Alfred Jarry wurde am 8. September 1873 in der Bretagne Frankreichs in eine Familie des gehobenen Kleinbürgertums hineingeboren. Er durchlief die normale Schullaufbahn und legte ein sehr gutes Abitur ab. Während seiner Schulzeit entstand bereits der Vorläufer seines Werkes Ubu Roi. Sein Vorhaben an der ‚Ecole Normale Supérieure‘ angenommen zu werden, scheiterte, woraufhin Jarry sich wieder vermehrt dem Schreiben und dem Theater zu wand. Er wurde Schriftsteller und 1896 schließlich auch ‚Secrétaire-régisseur‘ am ‚Théatre de l’Œuvre‘. Hier fand am 10. Dezember 1896 auch die Uraufführung seines Stückes Ubu Roi statt, die nach dem Eröffnungsausruf „Merdre!“ aufgrund von Tumulten im Publikum unterbrochen werden musste. Durch die wachsende Nichtbeachtung seiner Werke wurde Jarry nach und nach zum Außenseiter und begann sich in seiner Art und seinen Bewegungen immer mehr seinem Protagonisten Père Ubu anzunähern. Die wahre Bedeutung seiner Werke wurde erst viel später deutlich, als klar war, dass Ubu Roi den Vorläufer zum absurden Theater darstellte und Jarry damit eine neue Form des Theaters begründete. Da Jarrys Stück heute eine besondere Rolle zugemessen wird, wurde es auch immer wieder nach verschiedenen Aspekten untersucht und diskutiert. Diese Arbeit wird besonders auf die parodistischen Elemente eingehen, die in dem oben genannten Werk zu Haufe zu finden sind.
Um eine Grundlage zu schaffen, wird als aller erstes erklärt, worum genau es sich bei dem Begriff ‚Parodie‘ handelt und welche Schwierigkeiten es bei der Deutung geben kann. Desweiteren wird erläutert, welche verschiedene Formen von Parodie es geben kann und in welchem Maße diese verschiedenen Formen in Ubu Roi wiederzuerkennen sind. Besonders eingegangen wird hier auf die dramaturgische Parodie, die Szenenparodie, die Motivparodie sowie die Sprachparodie. Die Arbeit endet mit einer kurzen Zusammenfassung des Hauptteils sowie mit einem Verzeichnis der verwendeten Literatur.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Verschiedene Parodiebegriffe und Formen der Parodie
- 2.2 Parodie in Ubu Roi
- 2.2.1 Dramaturgische Parodie
- 2.2.2 Szenenparodie
- 2.2.3 Motivparodie
- 2.2.4 Sprachparodie
- 3. Fazit
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die parodistischen Elemente in Alfred Jarrys "Ubu Roi". Ziel ist es, verschiedene Parodiebegriffe und -formen zu definieren und deren Anwendung in Jarrys Stück zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet den Kontext der Parodie im Werk und untersucht, wie Jarry verschiedene literarische und historische Vorbilder parodiert.
- Definition und verschiedene Formen der Parodie
- Parodie als zentrales Element in "Ubu Roi"
- Analyse der dramaturgischen, szenischen, motivischen und sprachlichen Parodien
- Jarrys Bezug auf historische und literarische Vorbilder
- Die Bedeutung von "Ubu Roi" im Kontext des absurden Theaters
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Leben Alfred Jarrys und die Entstehungsgeschichte von "Ubu Roi" ein. Sie betont die Bedeutung des Stücks als Vorläufer des absurden Theaters und kündigt die Fokussierung auf die parodistischen Elemente an. Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Art und Weise der Parodie in "Ubu Roi" und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Hauptteil: Der Hauptteil beginnt mit einer Klärung des Parodiebegriffs und der Unterscheidung verschiedener Formen, insbesondere zwischen "parodia seria" und "parodia iocosa". Anschließend wird die Anwendung dieser Formen in "Ubu Roi" detailliert analysiert. Es wird untersucht, wie Jarry durch dramaturgische, szenische, motivische und sprachliche Mittel die Parodie effektvoll einsetzt. Der Hauptteil legt den Fokus auf die Identifizierung und Analyse spezifischer parodistischer Elemente im gesamten Stück.
2.1 Verschiedene Parodiebegriffe und Formen der Parodie: Dieser Abschnitt beleuchtet die unterschiedlichen Definitionen und Interpretationen des Begriffs "Parodie", beginnend mit seiner etymologischen Herkunft im Griechischen. Die Unterscheidung zwischen "parodia seria" und "parodia iocosa" wird erörtert, wobei die "parodia iocosa" als die in "Ubu Roi" vorherrschende Form identifiziert wird. Der Abschnitt beschreibt die Vielseitigkeit der Parodie als Stilmittel, das sich über verschiedene Kunstformen erstreckt und nicht auf eine einzige Gattung beschränkt ist. Die Schwierigkeiten bei der eindeutigen Definition des Begriffs werden ebenso thematisiert.
2.2 Parodie in Ubu Roi: Dieser Abschnitt analysiert die umfassende und vielschichtige Verwendung von Parodie in "Ubu Roi". Er untersucht, wie die Parodie nicht nur in einzelnen Szenen, sondern als durchgängiges Element die gesamte Dramaturgie prägt. Die Entstehungsgeschichte des Stücks wird als Ausgangspunkt genutzt, um die parodistischen Elemente bereits im Entstehungsprozess nachzuweisen. Die Arbeit beleuchtet die Parodien auf historische Persönlichkeiten und deren Machtkämpfe, sowie die Parallelen zu Shakespeare. Der Abschnitt vertieft sich in die verschiedenen Arten der Parodie in "Ubu Roi", einschließlich dramaturgischer, szenischer, motivischer und sprachlicher Aspekte. Die Figuren Père und Mère Ubu werden im Kontext ihrer parodistischen Funktion eingehend analysiert.
Schlüsselwörter
Parodie, Ubu Roi, Alfred Jarry, absurdes Theater, "parodia iocosa", Dramaturgie, Szenenparodie, Motivparodie, Sprachparodie, Shakespeare, historische Figuren, Machtkampf, Komik.
Häufig gestellte Fragen zu "Ubu Roi" - Parodieanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die parodistischen Elemente in Alfred Jarrys Stück "Ubu Roi". Sie untersucht verschiedene Parodieformen und deren Anwendung im Stück, beleuchtet den Kontext der Parodie und analysiert Jarrys Bezug auf literarische und historische Vorbilder.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit definiert verschiedene Parodiebegriffe und -formen und analysiert deren Anwendung in "Ubu Roi". Sie untersucht, wie Jarry verschiedene literarische und historische Vorbilder parodiert und beleuchtet die Bedeutung des Stücks im Kontext des absurden Theaters.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und verschiedene Formen der Parodie, Parodie als zentrales Element in "Ubu Roi", Analyse der dramaturgischen, szenischen, motivischen und sprachlichen Parodien, Jarrys Bezug auf historische und literarische Vorbilder und die Bedeutung von "Ubu Roi" im Kontext des absurden Theaters.
Welche Arten von Parodie werden in der Arbeit unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Arten von Parodie, darunter dramaturgische Parodie, Szenenparodie, Motivparodie und Sprachparodie. Es wird auch der Unterschied zwischen "parodia seria" und "parodia iocosa" erläutert, wobei letztere als die in "Ubu Roi" vorherrschende Form identifiziert wird.
Wie wird die Parodie in "Ubu Roi" analysiert?
Die Analyse der Parodie in "Ubu Roi" erfolgt durch eine detaillierte Untersuchung der dramaturgischen Struktur, der einzelnen Szenen, der Motive und der Sprache. Es werden spezifische Beispiele für parodistische Elemente im gesamten Stück identifiziert und analysiert. Die Figuren Père und Mère Ubu werden im Kontext ihrer parodistischen Funktion eingehend betrachtet.
Welche Vorbilder parodiert Jarry in "Ubu Roi"?
Die Arbeit untersucht Jarrys Parodien auf historische Persönlichkeiten und deren Machtkämpfe sowie die Parallelen zu Shakespeare. Die Entstehungsgeschichte des Stücks wird als Ausgangspunkt genutzt, um die parodistischen Elemente bereits im Entstehungsprozess nachzuweisen.
Welche Bedeutung hat "Ubu Roi" im Kontext des absurden Theaters?
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von "Ubu Roi" als Vorläufer des absurden Theaters. Die Einleitung führt in die Entstehungsgeschichte des Stücks ein und betont seine Bedeutung in diesem Kontext.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, einen Hauptteil mit Unterkapiteln zu verschiedenen Parodieformen und deren Anwendung in "Ubu Roi", ein Fazit und ein Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Parodie, Ubu Roi, Alfred Jarry, absurdes Theater, "parodia iocosa", Dramaturgie, Szenenparodie, Motivparodie, Sprachparodie, Shakespeare, historische Figuren, Machtkampf, Komik.
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- Katharina Hock (Autor:in), 2010, Die Formen der Parodie in "Ubu Roi" von Alfred Jarry, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161421