„Ich hörte den Klang der stumpfen Klinge, die durch meine Haut fuhr (...) Es gibt keine Worte, die den Schmerz beschreiben können. Es ist, als ob dir jemand ein Stück Fleisch aus dem Oberschenkel reißt oder dir den Arm abschneidet, nur dass es sich dabei um das empfindsamste Teil deines Körpers handelt (...) Der Schmerz in meiner Scheide war so furchtbar, dass ich nur noch sterben wollte.“ (Dirie, 1999, 57)
Das Buch Wüstenblume von Waris Dirie beschreibt eine Somalin, die in der Wüste aufwuchs und als Model weltweit berühmt wurde. In diesem Buch erzählt Waris Dirie unter anderem, wie sie als Mädchen beschnitten wurde. Heute ist sie UNO-Sonderbotschafterin gegen weibliche Genitalverstümmelung und Autorin von vier Büchern, die mir interessante, bewegende, schockierende und faszinierende Einblicke in eine fremde Kultur und das bewegende Leben einer willensstarken Frau verschafften und mich dazu bewegten, dieses Thema in einer Hausarbeit näher zu bearbeiten.
Ziel dieser Seminararbeit soll es sein, die weibliche Genitalverstümmelung als Menschenrechtsverletzung anzuerkennen und mögliche Handlungslinien der Sozialen Arbeit, unter dem Gesichtspunkt einer Menschenrechtsprofession, darzustellen.
Als zentrale Frage ergibt sich daher, warum die weibliche Genitalverstümmelung als Menschenrechtsverletzung anerkannt werden sollte und welche Aufgaben sich daraus folgend für die Soziale Arbeit ergeben.
Das zweite Kapitel soll eine Einleitung in das Thema geben und die Klassifikationen, das Verfahren, sowie die Bedeutung der Religion bei dieser Praktik darstellen. Im dritten Kapitel sollen die daraus resultierenden körperlichen, seelischen und psychosozialen Folgen beschrieben werden. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Frage, inwieweit die Genitalverstümmelung als Gewalt gegenüber Frauen beziehungsweise Menschenrechtsverletzung anzusehen ist und welche strafrechtlichen Regelungen in Europa eingeführt worden sind. Um den Auftrag der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession zu verdeutlichen, soll im fünften Kapitel die weibliche Genitalverstümmelung in Kontext mit Migration gestellt werden, Beratungs- und Unterstützungsangebote, sowie präventive Maßnahmen erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weibliche Genitalverstümmelung
- Definition und Klassifikation
- Das Verfahren
- Die Bedeutung von Religion und Tradition
- Folgen Weiblicher Genitalverstümmelung
- Körperliche Folgen
- Seelische und psychosoziale Folgen
- Weibliche Genitalverstümmelung als Menschenrechtsverletzung
- FGM - Eine Form von Gewalt gegenüber Frauen?
- FGM als Menschenrechtsverletzung
- Strafrechtliche Regelungen in Europa
- Soziale Arbeit und Weibliche Genitalverstümmelung
- Der Kontext von FGM und Migration
- Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) und analysiert die Praxis aus menschenrechtlicher Perspektive. Die Arbeit zielt darauf ab, die FGM als eine Form der Gewalt gegenüber Frauen zu identifizieren und die Rolle der Sozialen Arbeit im Kontext dieser Menschenrechtsverletzung zu beleuchten.
- Definition und Klassifizierung von FGM
- Folgen von FGM, sowohl körperlich als auch psychosozial
- Die rechtliche Einordnung von FGM als Menschenrechtsverletzung
- Der Zusammenhang von FGM und Migration
- Die Rolle der Sozialen Arbeit in der Prävention und Bewältigung von FGM
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema FGM und beleuchtet die Motivation der Autorin, diese Thematik zu bearbeiten. Das zweite Kapitel definiert FGM und beschreibt die verschiedenen Klassifikationen und das Verfahren der Verstümmelung. Es wird auch die Bedeutung von Religion und Tradition im Kontext von FGM beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Folgen von FGM, wobei sowohl körperliche als auch seelische und psychosoziale Auswirkungen behandelt werden.
Das vierte Kapitel analysiert die Frage, ob FGM als eine Form von Gewalt gegenüber Frauen und als Menschenrechtsverletzung anzusehen ist. Es beleuchtet zudem die strafrechtlichen Regelungen in Europa.
Das fünfte Kapitel untersucht den Zusammenhang von FGM und Migration und beleuchtet die Rolle der Sozialen Arbeit im Kontext dieser Thematik. Es werden Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie präventive Maßnahmen erläutert.
Schlüsselwörter
Weibliche Genitalverstümmelung (FGM), Menschenrechte, Gewalt gegen Frauen, Soziale Arbeit, Migration, Tradition, Religion, Körperliche Folgen, Seelische Folgen, Psychosoziale Folgen, Prävention, Beratung, Unterstützung
- Arbeit zitieren
- Lisa Aberle (Autor:in), 2009, Weibliche Gentialverstümmelung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161846