Im alltäglichen Leben begegnen uns immer wieder Situationen, in denen die Herkunft der Menschen eine zentrale Rolle spielt. Da Identitäten und Lebensräume über nationalstaatliche und gesellschaftliche Grenzen hinaus bestehen können, konstituiert sich die Lebenspraxis der sogenannten Transmigranten zwischen unterschiedlichen Wohnorten und verschiedenen sozialen und geographischen Räumen. Das Thema der folgenden Arbeit ist daher das Erforschen des menschlichen Handelns, in der Alltagspraxis und den Lebenswelten, in verschiedenen nationalen Kontexten. An dieser Alltagspraxis kann man möglichst längerfristig teilnehmen, um mit ihr vertraut zu werden und so die alltäglichen Vollzüge der handelnden Personen zu beobachten. Die Herausforderungen des transnationalen Forschens werden anhand zweier Praxisbeispiele aus der transnationalen Feldforschung konkretisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffliche Erklärungen
- 1.1 Teilnehmende Beobachtung
- 1.2 Ethnographie
- 2. Die transnationale Feldforschung in der Praxis
- 2.1 Die Herausforderungen des transnationalen Forschens
- 2.1.1 Forschungsfeld
- 2.1.2 Zugang zum Feld
- 2.1.3 Methode
- 2.2 Das Phänomen der Heiratsmigration im philippinischen Kontext
- 2.2.1 Fragestellung
- 2.2.2 Forschungsfeld
- 2.2.3 Feldeinstieg
- 2.2.4 Ergebnisse
- 2.3 Das Internetforum Cibervalle im paraguayischen Kontext
- 2.3.1 Fragestellung
- 2.3.2 Forschungsfeld
- 2.3.3 Feldeinstieg
- 2.3.4 Ergebnisse
- 2.1 Die Herausforderungen des transnationalen Forschens
- 3. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der transnationalen Feldforschung und untersucht die Herausforderungen, die sich aus der Durchführung ethnographischer Studien in verschiedenen nationalen Kontexten ergeben. Der Fokus liegt dabei auf der Methode der teilnehmenden Beobachtung und ihrer Anwendung in der transnationalen Feldforschung.
- Bedeutung der teilnehmenden Beobachtung und Ethnographie als Forschungsmethoden in der transnationalen Feldforschung
- Herausforderungen bei der Abgrenzung eines Forschungsfeldes, dem Zugang zum Feld und der methodischen Umsetzung in transnationalen Kontexten
- Konkrete Beispiele aus der Praxis: Heiratsmigration im philippinischen Kontext und das Internetforum Cibervalle im paraguayischen Kontext
- Analyse der Fragestellungen, Forschungsfelder, Feldeinstiege und Ergebnisse der beiden Fallstudien
- Zusammenfassende Darstellung zentraler Kriterien für eine erfolgreiche ethnographische Forschung in transnationalen Sozialräumen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung thematisiert die Relevanz von Herkunft und „Fremdheit“ in der globalisierten Gesellschaft und führt in die Konzepte von Transmigration und transnationalen Lebensräumen ein. Es wird die Bedeutung ethnographischer Studien zur Analyse anderer Existenzformen und die Rolle der teilnehmenden Beobachtung als Forschungsmethode hervorgehoben.
1. Begriffliche Erklärungen
1.1 Teilnehmende Beobachtung
Dieses Kapitel definiert den Begriff der teilnehmenden Beobachtung als eine Methode, die einen wichtigen Zugang zur Beschreibung der sozialen Wirklichkeit bietet. Es werden die Beziehung des teilnehmenden Beobachters zum Feld, die verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses und die verschiedenen Beobachtungsphasen erläutert.
1.2 Ethnographie
Das Kapitel beleuchtet den Begriff der Ethnographie als eine flexible, methodenplurale und kontextbezogene Strategie zur Beschreibung kleiner Lebenswelten. Es wird auf die Insiderperspektive, die Anpassung an situative Ordnungen und die Bedeutung der Kopräsenz des Forschers in der jeweiligen Kultur eingegangen.
2. Die transnationale Feldforschung in der Praxis
2.1 Die Herausforderungen des transnationalen Forschens
Dieses Kapitel beleuchtet die besonderen Herausforderungen, die sich für die Forschung in transnationalen Räumen ergeben. Es werden die Punkte Forschungsfeld, Zugang zum Feld und Methode im Detail betrachtet.
2.2 Das Phänomen der Heiratsmigration im philippinischen Kontext
Dieses Kapitel präsentiert eine Fallstudie von Andrea Lauser, die das Phänomen der Heiratsmigration im philippinischen Kontext untersucht. Die Studie basiert auf lebensgeschichtlichen Erzählungen philippinischer Gesprächspartnerinnen in Deutschland und auf den Philippinen.
2.3 Das Internetforum Cibervalle im paraguayischen Kontext
Das Kapitel beschreibt eine Studie von Heike Monika Greschke zur ethnographischen Forschung in einem computervermittelten Feld, dem Internetforum Cibervalle, das für Paraguayer entwickelt wurde. Die Studie untersucht die Kommunikations- und Informationsaustauschpraktiken der Migranten und nutzt sowohl die Daten aus dem Internetforum als auch persönliche Face-to-face-Begegnungen mit den Akteuren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die transnationale Feldforschung, die teilnehmende Beobachtung, Ethnographie, Heiratsmigration, Internetforen, Lebenswelten, Transmigration, Kulturvergleich, interkulturelle Kommunikation und sozialwissenschaftliche Methoden.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Engel (Autor:in), 2010, Die ethnographische Forschung in transnationalen Feldern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161141