1866 spitzte sich der Konflikt zwischen den beiden führenden Mächten des Deutschen Bundes, Preußen und Österreich, zu. Der Krieg, dessen Schauplätze von Holstein bis an die Adria reichten, führte dazu, dass ein deutscher Nationalstaat entstand, der zwar den Großteil, aber nicht die Gesamtheit des deutschen Sprachraums einschloss. So wurden damalige Mitglieder des Deutschen Bundes, wie Deutschösterreicher, Luxemburger, Liechtensteiner und Deutschschweizer, aus der Lösung der nationalen deutschen Frage ausgeschlossen. Napoleon III. hatte wesentlich dazu beigetragen, dass der Wiener Kongress und mit ihm die europäische Friedensordnung durch die Interessen der Mächte wie die nationalstaatliche Bewegung zerrüttet wurde. Der Platz im System genügte ihm nicht. Er wollte Primus inter pares sein. Dazu unternahm er als Schiedsrichter Verhandlungen mit Preußen, Italien und Österreich. Untersuchungsgegenstand dieser Hausarbeit wird deshalb die Rolle Napoleons III. im preußisch-italienisch-österreichischen Krieg sein. Des Weiteren muss der Arbeit voran gestellt werden, dass jene sich als Überblicksdarstellung versteht und die großen Linien der in der Literatur auftretenden Parallelen vorzustellen versucht. Es soll also eine erste Heranführung an die wichtigsten historischen Fakten in diesem Zusammenhang dargestellt werden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, gliedert sich diese Arbeit in folgende sechs Kapitel. Das erste Kapitel widmet sich dem Werdegang der Person Napoleons III. um den weiteren Verlauf seinen Lebens und entscheidende Handlungen seinerseits annährend verstehen zu können. und welche Auswirkungen dies zur Folge hatte. Anschließend wird aufgezeigt, wie Napoleon Italien unterstützte und ihm zu Venetien verhalf. Im zweiten Kapitel werden die Vorstellungen des französischen Kaisers zur Neugestaltung beschrieben. Die Verbindung zu Preußen wird im dritten Kapitel untersucht. Wie die Schleswig-Holstein-Frage geklärt wird, behandelt das nächste Kapitel. Zum Abschluss werden der Weg in den preußisch-italienisch-österreichischen Krieg sowie der Verlauf im Überblick und die folgenden Friedensverhandlungen abgehandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person Napoleons
- Die Unterstützung Italiens
- Die Konvention 1864
- Die päpstliche Enzyklika
- Napoleons Vorstellungen von einer Neuordnung Europas
- Napoleon auf Seiten Polens
- Die Großmächte stellen sich gegen Napoleon
- Napoleon und die Preußen
- Das Treffen in Baden-Baden
- Compiégne
- Napoleon und die erste Begegnung mit Bismarck
- Die Schleswig-Holstein Frage
- Der Weg in den Deutschen Krieg 1866
- Der preußisch-österreichische Konflikt verschärft sich
- Bismarck wiegt Napoleon in Sicherheit
- Kriegsbeginn
- Friedensverhandlungen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle Napoleons III. im preußisch-italienisch-österreichischen Krieg von 1866. Sie bietet einen Überblick über die wichtigsten historischen Fakten und stellt die in der Literatur auftretenden Parallelen dar. Die Arbeit versteht sich als eine erste Heranführung an das Thema.
- Der Werdegang und die politischen Handlungen Napoleons III.
- Napoleons Unterstützung Italiens im Risorgimento.
- Napoleons Vorstellungen zur Neuordnung Europas und seine Beziehungen zu den Großmächten.
- Die Rolle Napoleons in der Schleswig-Holstein-Frage.
- Napoleons Einfluss auf den Ausbruch und den Verlauf des Deutschen Krieges von 1866.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext des preußisch-österreichischen Krieges von 1866 und dessen Bedeutung für die Entstehung des deutschen Nationalstaates. Sie betont die Rolle Napoleons III. als Schiedsrichter und die Zielsetzung der Arbeit, einen Überblick über seine Rolle und die wichtigsten historischen Fakten zu geben.
2. Zur Person Napoleons: Dieses Kapitel skizziert die Biografie Napoleons III., von seiner Geburt als Charles-Louis Bonaparte bis zu seiner Kaiserkrönung. Es beleuchtet seine familiären Verbindungen zum Kaiserreich, seine frühen politischen Aktivitäten, seine gescheiterten Staatsstreiche und seinen Aufstieg zur Macht. Die Darstellung seiner frühen Jahre und seiner militärischen Ausbildung unterstreicht seine Vorbereitung auf seine spätere Rolle als politischer Akteur. Sein Aufstieg wird im Kontext der politischen Instabilität Frankreichs und seinen Ambitionen, das napoleonische Kaisertum wiederherzustellen, eingeordnet.
3. Die Unterstützung Italiens: Dieses Kapitel behandelt die Unterstützung Italiens durch Napoleon III. im Risorgimento. Es beschreibt das Attentat von Felice Orsini, das Napoleons Entscheidung beeinflusste, Italien zu unterstützen. Der Fokus liegt auf dem Treffen in Plombières mit Cavour und den daraus resultierenden militärischen Konflikten mit Österreich. Die Zusammenfassung analysiert die Motive Napoleons III., einschließlich der politischen und strategischen Vorteile, und die Folgen der militärischen Intervention in Italien, sowohl für Italien selbst als auch für die europäischen Machtverhältnisse. Der Waffenstillstand von Villafranca und die folgenden Ereignisse bis zur Proklamation des Königreichs Italien werden ebenfalls beleuchtet.
4. Napoleons Vorstellungen von einer Neuordnung Europas: Dieses Kapitel erörtert Napoleons Visionen einer Neuordnung Europas. Es beleuchtet seine Bestrebungen, eine führende Rolle in Europa einzunehmen und seine politischen Strategien im Umgang mit anderen europäischen Mächten. Die Zusammenfassung analysiert seine Motive und seine Kalkulationen, aber auch die Grenzen seiner Macht und den Widerstand der anderen Großmächte gegen seine Pläne. Die Rolle von Polen in Napoleons Überlegungen wird auch thematisiert. Der Widerstand der Großmächte und die Grenzen seines Einflusses bilden zentrale Aspekte dieser Zusammenfassung.
5. Napoleon und die Preußen: Dieses Kapitel untersucht die Beziehungen Napoleons III. zu Preußen. Es beschreibt verschiedene Treffen und Verhandlungen zwischen Napoleon und preußischen Vertretern, inklusive der Begegnung mit Bismarck. Die Zusammenfassung analysiert die wechselseitige Wahrnehmung und die strategischen Kalkulationen beider Seiten. Die Bedeutung dieser Beziehungen für den Verlauf des Krieges und die Rolle von Diplomatie und Misstrauen im Umgang zwischen Frankreich und Preußen stehen im Mittelpunkt der Analyse. Die Kapitel unterstreicht die Komplexität der Beziehungen zwischen den beiden Mächten und die Bedeutung von persönlicher Diplomatie in einem schwierigen politischen Umfeld.
6. Die Schleswig-Holstein Frage: Dieses Kapitel behandelt die Rolle Napoleons III. in der Schleswig-Holstein-Frage. Es beleuchtet Napoleons Position in diesem Konflikt und seine Bemühungen um eine Lösung. Die Zusammenfassung analysiert die politischen und strategischen Implikationen dieser Frage und die Rolle Napoleons als Vermittler. Der Fokus liegt auf den Schwierigkeiten einer Einigung und den Einflussfaktoren, die eine Einigung erschwerten oder verhinderten. Es wird die Bedeutung dieser Frage im Kontext des europäischen Machtgleichgewichts und des sich anbahnenden Krieges hervorgehoben.
7. Der Weg in den Deutschen Krieg 1866: Dieses Kapitel beschreibt den Weg in den Deutsch-Österreichischen Krieg 1866 und dessen Verlauf. Es analysiert den eskalierenden Konflikt zwischen Preußen und Österreich, Bismarcks Rolle beim Täuschen Napoleons und den Kriegsbeginn. Die Zusammenfassung erklärt die Kriegshandlungen, die strategischen Entscheidungen und den Abschluss des Krieges mit den Friedensverhandlungen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Ereignisse, die zum Krieg führten, den Strategien der beteiligten Mächte und die Bedeutung des Krieges für die europäische Politik. Die Rolle Napoleons wird in Bezug auf seine anfängliche Unterstützung und den später erfolgten Verhandlungsprozess analysiert.
Schlüsselwörter
Napoleon III., preußisch-italienisch-österreichischer Krieg, 1866, Risorgimento, Deutscher Krieg, Bismarck, Neuordnung Europas, Schleswig-Holstein-Frage, Großmächte, Diplomatie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Napoleons Rolle im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die Rolle Napoleons III. im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse von Napoleons Handlungen, seinen Beziehungen zu anderen europäischen Mächten (Preußen, Österreich, Italien) und seinem Einfluss auf den Kriegsausbruch und -verlauf. Es wird ein Überblick über die wichtigsten historischen Fakten gegeben und Parallelen aus der Literatur aufgezeigt.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende zentrale Themen: Napoleons Biografie und politische Handlungen; seine Unterstützung Italiens im Risorgimento; seine Vorstellungen zur Neuordnung Europas und seine Beziehungen zu den Großmächten; seine Rolle in der Schleswig-Holstein-Frage; und sein Einfluss auf den Ausbruch und Verlauf des Deutschen Krieges 1866. Die Beziehungen Napoleons zu Preußen und Bismarck werden detailliert untersucht.
Welche Kapitel enthält das Dokument und worum geht es in jedem Kapitel?
Das Dokument umfasst folgende Kapitel: 1. Einleitung (Kontext des Krieges und Zielsetzung); 2. Zur Person Napoleons (Biographie und politische Anfänge); 3. Die Unterstützung Italiens (Unterstützung des Risorgimento und die Folgen); 4. Napoleons Vorstellungen von einer Neuordnung Europas (Visionen und Beziehungen zu den Großmächten); 5. Napoleon und die Preußen (Beziehungen zu Preußen und Bismarck); 6. Die Schleswig-Holstein Frage (Napoleons Position und Einfluss); 7. Der Weg in den Deutschen Krieg 1866 (Eskalation des Konflikts, Bismarcks Rolle, Kriegsverlauf und Friedensverhandlungen); 8. Schluss.
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Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Napoleon III., preußisch-italienisch-österreichischer Krieg, 1866, Risorgimento, Deutscher Krieg, Bismarck, Neuordnung Europas, Schleswig-Holstein-Frage, Großmächte, Diplomatie.
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Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle Napoleons III. im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866 zu untersuchen, einen Überblick über die wichtigsten historischen Fakten zu geben und die in der Literatur auftretenden Parallelen darzustellen. Es dient als erste Heranführung an das Thema.
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Dieses Dokument ist für alle geeignet, die sich einen Überblick über die Rolle Napoleons III. im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866 verschaffen möchten. Es ist besonders nützlich für Studierende, Wissenschaftler und alle, die sich für europäische Geschichte und die politische Geschichte des 19. Jahrhunderts interessieren.
Wo finde ich weitere Informationen zu diesem Thema?
Weitere Informationen können Sie in der Fachliteratur zur Geschichte des 19. Jahrhunderts, insbesondere zur Geschichte des Deutschen Krieges von 1866 und zur Biografie Napoleons III., finden. Die im Dokument erwähnten Parallelen in der Literatur bieten einen guten Ausgangspunkt für weiterführende Recherchen.
- Quote paper
- Marie-Therese Härtelt (Author), 2010, Napoleon III. im Zeichen des heraufziehenden preußisch-italienisch-österreichischen Krieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161514