash Flow, operative Exzellenz, Portfoliosteuerung, Finanzstruktur.
Häufig gestellte Fragen zu "Value Management und Werttreiberkonzepte am Beispiel ThyssenKrupp"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Value Management und Werttreiberkonzepte, anhand eines Praxisbeispiels von ThyssenKrupp. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen, sowie eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener wertorientierter Kennzahlen und Steuerungsmodelle und deren Anwendbarkeit in einem großen Konzern.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Value Management und seine Bedeutung, verschiedene Werttreiberkonzepte (Wachstum, operative Exzellenz, Finanz- und Vermögensstruktur, Portfoliosteuerung), wertorientierte Kennzahlen (inkl. Kritik an traditionellen Kennzahlen, WACC, DCF, CFROI, VROI, UWO, EVA, MVA, FGV, REVA, CVA, Added Value, Economic Profit, SVR, SVA, Tobin's Q, Marktwert-Buchwertmodell nach Fruhan), ganzheitliche Steuerungsmodelle (Balanced Scorecard, Shareholder Value Based Performance Management), und eine Fallstudie zu ThyssenKrupp mit Analyse verschiedener Wertmanagementansätze (TKVA, EVA).
Welche wertorientierten Kennzahlen werden analysiert?
Es werden zahlreiche wertorientierte Kennzahlen detailliert analysiert, darunter Cashflow-orientierte Konzepte wie Discounted Cash Flow (DCF), Cash Flow Return on Investment (CFROI), Value Return on Investment (VROI), Unternehmenswert-Optimierungskonzept (UWO), sowie Residualgewinnkonzepte wie Economic Value Added (EVA), Market Value Added (MVA), Future Growth Value (FGV), Refined-EVA (REVA), Cash Value Added (CVA), Added Value und Economic Profit (EP). Zusätzlich werden Shareholder Value Return (SVR) und Shareholder Value Added (SVA) behandelt. Der Vergleich der Stärken und Schwächen der einzelnen Methoden bildet einen zentralen Bestandteil der Analyse.
Wie wird das Beispiel ThyssenKrupp behandelt?
Die Fallstudie zu ThyssenKrupp analysiert die Anwendung von Value Management und verschiedenen Konzepten innerhalb des Konzerns. Es werden verschiedene Ansätze zur Wertmessung und -steuerung untersucht, insbesondere der ThyssenKrupp Value Added (TKVA) und der Economic Value Added (EVA). Der zeitliche Verlauf der Anwendung der Konzepte wird dargestellt und kritisch gewürdigt, mit einem Fokus auf den Zusammenhängen zwischen den Modellen und ihrer Wirksamkeit im Unternehmen.
Welche Steuerungsmodelle werden beschrieben?
Das Dokument beschreibt ganzheitliche Steuerungsmodelle wie die Balanced Scorecard (BSC) und das Shareholder Value Based Performance Management. Es werden die Konzepte erläutert, ihre Vor- und Nachteile diskutiert und ihr Einsatz zur Steuerung und Überwachung der Wertschöpfung im Unternehmen dargestellt. Der Fokus liegt auf der Integration verschiedener Perspektiven und der ganzheitlichen Betrachtung des Unternehmenserfolges.
Was sind die Schlüsselwörter des Dokuments?
Schlüsselwörter des Dokuments sind: Value Management, Werttreiber, Shareholder Value, Unternehmenswert, wertorientierte Kennzahlen, EVA, MVA, CFROI, DCF, Balanced Scorecard, ThyssenKrupp, Kapitalkosten (WACC), Residualgewinn, Cash Flow, operative Exzellenz, Portfoliosteuerung, Finanzstruktur.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker, die sich mit Value Management, Werttreiberkonzepten und wertorientierter Unternehmensführung beschäftigen. Es bietet einen fundierten Überblick über die Thematik und eignet sich insbesondere für die akademische Auseinandersetzung mit dem Thema.
- Quote paper
- Angela Pernsteiner (Author), 2010, Value Management und Werttreiberkonzepte inkl. Praxisbeispiel anhand ThyssenKrupp, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161085