Dilthey geht der Frage nach, ob die Logik der Geisteswissenschaften eine andere ist als die der Naturwissenschaften. Er befürwortet für die Geisteswissenschaften eine eigenen Begründungszusammenhang und versucht die der Geisteswissenschaften eigentümlichen Begriffe und Verfahren herauszuarbeiten.
Durch das "gegenständliche Auffassen", das mit Wahrnehmung und Vorstellung arbeitet, versucht Dilthey der Wirklichkeit auf den Grund zu gehen. Als elementare Denkleistungen, die das in der Gesellschaft Vorgefundene analysieren, werden die Methoden des "Vergleichs", der "Trennung" und der "Abstraktion" erörtert. Diese erste Analysephase leitet das "diskursive Denken" ein. Diese Form des Denkens bedient sich der Sprache und trifft Urteile über den behandelten Gegenstand. Es wird versucht etwas im behandelten Gegenstand Innewohnendes herauszuformulieren. Im Erleben mittels des gegenständlichen Auffassens erschließt sich die Welt, die ein System aus verschiedenen personalen Sinnzusammenhängen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- I. Leben und Werk (Wilhelm Dilthey)
- II. Über das Verhältnis der Geisteswissenschaft
- III. Die Geisteswissenschaft und ihre Struktur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Logik der Geisteswissenschaften von der Logik der Naturwissenschaften abweicht. Wilhelm Dilthey argumentiert für einen eigenen Begründungszusammenhang der Geisteswissenschaften und untersucht die spezifischen Begriffe und Verfahren dieser Disziplinen.
- Unterscheidung zwischen Natur- und Geisteswissenschaften
- Das "gegenständliche Auffassen" als Grundlage für die Geisteswissenschaften
- Die Rolle der Geschichte und der Selbstexperimente in den Geisteswissenschaften
- Die Methoden des Vergleichens, Trennens und Abstrahierens
- Das Verhältnis von Erleben, Ausdruck und Verstehen
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einleitung stellt Diltheys zentrale Fragestellung vor: die Suche nach der Eigenständigkeit der Geisteswissenschaften gegenüber den Naturwissenschaften. Er erläutert das "gegenständliche Auffassen" als Methode, die auf Wahrnehmung und Vorstellung basiert, um die Wirklichkeit zu analysieren. Die elementaren Denkleistungen des Vergleichens, Trennens und Abstrahierens werden als Grundlage für das "diskursive Denken" vorgestellt.
I. Leben und Werk
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Diltheys Leben und Werk. Es beleuchtet seine Studienjahre, seine Dissertation über Schleiermacher und seinen Einfluss auf verschiedene Philosophen und Geisteswissenschaften. Dilthey strebte nach einer empirischen Objektivität für die Geisteswissenschaften, basierend auf dem Leben selbst, ohne Bezug auf metaphysische Spekulationen. Die Geschichte wird als Erfahrungsschatz menschlicher Selbstexperimente betrachtet.
II. Über das Verhältnis der Geisteswissenschaft
Dilthey definiert drei Aufgaben, um die Eigenständigkeit der Geisteswissenschaften zu belegen: die Bestimmung ihres allgemeinen Charakters, die Analyse ihrer logischen Struktur und die Bewertung ihres Erkenntniswertes. Das "gegenständliche Auffassen" wird als Grundlage für die Erkenntnis der Wirklichkeit sowohl in den Natur- als auch in den Geisteswissenschaften beschrieben. Die elementaren Denkleistungen des Vergleichens, Trennens und Abstrahierens werden im Detail erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche der Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Methodologie, Erkenntnistheorie, Geschichte, Selbstexperimente, "gegenständliches Auffassen", Vergleich, Trennung, Abstraktion, Erleben, Ausdruck und Verstehen.
- Arbeit zitieren
- Süreyya Ilkilic (Autor:in), 1995, Allgemeine Sätze über den Zusammenhang der Geisteswissenschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1611