1. Einleitung
Die Verwandtschaftstermini gehören zum ältesten Wortschatz des Indogermanischen und haben oft Anlass zu Diskussionen gegeben. Dabei ging das Interesse von der ethnologischen Frage nach dem Stamm der Indogermanen über die ursprüngliche Form dieser Termini und ihrer Herleitung bis hin zu ihrer tieferen Etymologie. Betrachtet man die zentrale Gruppe der indogermanischen Verwandtschaftstermini *pater, *māter, *bhrāter und *dhughatēr, so fällt die morphologische Gemeinsamkeit, gegeben durch das Wortende -ter, auf. Dieses weist auch das neuhochdeutsche Wort Schwester auf. Untersucht man aber die indogermanische Form des Wortes, so erkennt man, dass es dieses Endstück ursprünglich nicht beinhaltete.
Im folgenden Kapitel soll es um das Wortende -ter gehen. Ich werde hauptsächlich die Standpunkte Onofrio Carrubas , Hans Schmejas und Emile Benvenistes erläutern. Diese haben sich explizit zu diesem Thema geäussert und haben die Termini, welche diese morphologische Gemeinsamkeit aufweisen, auch in Bezug zu einander gesetzt. Auf diese Weise will ich aufzeigen, welche Alternativen zu meiner These bestehen und wie plausibel diese scheinen. In einem weiteren Schritt will ich wieder verschiedene Etymologien vergleichen, um herauszufinden, was der Begriff ursprünglich wohl am ehesten bedeutet hat. Schliesslich interessiert mich die Entwicklung von idg. *swesōr- zum heutigen Schwester. Es soll auch erläutert werden, wie im Laufe der Zeit das Wortende -ter entstand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verwandtschaftstermini auf *-ter des Indogermanischen
- Das indogermanische *-ter
- Zur Etymologie von Schwester
- Die etymologische Bedeutung von *swesōr-
- idg. *swesōr-> nhd. Schwester
- Idg. -ōr-> Germ. -or-> Germ. -er-
- t-Einschub
- Mhd. sw-> Nhd. Schw-
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Verwandtschaftsterminologie des Indogermanischen und konzentriert sich insbesondere auf das Suffix *-ter und die Etymologie des Wortes "Schwester". Ziel ist es, die Bedeutung des Suffixes *-ter im Indogermanischen zu erforschen und die Entwicklung des Wortes "Schwester" von seiner indogermanischen Wurzel *swesōr- bis zum heutigen Neuhochdeutschen nachzuvollziehen.
- Die morphologische Gemeinsamkeit des Suffixes *-ter in indogermanischen Verwandtschaftstermini wie *mātér-, *ptér, *bhrāter und *dhug-ā-ter.
- Die verschiedenen Theorien zur Funktion des Suffixes *-ter, z. B. als Nomina agentis oder als Merkmal der lexikalischen Klasse der Verwandtschaftsbezeichnungen.
- Die etymologische Bedeutung von *swesōr- und die Entwicklung des Wortes "Schwester" im Laufe der Zeit.
- Die Entstehung des Wortendes -ter im Neuhochdeutschen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und skizziert die zentralen Fragestellungen: die Funktion des Suffixes *-ter in indogermanischen Verwandtschaftstermini und die Etymologie des Wortes "Schwester".
- Kapitel 2 beleuchtet das Suffix *-ter in der indogermanischen Verwandtschaftsterminologie und analysiert die verschiedenen Theorien zu seiner Funktion. Es werden die Ansichten von Bopp, Kuhn, Fick, Benveniste, Szemerényi und Carruba vorgestellt und verglichen.
Schlüsselwörter
Indogermanisch, Verwandtschaftstermini, Suffix *-ter, Etymologie, Schwester, *swesōr-, Nomina agentis, Lexikalische Klasse, Lautentwicklung, Wortbildung, Geschichte der Sprache.
- Quote paper
- Sabrina Fischer (Author), 2008, Die Verwandtschaftstermini auf *-ter des Indogermanischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161634