In der vorgelegten Arbeit wurde die im Zeitablauf unterschiedliche Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter begutachtet. Dabei sind diverse Veränderungen vorgenommen worden, die teils positiv, teils negativ zu bewerten sind. Mit dem UntStRefG 2008 erfolgte die ältere der beiden Änderungen im Bereich der geringwertigen Wirtschaftsgüter. Das zuvor ermöglichte Wahlrecht zwischen dem Sofortabzug als Betriebsausgabe und der normalen AfA gem. § 7 EStG wurde abgeschafft. An dessen Stelle trat die Pflicht des Sofortabzugs, sofern die herabgesetzte Grenze von 150,01 € unterschritten wurde. Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten darüber und bis 1.000 € waren in einen Sammelposten einzustellen. Mit diesem Schritt erfolgte eine erhebliche Einschränkung in Bezug auf die Abschreibungsmöglichkeiten und deren Flexibilität. Der erwünschte Vereinfachungseffekt tritt nur bedingt ein. Lediglich die generelle Pool-Auflösung zu einem Fünftel im Jahr der Bildung, oder die gemeinsame AfA verschiedener Güter durch den Pool, stellt eine Vereinfachung dar. Diese müssen jedoch als branchenabhängig betrachtet werden. In Wirtschaftszweigen, in denen geringwertige Wirtschaftsgüter von wesentlicher Bedeutung für die Aussagekraft der Bilanz sind, z.B. im Hotelgewerbe, sind die Neuregelungen zu begrüßen. Dem stehen allerdings teilweise die GoB, sowie der erhebliche Aufwand durch Dokumentation, Erfassung und Verwaltung des Sammelpostenverfahrens, entgegen. In Anbetracht des oben genannten Fakts, wonach geringwertige Wirtschaftsgüter zwar einen quantitativ hohen Anteil ausmachen, aber wertmäßig kaum ins Gewicht fallen, wäre eine Anhebung der Sofortabzugsgrenze, wie sie etwa Söffing fordert, zielführender gewesen.
Im Rahmen des WachsBeschG erfolgte die nächste Umgestaltung der §§ 6 Abs. 2 und 2a EStG. Hierbei treten jedoch Unstimmigkeiten bei der Auslegung der Neuregelung auf. Die herrschende Meinung vertritt die Auffassung, wonach sich durch striktes Befolgen des Wortlautes im Gesetzestext zahlreiche Wahlrechte ergeben. Für diese Haltung sprechen die Grundintentionen bei der Schaffung der Sonderregeln für geringwertige Wirtschaftsgüter, wie die Förderung der unternehmerischen Flexibilität und deren Finanzierungsfähigkeit. Dagegen sprechen die im Rahmen des UntStRefG erstellten Regeln zu §§ 6 Abs. 2 und 2a EStG. Danach seien diese verpflichtend. Andere Möglichkeiten, wie die AfA nach § 7 EStG seien nicht beabsichtigt gewesen. Speziell Kanzler ist dieser Auffassung. Allerdings teilt die ...
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Vorgehensweise
- 2 Definitionen
- 2.1 Einführung
- 2.2 Geringwertige Wirtschaftsgüter
- 2.3 Maßgeblichkeitsprinzip
- 2.4 Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
- 3 Geringwertige Wirtschaftsgüter gem. § 6 Abs. 2 EStG
- 3.1 Rechtslage bis 2008
- 3.2 Rechtslage ab 2008
- 3.3 Rechtslage ab 2010
- 3.4 Beispiele
- 4 Sammelposten gem. § 6 Abs. 2a EStG
- 4.1 Rechtslage bis 2008
- 4.2 Rechtslage ab 2008
- 4.3 Rechtslage ab 2010
- 4.4 Beispiele
- 5 Investitionsabzugsbetrag und Sonderabschreibung gem. § 7g EStG
- 5.1 Rechtslage bis 2008
- 5.2 Rechtslage ab 2008
- 5.3 Rechtslage ab 2010
- 5.4 Beispiele
- 6 Geringwertige Wirtschaftsgüter und ihre Vereinbarkeit mit den GoB
- 7 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die steuerliche Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter in Deutschland zwischen 2008 und 2010. Sie analysiert die Gesetzesänderungen durch die Unternehmenssteuerreform 2008 und das Wachstumsbeschleunigungsgesetz 2010 und deren Auswirkungen auf die Praxis.
- Entwicklung der Rechtslage bezüglich geringwertiger Wirtschaftsgüter
- Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform 2008
- Einfluss des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes 2010
- Anwendung der Regelungen in der Praxis anhand von Beispielen
- Vereinbarkeit der Regelungen mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der steuerlichen Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter ein und beschreibt die Problemstellung der Arbeit. Es wird die Vorgehensweise bei der Bearbeitung des Themas dargelegt.
2 Definitionen: In diesem Kapitel werden grundlegende Begriffe wie „geringwertige Wirtschaftsgüter“, „Maßgeblichkeitsprinzip“ und „Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung“ definiert und im Kontext der Arbeit erläutert. Die Einführung legt den notwendigen fachlichen Rahmen für die folgenden Kapitel fest.
3 Geringwertige Wirtschaftsgüter gem. § 6 Abs. 2 EStG: Dieses Kapitel analysiert die steuerliche Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter nach § 6 Abs. 2 EStG. Es werden die Rechtslagen vor, während und nach den Gesetzesänderungen im Jahr 2008 und 2010 verglichen und durch Beispiele veranschaulicht. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Abschreibungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen auf die Steuerlast.
4 Sammelposten gem. § 6 Abs. 2a EStG: Hier wird die Rechtslage bezüglich der Bildung von Sammelposten für geringwertige Wirtschaftsgüter gemäß § 6 Abs. 2a EStG detailliert untersucht. Ähnlich wie in Kapitel 3 werden die Rechtslagen vor, während und nach den Gesetzesänderungen von 2008 und 2010 gegenübergestellt und durch Praxisbeispiele verdeutlicht. Die Zusammenhänge mit der Abschreibungspolitik werden hervorgehoben.
5 Investitionsabzugsbetrag und Sonderabschreibung gem. § 7g EStG: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Investitionsabzugsbetrag und der Sonderabschreibung nach § 7g EStG. Es werden die Veränderungen durch die Unternehmenssteuerreform 2008 und das Wachstumsbeschleunigungsgesetz 2010 analysiert, und anhand von Beispielen wird die praktische Anwendung erläutert. Die Auswirkungen auf die Investitionsentscheidungen von Unternehmen werden beleuchtet.
6 Geringwertige Wirtschaftsgüter und ihre Vereinbarkeit mit den GoB: Dieses Kapitel untersucht die Vereinbarkeit der steuerlichen Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB). Es wird analysiert, inwieweit die gesetzlichen Regelungen den Anforderungen der GoB genügen und mögliche Konflikte aufgezeigt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Geringwertige Wirtschaftsgüter, Unternehmenssteuerreform 2008, Wachstumsbeschleunigungsgesetz 2010, § 6 Abs. 2 EStG, § 6 Abs. 2a EStG, § 7g EStG, Sammelposten, Abschreibung, Investitionsabzugsbetrag, Sonderabschreibung, Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB), Steuerrecht.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Steuerliche Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter (2008-2010)
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die steuerliche Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter in Deutschland im Zeitraum von 2008 bis 2010. Sie analysiert die Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform 2008 und des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes 2010 auf die Praxis.
Welche Gesetzesänderungen werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit den Änderungen der relevanten Paragraphen des Einkommensteuergesetzes (EStG) durch die Unternehmenssteuerreform 2008 und das Wachstumsbeschleunigungsgesetz 2010, insbesondere § 6 Abs. 2 EStG (geringwertige Wirtschaftsgüter), § 6 Abs. 2a EStG (Sammelposten) und § 7g EStG (Investitionsabzugsbetrag und Sonderabschreibung).
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Rechtslage zu geringwertigen Wirtschaftsgütern, die Auswirkungen der genannten Gesetzesreformen, die praktische Anwendung der Regelungen anhand von Beispielen, und die Vereinbarkeit der Regelungen mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (mit Problemstellung und Vorgehensweise), Definitionen wichtiger Begriffe (geringwertige Wirtschaftsgüter, Maßgeblichkeitsprinzip, GoB), detaillierte Analyse von § 6 Abs. 2 EStG, Analyse von § 6 Abs. 2a EStG, Analyse von § 7g EStG, die Vereinbarkeit mit den GoB und eine abschließende Zusammenfassung.
Wie werden die Gesetzesänderungen analysiert?
Die Rechtslage vor, während und nach den Gesetzesänderungen von 2008 und 2010 wird jeweils verglichen und anhand von Praxisbeispielen erläutert. Die Auswirkungen auf die Steuerlast und die Investitionsentscheidungen von Unternehmen werden beleuchtet.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Geringwertige Wirtschaftsgüter, Unternehmenssteuerreform 2008, Wachstumsbeschleunigungsgesetz 2010, § 6 Abs. 2 EStG, § 6 Abs. 2a EStG, § 7g EStG, Sammelposten, Abschreibung, Investitionsabzugsbetrag, Sonderabschreibung, Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB), Steuerrecht.
Wie sind die Kapitel aufgebaut?
Jedes Kapitel (außer der Einleitung, der Definitionen und der Zusammenfassung) behandelt einen spezifischen Aspekt der steuerlichen Behandlung von geringwertigen Wirtschaftsgütern, unter Berücksichtigung der Gesetzesänderungen von 2008 und 2010. Sie beinhalten jeweils eine Beschreibung der Rechtslage und praxisnahe Beispiele.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die vollständige Bachelorarbeit bietet detailliertere Informationen und eine tiefgreifendere Analyse der Thematik. (Hinweis: Die genaue Quelle der Arbeit ist nicht in der bereitgestellten HTML angegeben.)
- Arbeit zitieren
- Daniel Kreisel (Autor:in), 2010, Die steuerliche Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter vor der Unternehmenssteuerreform 2008 bis zum Wachstumsbeschleunigungsgesetz 2010, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161385