Machiavelli starb vor über vierhundertfünfzig Jahren, aber sein Name lebt weiter als Inbegriff von List, Heuchelei und Unwahrhaftigkeit in politischen Angelegenheiten. „Der mörderische Machiavelli“, wie Shakespeare ihn nannte, hat niemals aufgehört, Gegenstand des Abscheus für Moralisten aller Schattierungen zu sein, konservative und revolutionäre gleichermaßen. Edmund Burke sah „der demokratischen Tyrannei“ der Französischen Revolution „die hassenswerten Maximen einer machiavellistischen Politik“ zugrunde liegen. Marx und Engels attackierten die Prinzipien des Machiavellismus mit nicht geringerer Heftigkeit, wobei sie freilich darauf insistierten, dass die wahren Exponenten einer machiavellistischen Politik diejenigen seien, die versuchten, Demokraten zu Zeiten revolutionären Wandels zu lähmen. Beide Seiten sind sich darin einig, dass die Übel des Machiavellismus zu den gefährlichsten Bedrohungen der moralistischen Grundlage des politischen Lebens gehören.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Machiavellis Leben und sein Werk im Überblick
- Machiavellis Theorie zur Erhaltung von Herrschaft
- Das politische Handeln und Denken Machiavellis
- Das Menschenbild Machiavellis
- Der „uomo virtuoso“
- Die Machtübernahme und -erhaltung des „uomo virtuoso“
- Die Festigung der Herrschaft
- Der Abtritt des „uomo virtuoso“
- Der Kreislauf der Geschichte
- War Machiavelli ein Machiavellist? - Versuch eines Fazits
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Niccolò Machiavellis Hauptwerke „Il principe“ und „Discorsi sopra la prima deca Tito Livio“, um der Frage nachzugehen, inwieweit Machiavelli selbst „machiavellistisch“ war. Ziel ist es, seine politischen Ansichten, seine Theorie zur Erhaltung von Herrschaft und sein Menschenbild zu analysieren und zu verstehen, ob der schlechte Ruf Machiavellis gerechtfertigt ist. Die Arbeit beleuchtet auch den historischen Kontext und den Einfluss von Machiavellis Biographie auf sein Denken.
- Machiavellis Menschenbild und seine Auswirkungen auf seine politische Theorie
- Analyse der Machiavellischen Theorie zur Erhaltung von Herrschaft
- Die Rolle des „uomo virtuoso“ in Machiavellis Werk
- Der Einfluss des historischen Kontextes auf Machiavellis Schriften
- Die Frage nach der Rechtfertigung von Macht und Herrschaft bei Machiavelli
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach Machiavellis „Machiavellismus“ und dessen historischer Rezeption. Sie beleuchtet den anhaltenden negativen Ruf Machiavellis und die unterschiedlichen Interpretationen seines Werkes, von der Verurteilung durch die Kirche bis zur Bewunderung durch Nietzsche. Die Einleitung skizziert den Forschungsansatz und die methodische Vorgehensweise der Arbeit, die auf der Analyse von „Il principe“ und „Discorsi sopra la prima deca Tito Livio“ basiert.
Machiavellis Leben und sein Werk im Überblick: Dieses Kapitel gibt einen chronologischen Überblick über Machiavellis Leben und seine wichtigsten politischen Ämter. Es zeigt seine direkte Erfahrung mit der italienischen Politik seiner Zeit und den Einfluss dieser Erfahrungen auf sein Werk. Die Darstellung seines Lebensverlaufs ist essentiell, um sein politisches Denken im Kontext der damaligen politischen Realität zu verstehen, und verdeutlicht die praktischen Aspekte, welche sein theoretisches Werk prägten. Die kurze Darstellung der Rezeption seiner Werke verdeutlicht die nachhaltige, wenn auch oft kontroverse Wirkung seiner Schriften.
Machiavellis Theorie zur Erhaltung von Herrschaft: Dieses Kapitel analysiert Machiavellis Theorie zur Sicherung und Aufrechterhaltung von Herrschaft. Es untersucht seine Konzepte des politischen Handelns, seines Menschenbildes, und insbesondere die Rolle des „uomo virtuoso“, der sowohl Stärke als auch List und Anpassungsfähigkeit vereint. Die Analyse deckt die verschiedenen Phasen der Herrschaftserhaltung ab – von der Machtübernahme bis zum Rücktritt – und betont den Kreislauf der Geschichte, den Machiavelli in seinen Werken beschreibt. Der Fokus liegt auf der Interpretation und Einordnung dieser Konzepte im Kontext seiner politischen Philosophie.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Machiavellis Werk
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Niccolò Machiavellis Hauptwerke „Il principe“ und „Discorsi sopra la prima deca Tito Livio“, um zu untersuchen, inwieweit Machiavelli selbst „machiavellistisch“ war. Es geht um die Analyse seiner politischen Ansichten, seiner Theorie zur Erhaltung von Herrschaft, seines Menschenbildes und die Frage nach der Rechtfertigung seines schlechten Rufes.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit beleuchtet Machiavellis Menschenbild und dessen Einfluss auf seine politische Theorie, analysiert seine Theorie zur Erhaltung von Herrschaft, untersucht die Rolle des „uomo virtuoso“, betrachtet den Einfluss des historischen Kontextes auf Machiavellis Schriften und befasst sich mit der Frage nach der Rechtfertigung von Macht und Herrschaft bei Machiavelli.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel über Machiavellis Leben und Werk, ein Kapitel über seine Theorie zur Erhaltung von Herrschaft und ein abschließendes Kapitel, das versucht, die Frage nach Machiavellis „Machiavellismus“ zu beantworten. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Das Kapitel über Machiavellis Leben und Werk bietet einen biographischen Überblick und kontextualisiert sein Denken. Das Kapitel über seine Theorie zur Erhaltung von Herrschaft analysiert seine Konzepte des politischen Handelns, seines Menschenbildes und die Rolle des „uomo virtuoso“. Das Fazit versucht eine Bewertung der Frage nach Machiavellis Selbstverständnis im Lichte seiner eigenen Theorien.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Analyse von Machiavellis „Il principe“ und „Discorsi sopra la prima deca Tito Livio“.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, Machiavellis politische Ansichten, seine Theorie zur Erhaltung von Herrschaft und sein Menschenbild zu analysieren und zu verstehen, ob der schlechte Ruf Machiavellis gerechtfertigt ist. Die Arbeit soll auch den historischen Kontext und den Einfluss von Machiavellis Biographie auf sein Denken beleuchten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von einem Überblick über Machiavellis Leben und Werk. Der Hauptteil analysiert Machiavellis Theorie zur Erhaltung von Herrschaft. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
- Arbeit zitieren
- Felix Frobel (Autor:in), 2004, Ist Machiavelli ein Machiavellist?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161231