Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Rüstungsanstrengungen der Kriegsgegner des Ersten und
Zweiten Weltkrieges.
Hierbei soll mit Hilfe eines Vergleichs in Grundzügen herausgearbeitet werden, wie sich Rüstung und
damit auch strategische Planung durch die Erfahrungen in den Kriegen des frühen 20. Jahrhunderts
verändert hat, und wie die entsprechenden Stellen auf diese Entwicklung reagierten.
Als entscheidend werden dabei nicht die Zahlen angesehen, in denen meist Rüstungsanstrengungen
bzw. „Rüstungserfolge“ gemessen werden, sondern die Veränderungen in der Qualität dieser
Bemühungen. Hauptaugenmerk wird dabei auf die Mittelmächte des Ersten Weltkrieges, bzw. das
Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg gelegt werden.
Die hauptsächlichen Fakten in diesem Zusammenhang sind einerseits die wachsende Kontrolle des
(schon oder bald) kriegführenden Staates über seine Wirtschaft, und andererseits die zunehmende
direkte Betroffenheit der Zivilbevölkerung durch militärische Konflikte.
Letzteres geschieht durch die Mobilisierung ziviler Kräfte für die Rüstung in Form von
Zwangsverpflichtungen der eigenen Staatsbürger, Ausbeutung der Arbeitskraft von
Kriegsgefangenen, und sogar Mord durch Zwangsarbeit, wie sie in Konzentrationslagern verrichtet
werden mußte. Zunehmende direkte Betroffenheit der Zivilbevölkerung meint aber natürlich auch
direkte Kampfhandlungen einer sich bewegenden Front (die in beiden Kriegen das Ziel der Strategen
war) und Bombardements von Städten durch den jeweiligen Gegner.
Trotz des Titels der Arbeit „Rüstung 1914 - Rüstung 1939“ beschränkt sich ihr Inhalt nicht auf die
Zeit vor Ausbruch des jeweiligen Krieges.
Dies deshalb, weil die bereits genannten Folgen verstärkter Rüstungsanstrengungen oft erst während
des Krieges voll zum Tragen kamen, bzw. die sie auslösenden Maßnahmen erst aus den Erfahrungen
des Krieges heraus von den Entscheidungsträgern durchführt wurden. Zudem liegt es in der Logik
eines Krieges, der, wie die beiden Weltkriege, nicht zuletzt auch mit propagandistischen Mitteln
geführt wurde, daß sich mit zunehmender Dauer des Krieges - sprich zunehmender Kriegsmüdigkeit
der Bevölkerung - die Durchhalteparolen und Kampfansagen an den jeweiligen Gegener immer
radikaler gestalten, und so ein Klima geschaffen wird, das es möglich macht, mit immer härteren
Zwangsmaßnahmen alle noch vorhandenen Ressourcen (v.a. der Zivilbevölkerung) auszuschöpfen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Militärische Kriegsvorbereitungen
- Erster Weltkrieg
- Mobilmachung und Wehrgesetze
- Waffen, Aufrüstung
- Kommunikation in der Kriegführung
- Zweiter Weltkrieg
- Heeresvergrößerung, Mobilmachung
- Waffen, Aufrüstung
- Kommunikation
- Erster Weltkrieg
- wirtschaftspolitische Maßnahmen
- Wirtschaftslenkung/Produktionswirtschaft
- Finanzpolitik
- Einbeziehung der Zivilbevölkerung
- Versorgungswirtschaft
- Arbeitseinsatz
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Rüstungsanstrengungen der Kriegsparteien im Ersten und Zweiten Weltkrieg mit dem Ziel, die Veränderungen in der Rüstungsplanung und deren Reaktion auf die Erfahrungen der frühen 20. Jahrhunderts aufzuzeigen. Dabei liegt der Fokus nicht auf quantitativen Rüstungserfolgen, sondern auf der Entwicklung der Qualität der Rüstungsbemühungen.
- Veränderungen in der Rüstungsplanung durch die Erfahrungen der Weltkriege
- Steigende Kontrolle des Staates über die Wirtschaft während des Krieges
- Zunehmende direkte Betroffenheit der Zivilbevölkerung durch den Krieg
- Steigende Bedeutung des Militärs in der Politik und Gesellschaft
- Einfluss des Krieges auf die strategische Planung der Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort stellt die Zielsetzung und den Fokus der Arbeit dar, wobei die Rolle der Zivilbevölkerung und die Entwicklung der strategischen Planung im Zentrum stehen.
- Das Kapitel „Militärische Kriegsvorbereitungen: Erster Weltkrieg“ analysiert die Mobilmachung, die Einführung von Wehrgesetzen und die Entwicklung von Waffen und Kommunikationssystemen im Kontext des Sendungsbewußtseins der Großmächte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
- Das Kapitel „Militärische Kriegsvorbereitungen: Zweiter Weltkrieg“ beleuchtet die Heeresvergrößerung, die Mobilmachung, die Weiterentwicklung von Waffen und Kommunikationstechnologien im Vergleich zum Ersten Weltkrieg.
- Das Kapitel „Wirtschaftspolitische Maßnahmen“ beschreibt die staatliche Steuerung der Wirtschaft, die Produktionswirtschaft und die Finanzpolitik im Krieg.
- Das Kapitel „Einbeziehung der Zivilbevölkerung“ beschäftigt sich mit der Bedeutung der Versorgungswirtschaft, dem Arbeitseinsatz der Zivilbevölkerung und den Auswirkungen des Krieges auf die Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Rüstungsplanung, Militär, Kriegführung, Zivilbevölkerung, Wirtschaft, Politik, strategische Planung, Mobilmachung, Waffen, Kommunikation, Versorgungswirtschaft, Arbeitseinsatz, und die Auswirkungen von Kriegen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft.
- Arbeit zitieren
- David Schriffl (Autor:in), 1998, Rüstungen 1914 - Rüstungen 1939, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161119