Der Behaviorismus als Lehre vom Verhalten und seiner Anpassung an die Umwelt verdankt sich im Wesentlichen der Instrumentalisierung technischer Vernunft innerhalb der neuzeitlichen Naturwissenschaft, die von Anbeginn die Beherrschung der Natur zum Wohle der Menschheit anstrebte.
Essay Freie Universität Berlin.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist behavioristisches Denken?
- Der Behaviorismus als Lehre vom Verhalten und seiner Anpassung an die Umwelt
- Die praktische Ausrichtung des Behaviorismus
- Das erkenntnistheoretische Modell des Behaviorismus
- Die Reduktion des Menschen auf beobachtbares Verhalten
- Die Ablehnung der psychischen Innenwelt
- Der Einfluss des Descartes auf den Behaviorismus
- Das Lust/Unlust-Prinzip im Behaviorismus
- Wegbereiter des Behaviorismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Entstehung und Entwicklung des Behaviorismus, einer bedeutenden Strömung der Psychologie im 20. Jahrhundert. Er beleuchtet die philosophischen und wissenschaftlichen Wurzeln des Behaviorismus und untersucht, wie er das menschliche Verhalten auf beobachtbare Reize und Reaktionen reduziert.
- Die Verbindung des Behaviorismus mit technischer Vernunft und Fortschrittsoptimismus
- Die Kritik an der Bewusstseinspsychologie und die Fokussierung auf praktisches Handeln
- Die Reduktion des Menschen auf Reiz-Reaktions-Muster und die Ablehnung von mentalen Prozessen
- Der Einfluss des Materialismus, der Reflexologie und des Pragmatismus auf den Behaviorismus
- Die Kritik an der Komplexitätsreduktion und dem exaltierten Aktivismus des Behaviorismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Was ist behavioristisches Denken? Dieses Kapitel führt den Leser in die Grundzüge des Behaviorismus ein, indem es die Entstehung der behavioristischen Theorie im Kontext der neuzeitlichen Naturwissenschaft und des Fortschrittsoptimismus erklärt. Es werden auch die praktischen Anwendungsgebiete des Behaviorismus, insbesondere in der Pädagogik und der Verhaltenstherapie, hervorgehoben.
- Der Behaviorismus als Lehre vom Verhalten und seiner Anpassung an die Umwelt Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Grundannahmen des Behaviorismus. Er beschreibt die lerntheoretische Sichtweise auf die Psychogenese, die auf Reiz-Reflex-Verbindungen und bedingten Reflexen basiert. Zudem wird die Ablehnung angeborener Faktoren und die Fokussierung auf erlerntes Verhalten betont.
- Die praktische Ausrichtung des Behaviorismus In diesem Kapitel wird die Attraktivität des Behaviorismus im Kontext des Fortschrittsglaubens des 20. Jahrhunderts dargestellt. Die praktische Anwendbarkeit der behavioristischen Erkenntnisse, insbesondere in der Pädagogik und der Verhaltenstherapie, wird beleuchtet. Dabei werden die ethischen und methodischen Probleme der willkürlichen Modellierung von Personen und die Reduktion psychischer Störungen auf erlerntes Verhalten aufgezeigt.
- Das erkenntnistheoretische Modell des Behaviorismus Hier wird das erkenntnistheoretische Fundament des Behaviorismus erläutert. Die Ablehnung von mentalen Prozessen und die Reduktion des Menschen auf beobachtbare Verhaltensweisen werden in Bezug auf die Tabula Rasa Theorie und den Einfluss des Descartes diskutiert.
- Die Reduktion des Menschen auf beobachtbares Verhalten Dieser Abschnitt kritisiert die reduktionistische Sichtweise des Behaviorismus, die den Menschen auf ein System von Reiz-Reaktions-Mustern reduziert. Es werden die Auswirkungen dieser Sichtweise auf die wissenschaftliche Psychologie und die philosophischen Konsequenzen diskutiert.
- Die Ablehnung der psychischen Innenwelt Das Kapitel befasst sich mit der radikalen Ablehnung der psychischen Innenwelt durch den Behaviorismus. Es wird gezeigt, wie der Behaviorismus mentale Konzepte wie Geist, Gedanken, Gefühle und Empfindungen ausschließt und die Psychologie zu einer "Seelenlosen Wissenschaft" reduziert.
- Der Einfluss des Descartes auf den Behaviorismus Dieser Abschnitt untersucht den Einfluss des Descartes auf die Entwicklung des Behaviorismus. Die Annahme des Descartes, dass nur der Außenstandpunkt zu gesicherten Einsichten über den Menschen führt, wird in Verbindung mit der Ablehnung der Gefühle und der Reduktion des Menschen auf ein mechanistisches Modell gebracht.
- Das Lust/Unlust-Prinzip im Behaviorismus Dieses Kapitel beleuchtet das Lust/Unlust-Prinzip, das als Grundlage für die Verstärkung und Abschwächung von Verhalten im Behaviorismus dient. Die Verbindung zu utilitaristischem Denken wird aufgezeigt.
- Wegbereiter des Behaviorismus In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Wegbereiter des Behaviorismus vorgestellt, wie z.B. Pawlow mit seiner Reflexologie und Pierce mit seinem Pragmatismus. Die Bedeutung des Materialismus, der Reflexologie und des Pragmatismus für die Entstehung und Entwicklung des Behaviorismus wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit den Themen Behaviorismus, Psychologie, Verhalten, Umwelt, Reiz-Reaktions-Muster, Lerntheorie, Reduktionismus, Materialismus, Pragmatismus, Reflexologie, Descartes, Tabula Rasa, Lust/Unlust-Prinzip, Fortschrittsoptimismus, Technik, Pädagogik, Verhaltenstherapie.
- Quote paper
- Tobias Fiege (Author), 2005, Was ist behavioristisches Denken?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161175