Worin können sich „professionelle“ und „laienhafte“ Mediationsverfahren unterscheiden?
Woran lässt sich erkennen, ob ein Mediationsverfahren optimal verläuft?
Existiert eine Idealmediation, die als eine Art Norm dient, an der sich Mediator/innen entlanghangeln können? Oder ist das alles nur eine Stilfrage?
Mediator/innen können sich die Medianden in der Regel nicht aussuchen. Müssen „gute“ professionelle Mediator/innen in der Lage sein, sich empathisch in jeden Medianden zum Beispiel über „Pacing und Leading“ oder die Methode des Perspektivwechsels hineinzuversetzen und dessen Gefühle frei von Projektion zu verstehen?
Reicht es für die Qualitätsabsicherung aus, dass Mediator/innen lediglich die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen? Was steht dazu im Mediationsgesetz (MediationsG) und in der neuen Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV), die zuletzt in 2023 geändert worden ist?
Welche Vor- und Nachteile bringt die Spezialisierung auf ein bzw. einige wenige Mediationsart/-en vor dem Hintergrund der Mediationskompetenz?
Wie kann - nicht nur als Mediator/in - eine mediative Haltung gelebt und mediative Kommunikation als Selbstverständlichkeit im Leben und Alltag integriert werden?
Während einer Präsenzveranstaltung zu einem der ersten Module des Zertifikatsstudiums MEDIATION (univ.) des Europäischen Hochschulverbundes (EHV) in Kooperation mit dem Institut für Mediative Kommunikation und Diversity-Kompetenz (IMK) stellte ein Teilnehmer die Frage, ob es „gute“ und „schlechte“ Mediation gibt. Im Verlaufe des weiteren Mediationsstudiums wurde der Autorin bewusst, dass sich zu dieser Frage eine längere Abhandlung verfassen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theoretische Grundregeln eines Mediationsverfahrens als mögliche Qualitätsmerkmale
- 2. Qualifizierung, Reflexion und Supervision als Werkzeuge zur Mediationsqualitätssicherung
- 3. Pro und Contra der Spezialisierung auf ausgewählte Mediationsarten am Beispiel UMWELTMEDIATIONEN im Naturschutz
- 4. Selbstreflexion hinsichtlich Absicherung eigener Mediationsqualität
- 5. Zusammenfassende Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob und anhand welcher Kriterien "gute" professionelle und "schlechte" laienhafte Mediationen unterschieden werden können. Sie beleuchtet die Bedeutung von Qualifizierung, Reflexion und Supervision für die Mediationsqualität und diskutiert die Vor- und Nachteile der Spezialisierung auf bestimmte Mediationsarten, insbesondere im Bereich der Umweltmediation.
- Kriterien zur Unterscheidung professioneller und laienhafter Mediationen
- Bedeutung von Qualifizierung, Reflexion und Supervision für die Mediationsqualität
- Vor- und Nachteile der Spezialisierung auf bestimmte Mediationsarten
- Rolle der theoretischen Grundregeln in einem Mediationsverfahren
- Selbstreflexion zur Sicherung der eigenen Mediationsqualität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Unterscheidung zwischen "guten" und "schlechten" Mediationen und führt die Teilfragen ein, die im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht werden. Sie basiert auf einer Frage eines Teilnehmers an einem Mediationskurs und entwickelt daraus eine umfassende Forschungsagenda, die die verschiedenen Aspekte der Mediationsqualität beleuchtet, von der Qualifikation des Mediators bis hin zur Integration einer mediativen Haltung im Alltag.
1. Theoretische Grundregeln eines Mediationsverfahrens als mögliche Qualitätsmerkmale: Dieses Kapitel untersucht die theoretischen Grundregeln eines Mediationsverfahrens nach dem Phasenmodell von Klappenbach. Es betont die Bedeutung des Schaffens eines sicheren Rahmens, der Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Diskretion, Ergebnisoffenheit und Eigenverantwortlichkeit. Die Rolle des Mediators bei der Etablierung dieser Rahmenbedingungen wird hervorgehoben, inklusive der Klärung der eigenen Rolle und des Ablaufs der Mediation mit den Konfliktparteien. Die Einbeziehung und ausführliche Erörterung aller Details mit den Beteiligten bis zum vollständigen Verständnis wird als essentiell für eine erfolgreiche Mediation dargestellt.
Schlüsselwörter
Mediationsqualität, professionelle Mediation, laienhafte Mediation, Qualitätsmerkmale, Mediationsverfahren, Qualifizierung, Reflexion, Supervision, Spezialisierung, Umweltmediation, Naturschutz, Klimaschutz, Mediative Kommunikation, Selbstreflexion.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptthemen dieser Analyse zur Mediationsqualität?
Diese Arbeit untersucht, wie man "gute" professionelle von "schlechten" laienhaften Mediationen unterscheiden kann. Sie beleuchtet die Bedeutung von Qualifizierung, Reflexion und Supervision für die Mediationsqualität und diskutiert die Vor- und Nachteile der Spezialisierung auf bestimmte Mediationsarten, besonders im Bereich der Umweltmediation.
Welche Kriterien werden zur Unterscheidung zwischen professioneller und laienhafter Mediation betrachtet?
Die Arbeit untersucht Kriterien zur Unterscheidung professioneller und laienhafter Mediationen, die Bedeutung von Qualifizierung, Reflexion und Supervision für die Mediationsqualität, die Vor- und Nachteile der Spezialisierung auf bestimmte Mediationsarten und die Rolle der theoretischen Grundregeln im Mediationsverfahren, sowie die Selbstreflexion zur Sicherung der eigenen Mediationsqualität.
Was wird in der Einleitung der Arbeit behandelt?
Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Unterscheidung zwischen "guten" und "schlechten" Mediationen vor und führt die Teilfragen ein, die im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht werden. Sie basiert auf der Frage eines Teilnehmers eines Mediationskurses und entwickelt eine umfassende Forschungsagenda, die die verschiedenen Aspekte der Mediationsqualität beleuchtet.
Welche theoretischen Grundregeln eines Mediationsverfahrens werden als Qualitätsmerkmale untersucht?
Das erste Kapitel untersucht die theoretischen Grundregeln eines Mediationsverfahrens nach dem Phasenmodell von Klappenbach. Es betont die Bedeutung des Schaffens eines sicheren Rahmens, der Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Diskretion, Ergebnisoffenheit und Eigenverantwortlichkeit. Die Rolle des Mediators bei der Etablierung dieser Rahmenbedingungen wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind für diese Analyse relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind Mediationsqualität, professionelle Mediation, laienhafte Mediation, Qualitätsmerkmale, Mediationsverfahren, Qualifizierung, Reflexion, Supervision, Spezialisierung, Umweltmediation, Naturschutz, Klimaschutz, Mediative Kommunikation und Selbstreflexion.
Was ist das Ziel dieser Arbeit?
Ziel dieser Arbeit ist es, Kriterien zu identifizieren, anhand derer "gute" professionelle und "schlechte" laienhafte Mediationen unterschieden werden können. Es wird untersucht, wie Qualifizierung, Reflexion und Supervision die Qualität der Mediation beeinflussen und ob eine Spezialisierung auf bestimmte Mediationsbereiche (wie Umweltmediation) Vor- oder Nachteile mit sich bringt.
- Quote paper
- Gundula Klämt (Author), 2025, Auf der Suche nach Mediationsqualitätskriterien. Können "gute" professionelle und "schlechte" laienhafte Mediationen unterschieden werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1613306