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Rezension zu Stanley J. Tambiahs "Eine performative Theorie des Rituals"

Titel: Rezension zu Stanley J. Tambiahs "Eine performative Theorie des Rituals"

Rezension / Literaturbericht , 2003 , 14 Seiten , Note: "keine"

Autor:in: M.A. Alexa Junge (Autor:in)

Ethnologie / Volkskunde
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Der Performance-Aspekt des rituellen Handelns wird in den theoretischen Arbeiten der letzten Zeit auffallend betont. Der Begriff Performance scheint den Begriff Ritual oft sogar zu ersetzen. Geertz, Schechner und auch Tambiah sprechen von der „kulturellen Perfomance“ als Darstellung und zugleich als Reproduktion kultureller Sinn- und Handlungsmuster. Die theoretische Begründung von Ritualen als performative Akte geht insbesondere auf Anregungen von Tambiah zurück. In Anlehnung an Austins (1962) Sprachtheorie beschreibt er Rituale als performativ in dem Sinne, daß etwas sagen auch etwas tun bedeutet. Damit ist ausgedrückt, daß Rituale auch über ihren semantischen Gehalt hinaus eine Bedeutung haben, die auf ihre Effektivität als Handlung zurückgeht. Diese Effektivität wird durch die Verwendung multipler Medien- von Liedern, Tänzen, Musik, Formeln und Gaben- sowie durch die den Ritualen eigentümliche formalisierte und redundante Form erzeugt.
In dem Artikel „Eine performative Theorie des Rituals“ aus dem Band „Ritualtheorien“ beschreibt Tambiah, wie kulturelle Inszenierungen (Performanzen), worunter er Rituale versteht, durch ihre spezifische Ausgestaltung eine soziale Kommunikation in gesteigerter Form erzeugen.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung: Kulturelle Performance
    • Tambiahs Definition von Ritual
    • Ritual als Medium
    • Ritual als konventionalisiertes Handeln
    • Die Idee der performativen Handlung
    • Rituelle Kommunikation
      • Gesteigerte Kommunikation
    • Kritik und Ausblick

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Der Text analysiert Rituale als performative Akte, ausgehend von Tambiahs „performativer Theorie des Rituals“. Dabei werden die spezifischen Merkmale rituellen Handelns beleuchtet, wie z.B. die Verwendung multipler Medien und die formalisierte, redundante Form.

  • Definition des Rituals als kulturell konstruiertes System der Kommunikation
  • Rituale als performatives Handeln nach Austins Sprechakttheorie
  • Der indexikale Wert ritueller Kommunikation
  • Rituale als Medium für die Übertragung von Botschaften und Konstruktion sozialer Wirklichkeit
  • Die Integration von kultureller Beschreibung und formaler Analyse in der rituellen Praxis

Zusammenfassung der Kapitel

Der Artikel beginnt mit der Problematik der Abgrenzung von rituellem und nicht-rituellem Handeln. Tambiah argumentiert, dass die Unterscheidung zwischen Spiel und Ritual in der Festlegung von Regeln und dem Vorhersehbaren des Ablaufs liegt. Rituale haben ein klares Ziel, während Spiele offen für Überraschungen sind.

Der Autor stellt seine Definition von Ritual vor, die sich auf die strukturierten und geordneten Sequenzen von Worten und Handlungen konzentriert, die durch Formalität, Stereotypie, Verdichtung und Redundanz charakterisiert sind.

Tambiahs Definition von Ritual als performativ wird anhand von Austins Sprechakttheorie erläutert. Er argumentiert, dass die Dramatik der Performance das Ereignis zu einer intensiven Erfahrung macht und verschiedene Medien verwendet werden, um diese Dramatik zu verstärken. Der indexikale Wert ritueller Handlungen liegt in der Beziehung zwischen den verwendeten Symbolen und Ikonen, die auf einen kosmologischen Bedeutungsgehalt verweisen.

Tambiah geht auf das Problem der Integration von kultureller Beschreibung und formaler Analyse ein und betont, dass die Form des rituellen Ereignisses die kulturellen Überlegungen beinhaltet. Er entwickelt eine Formel, die den performativen Charakter durch die Kombination von Form und Inhalt des Rituals erklärt.

Der Artikel betrachtet Ritual als Medium für die Übertragung von Botschaften und die Konstruktion sozialer Wirklichkeit. Der Kontext der Überzeugungen allein kann die Form des rituellen Ereignisses nicht erklären. Die Gegenseitigkeit von kosmologischen Konstrukten und Ritualen ist entscheidend für die Integration von kultureller Beschreibung und formaler Analyse.

Die traditionelle Unterscheidung zwischen Religiösem und Säkularem wird im Kontext performativer Darstellung (Rituale) als irrelevant betrachtet. Die Idee des Heiligen erweitert sich auf alles, was blind akzeptiert und traditionalisiert wird, wie z.B. kosmologische Ideen.

Schlüsselwörter

Der Text konzentriert sich auf das Thema Ritual als performativer Akt. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: kulturelle Performance, rituelles Handeln, performative Handlung, Sprechakttheorie, kosmologische Konstruktion, indexikalische Bedeutung, Medium, soziale Konstruktion, formale Analyse, kulturelle Beschreibung.

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Details

Titel
Rezension zu Stanley J. Tambiahs "Eine performative Theorie des Rituals"
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Institut für Religionswissenschaft)
Note
"keine"
Autor
M.A. Alexa Junge (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V161609
ISBN (eBook)
9783640754182
ISBN (Buch)
9783640754526
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rezension Stanley Tambiahs Eine Theorie Rituals
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
M.A. Alexa Junge (Autor:in), 2003, Rezension zu Stanley J. Tambiahs "Eine performative Theorie des Rituals", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161609
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Leseprobe aus  14  Seiten
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