Alasdair MacIntyre stellt in seinem umstrittenen Buch „Der Verlust der Tugend“(1981) die These auf, dass die Zeit der Aufklärung zur Zersplitterung und Demontage der Moral geführt hat. Die großen Denker der Aufklärung, beispielsweise Kant, Kierkegaard, Hume etc., werden von ihm kritisiert für den Versuch, Moral rational zu rechtfertigen. Dieser gescheiterte Versuch hätte zur Entstehung des emotivistischen Denkens anfangs des 20. Jahrhunderts geführt, den MacIntyre ebenfalls eindringlich kritisiert. Der Emotivismus sei dafür verantwortlich, dass heutzutage auf moralische Fragen keine konsensfähigen Antworten mehr gefunden werden. MacIntyre selbst bekennt sich deutlich zur aristotelischen und thomistischen Ethik. Diese Hausarbeit beschreibt zunächst MacIntyre’s Beurteilung der gegenwärtigen moralischen Situation und konzentriert sich dann auf seine Kritik an den Denkern der Aufklärung und den Anhängern des Emotivismus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie und Hintergrundwissen zu MacIntyre
- Kritik der gegenwärtigen Situation der Moral
- Ein Gedankenexperiment
- Beispiele aktueller Diskussionen zu moralischen Fragen
- Die Beschaffenheit von Voraussagen in den Sozialwissenschaften
- Bedeutungsverlust der Moral als Folge der Aufklärung
- Gründe für das Scheitern einer rationalen Rechtfertigung der Moral
- Kritik am Emotivismus
- Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit fasst Alasdair MacIntyres Argumentation in „Der Verlust der Tugend“ zusammen. MacIntyre kritisiert die gegenwärtige moralische Situation als krisenhaft und argumentiert, dass die Aufklärung zu einer Zersplitterung der Moral geführt hat. Die Arbeit konzentriert sich auf MacIntyres Kritik an der rationalen Rechtfertigung der Moral und am Emotivismus.
- Kritik an der Aufklärungsphilosophie und deren Einfluss auf die Moral
- Analyse des Emotivismus und seiner Folgen für moralische Debatten
- Beschreibung der gegenwärtigen moralischen Krise nach MacIntyre
- MacIntyres Bezug auf die aristotelisch-thomistische Ethik
- Das Gedankenexperiment zur Veranschaulichung des moralischen Verfalls
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt MacIntyres These vor, dass die Aufklärung zur Demontage der Moral geführt hat. Sie kritisiert den Versuch einer rationalen Rechtfertigung der Moral und den daraus resultierenden Emotivismus, der zu einem Mangel an Konsens in moralischen Fragen führt. Die Arbeit fokussiert auf MacIntyres Beurteilung der gegenwärtigen moralischen Situation und seine Kritik an der Aufklärung und dem Emotivismus. MacIntyre selbst vertritt eine aristotelisch-thomistische Ethik.
Biographie und Hintergrundwissen zu Alasdair MacIntyre: Dieses Kapitel skizziert MacIntyres Leben und akademischen Werdegang. Es beschreibt seine verschiedenen Phasen, die von marxistischem Engagement bis hin zur Beschäftigung mit Hegel und der Entwicklung seines „After Virtue Project“ reichen. Seine vielfältigen akademischen Positionen und seine Beiträge zum Kommunitarismus werden hervorgehoben. Das Kapitel unterstreicht MacIntyres intellektuelle Entwicklung und seine breite Auseinandersetzung mit verschiedenen philosophischen Traditionen. Sein Einfluss auf verschiedene Disziplinen und die Gründung der „International Society for MacIntyrean Enquiry“ wird ebenfalls erwähnt.
Kritik der gegenwärtigen Situation der Moral: Dieses Kapitel beschreibt MacIntyres Diagnose der gegenwärtigen moralischen Krise, die durch einen Mangel an Konsens in moralischen Debatten gekennzeichnet ist. Es verwendet ein Gedankenexperiment, in dem die Zerstörung der Naturwissenschaften und der nachfolgende Versuch ihrer Rekonstruktion als Metapher für den Zustand der Moral dient. Die willkürliche Verwendung von Begriffen und das Fehlen eines kohärenten Systems spiegeln den Verfall der Moral wider, der nach MacIntyre durch den gescheiterten Versuch der rationalen Begründung der Moral entstanden ist. Das Kapitel legt den Grundstein für die nachfolgende Analyse von MacIntyres Kritik an der Aufklärung und dem Emotivismus.
Schlüsselwörter
Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend, Aufklärung, Emotivismus, Moral, Ethik, Aristotelische Ethik, Thomistische Ethik, Rationale Rechtfertigung der Moral, Moralische Krise, Konsens, Gedankenexperiment, Kommunitarismus.
Häufig gestellte Fragen zu Alasdair MacIntyres "Der Verlust der Tugend"
Was ist der Inhalt dieser HTML-Datei?
Diese HTML-Datei bietet eine umfassende Übersicht über Alasdair MacIntyres Werk "Der Verlust der Tugend". Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und eine Liste der Schlüsselwörter. Die Datei dient als Lesefassung und strukturierte Zusammenfassung des Buches, ideal für akademische Zwecke.
Welche Themen werden in MacIntyres "Der Verlust der Tugend" behandelt?
Das Buch kritisiert die gegenwärtige moralische Situation als krisenhaft und argumentiert, dass die Aufklärung zu einer Zersplitterung der Moral geführt hat. Zentrale Themen sind MacIntyres Kritik an der rationalen Rechtfertigung der Moral und am Emotivismus, die Analyse der Aufklärungsphilosophie und deren Einfluss auf die Moral, die Beschreibung der gegenwärtigen moralischen Krise nach MacIntyre und sein Bezug auf die aristotelisch-thomistische Ethik.
Welche Kapitel umfasst die Zusammenfassung?
Die Zusammenfassung beinhaltet Kapitel zu Einleitung, Biographie und Hintergrundwissen zu Alasdair MacIntyre, Kritik der gegenwärtigen Situation der Moral (inklusive eines Gedankenexperiments), dem Bedeutungsverlust der Moral als Folge der Aufklärung (mit Kritik am Emotivismus), einer abschließenden Kritik und einem Fazit. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst.
Was ist die zentrale These von MacIntyre in "Der Verlust der Tugend"?
MacIntyre argumentiert, dass die Aufklärung zum Verlust der Tugend und einer moralischen Krise geführt hat, weil der Versuch einer rationalen Rechtfertigung der Moral gescheitert ist und stattdessen ein Emotivismus entstanden ist, der zu einem Mangel an Konsens in moralischen Fragen führt. Er plädiert implizit für eine Rückkehr zu einer aristotelisch-thomistischen Ethik.
Welches Gedankenexperiment wird verwendet?
Ein zentrales Element ist ein Gedankenexperiment, das den Verfall der Naturwissenschaften und deren Rekonstruktion als Metapher für den Zustand der Moral verwendet. Dies veranschaulicht den Mangel an Kohärenz und den willkürlichen Gebrauch moralischer Begriffe in der Gegenwart.
Welche Rolle spielt der Emotivismus in MacIntyres Argumentation?
MacIntyre kritisiert den Emotivismus scharf, da er ihn als Folge des gescheiterten Versuchs einer rationalen Rechtfertigung der Moral ansieht. Der Emotivismus führt seiner Meinung nach zu einem Mangel an Konsens und einer unauflösbaren moralischen Krise.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Buch am besten?
Schlüsselwörter sind: Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend, Aufklärung, Emotivismus, Moral, Ethik, Aristotelische Ethik, Thomistische Ethik, Rationale Rechtfertigung der Moral, Moralische Krise, Konsens, Gedankenexperiment, Kommunitarismus.
Für wen ist diese Zusammenfassung gedacht?
Diese Zusammenfassung ist für alle gedacht, die sich einen schnellen und strukturierten Überblick über die Argumentation in Alasdair MacIntyres "Der Verlust der Tugend" verschaffen möchten, insbesondere für akademische Zwecke und die Analyse der darin enthaltenen Themen.
- Arbeit zitieren
- Anna-Katharina Dhungel (Autor:in), 2010, Emotivismus in Alasdair MacIntyres "Der Verlust der Tugend", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161429