Das effiziente Management von Logistikprozessen gewinnt in den meisten Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Auf der einen Seite stehen die Unternehmen unter einem immer höheren Wettbewerbs- und Kostendruck, der Einsparungen und Effizienz in allen Unternehmensbereichen, also auch der Logistik, fordert. Zum anderen bestehen durch die sich ständig verändernden Markt- und Umweltbedingungen (zum Beispiel Fortschritte in Produktions-, Kommunikations-, und Informationstechnologie) erhöhte Flexibilitätsanforderungen an die Logistik. Zusätzlich nimmt die Komplexität durch die Globalisierung und die dadurch zunehmende räumliche Differenz zwischen Beschaffungs-, Produktions- und Absatzmarkt zu. Diesen Anforderungen sind viele Unternehmen nicht gewachsen.
Eine oft gewählte Lösung hierfür ist das Outsourcing von Logistikprozessen. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten in welchem Rahmen Logistikprozesse ausgelagert werden können. So reicht die Bandbreite von einer Auslagerung der klassischen Transport-, Umschlag-, und Lagerungs-Prozesse (TUL-Dienstleistungen) bis zur vollständigen Abwicklung und Überwachung aller Prozesse rund um die Supply Chain durch einen externen Dienstleister. Je nach Komplexität unterscheiden sich auch die Kooperationsformen.
So kann es bei einem Outsourcing von einfachen Logistikprozessen sinnvoll sein, diese jedes Mal neu auszuschreiben und auf den jeweils günstigsten Anbieter zurückzugreifen, während bei komplexeren Prozessen, wie dem Supply Chain Management (SCM), eine langfristige Zusammenarbeit des Unternehmens mit dem Logistik-Dienstleister unabdingbar ist. Vom Logistik-Outsourcing versprechen sich die Unternehmen sowohl Kosteneinsparungen als auch Leistungsverbesserungen. Jedoch ist das Outsourcing trotz der vielversprechenden Vorteile kein Selbstläufer, der automatisch Erfolg mit sich bringt. Deshalb sollten sich die Unternehmen vor dem Outsourcing von Logistikprozessen grundlegende Gedanken machen, was sie auslagern wollen und wie dies am besten zu gestalten ist.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, bestehende Outsourcings-Konzepte vorzustellen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen herauszuarbeiten. Anhand dieser sollen die verschiedenen Konzepte in ihrer praktischen Umsetzbarkeit bewertet und die Problematik der Vertragsgestaltung herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Logistik
- Supply Chain Management
- Outsourcing
- Motive und Risiken des Outsourcings von Logistikprozessen
- Motive des Outsourcings von Logistikprozessen
- Finanzielle Gründe
- Leistungsbezogene Motive
- Strategische Motive
- Risiken des Logistikoutsourcings
- Motive des Outsourcings von Logistikprozessen
- Konzepte des Logistik-Outsourcings
- Spediteure und Transporteure
- Third-Party Logistics (3PL)
- Theoretisches Konzept
- Bewertung des 3PL-Konzeptes
- Praktische Relevanz
- Fourth-Party Logistics (4 PL)
- Theoretisches Konzept
- Bewertung des 4PL-Konzeptes
- Praktische Relevanz
- Lead Logistics Provider (LLP)
- Theoretisches Konzept
- Bewertung des LLP-Konzeptes
- Praktische Relevanz
- Überblick
- Gestaltungsoptionen hinsichtlich des Vertrages
- Struktur und Inhalt des Vertrages
- Regelungsgrad
- Verträge mit einem hohen Regelungsgrad
- Verträge mit niedrigem Regelungsgrad
- Einfluss des Vertrauens auf den Regelungsgrad
- Vergütung und Anreizsystem
- Kostenorientierte Vergütung
- Transaktionsbasierte Vergütung
- Leistungsorientierte Vergütung
- Kombination fixer und variabler Vergütungen
- Ergänzende Anreizkomponenten
- Analyse der Motive für das Outsourcing von Logistikprozessen
- Bewertung der Risiken des Logistikoutsourcings
- Vorstellung und Bewertung verschiedener Outsourcing-Konzepte (3PL, 4PL, LLP)
- Analyse der Gestaltungsmöglichkeiten von Outsourcing-Verträgen
- Diskussion der Bedeutung von Vertrauen und Reputation in der Logistik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der kritischen Analyse bestehender Konzepte des Outsourcings von Logistikprozessen. Ziel ist es, die verschiedenen Konzepte in ihrer praktischen Relevanz zu bewerten und die Problematik der Vertragsgestaltung herauszuarbeiten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Bedeutung des effizienten Managements von Logistikprozessen im Kontext des wachsenden Wettbewerbsdrucks und der sich verändernden Markt- und Umweltbedingungen erläutert wird. Im Anschluss wird eine Begriffsklärung der wichtigsten Begriffe wie Logistik, Supply Chain Management und Outsourcing vorgenommen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Motiven und Risiken des Outsourcings von Logistikprozessen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Motive, die Unternehmen zum Outsourcing bewegen können, insbesondere finanzielle, leistungsbezogene und strategische Gründe. Anschließend werden die damit verbundenen Risiken beleuchtet, die sich insbesondere aus der Abhängigkeit vom Dienstleister, dem Kontrollverlust und dem möglichen Verlust von Know-how ergeben können.
Im vierten Kapitel werden die verschiedenen Konzepte des Logistik-Outsourcings vorgestellt und analysiert. Die Arbeit betrachtet zunächst das klassische Outsourcing an Spediteure und Transporteure und anschließend die Konzepte der Third-Party Logistics (3PL), Fourth-Party Logistics (4PL) und Lead Logistics Provider (LLP). Jedes Konzept wird hinsichtlich seiner theoretischen Grundlagen, seiner Bewertung und seiner praktischen Relevanz untersucht.
Das fünfte Kapitel widmet sich den Gestaltungsoptionen hinsichtlich des Vertrages zwischen Verlader und Logistikdienstleister. Die Arbeit geht dabei insbesondere auf die Struktur und den Inhalt des Vertrages, den Regelungsgrad, die Vergütung und die Gestaltung von Anreizsystemen ein. Es werden verschiedene Vergütungsformen und Anreizsysteme erläutert und deren Vor- und Nachteile im Kontext der jeweiligen Anforderungen an das Outsourcing von Logistikprozessen analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Outsourcing von Logistikprozessen und greift dabei die zentralen Themenbereiche Logistik, Supply Chain Management, Third-Party Logistics (3PL), Fourth-Party Logistics (4PL), Lead Logistics Provider (LLP), Vertrag, Regelungsgrad, Vergütung, Anreizsystem, Vertrauen, Reputation, Risiko, Abhängigkeit, Kosten und Leistung.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Thurner (Autor:in), 2010, Outsourcing von Logistikprozessen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161765