Diese Hausarbeit knüpft an die in diesem Verlag veröffentlichte Hausarbeit „Die Bedeutung des Instruments der Praxisbegleitung für den Lernerfolg von Auszubildenden in der Pflegeausbildung“ an und ergänzt diese durch eine empirische Erhebung. Diese Erhebung wurde in einem kleinem Rahmen durchgeführt.
Ziel ist es, ein umfassendes Bild der aktuellen Praxisbegleitung zu gewinnen, dazu wurde ein quantitativer Online-Fragebogen entwickelt, welcher die subjektiven Beurteilungen der Auszubildenden erfasst. Dieser Online-Fragebogen wurde der gesamten Schülerschaft einer Pflegeschule, bei der es sich um ein ehemaliges Fachseminar für Altenpflege in konfessioneller Trägerschaft handelt, zur Verfügung gestellt.
Im Verlauf dieser Arbeit wird die gewählte Methode der Datenerhebung dargestellt. Es werden die gewonnenen Daten aufbereitet und auf ihre Gültigkeit geprüft, anschließend werden die Ergebnisse diskutiert. Zudem wird der Prozess der Datenerhebung und Auswertung kritisch evaluiert. Der Abschluss wird aus einem Fazit und einem Ausblick gebildet.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Das Forschungsdesign und die Forschungsmethode
2.1 Der Online-Fragebogen
2.2 Die Zusammensetzung der Forschungsteilnehmer*innen
3 Die Befragung der Teilnehmenden
3.1 Die Laufzeit der Befragung
3.2 Die Rücklaufquote
3.3 Die Plausibilitätsprüfung der gewonnenen Daten
4 Die Datenauswertung
4.1 Die Ergebnisdarstellung
4.2 Die Ableitung von Handlungsempfehlungen
5 Die Evaluation der Befragung
5.1 Das Erhebungsinstrument
5.2 Die Durchführung der Befragung
6 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
Der Fragebogen
Die Ansicht auf unterschiedlichen Endgeräten
Die Auswertungsergebnisse
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Durchführung der Onlinebefragung
Abbildung 2: Teilnahmestatistik der Befragung
Abbildung 3: Die Praxisbegleitung hat
Abbildung 4: Vergleich zwischen den Schulabschlüssen und dem persönlichen Empfinden der Hilfe durch die Praxisbegleitung
1 Einleitung
Die im Jahr 2020 in Kraft getretene Reform der Pflegeberufe hatte bedeutsame Auswirkungen auf die Pflegeberufe sowie deren Ausbildung. Einer dieser Effekte ist die Übertragung der Gesamtverantwortung für den Ausbildungsverlauf auf die Pflegeschulen (§ 10 PflBG), woraus neue Herausforderungen innerhalb der Ausbildung resultieren. Eine der wesentlichen Kernpunkte der Ausbildung besteht in der Verknüpfung der theoretisch vermittelten Inhalte mit den praktisch zu erlernenden Fertigkeiten. Dieser Theorie-Praxis-Transfer zielt darauf ab, eine berufliche Handlungskompetenz zu erlangen. Ein zentrales Instrument in diesem Prozess stellt die Praxisbegleitung dar, welche als Erfolgsgarant für eine qualitative Ausbildung betrachtet wird (Drucksache 17/7823, S. 68; Mamerow, 2021, S. 55 f.).
Dieser empirischen Untersuchung ist eine theoretische Arbeit mit dem Titel "Die Bedeutung des Instruments der Praxisbegleitung für den Lernerfolg für Auszubildende in der Pflegeausbildung" vorangegangen. (Eingereicht am 16.04.2024, Hamburger Fern-Hochschule, Modul "Didaktik der beruflichen Fachrichtung Pflege (DKP)", Masterstudiengang Berufspädagogik) Diese befasste sich mit den gesetzlichen und institutionellen Rahmenbedingungen, dem pädagogisch-didaktischen Wert sowie dem aktuellen Forschungsstand zu diesem Themenfeld. Die Ergebnisse dieser Arbeit ergaben, dass das Instrument der Praxisbegleitung vor einer Reihe an Herausforderungen steht und weiterer Forschung bedarf.
An diesem Forschungsbedarf schließt die hier vorliegende empirische Arbeit an, in dem sie die Bedeutung des Instruments der Praxisbegleitung für den Lernerfolg aus Sicht der Auszubildenden in der Pflegeausbildung, untersucht. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der aktuellen Praxisbegleitung zu gewinnen, dazu wurde ein quantitativer Online-Fragebogen entwickelt, welcher die subjektiven Beurteilungen der Auszubildenden erfasst. Dieser Online-Fragebogen wurde der gesamten Schülerschaft einer Pflegeschule, bei der es sich um ein ehemaliges Fachseminar für Altenpflege in konfessioneller Trägerschaft handelt, zur Verfügung gestellt.
Im Verlauf dieser Arbeit wird die gewählte Methode der Datenerhebung dargestellt. Es werden die gewonnenen Daten aufbereitet und auf ihre Gültigkeit geprüft, anschließend werden die Ergebnisse diskutiert. Zudem wird der Prozess der Datenerhebung und Auswertung kritisch evaluiert. Der Abschluss wird aus einem Fazit und einem Ausblick gebildet.
2 Das Forschungsdesign und die Forschungsmethode
In der theoriegeleiteten Hausarbeit des Moduls Didaktik der beruflichen Fachrichtung (DKP), wurde bereits in Kapitel 5 – „Vorbereitung der Datenerhebung“, auf die Methodenwahl und die Zielgruppe der Befragung eingegangen. Dennoch wird dies an dieser Stelle nochmals aufgegriffen und die Wahl des Forschungsdesigns und der Befragungszielgruppe dargestellt.
Wie ebenfalls bereits dargelegt, wurde ein Online-Fragebogen entwickelt, dessen Ziel es war, Daten zur Forschungsfrage nach der Bedeutung des Instruments der Praxisbegleitung für den Lernerfolg für Auszubildende in der Pflegeausbildung auf quantitativer Basis zu erheben.
2.1 Der Online-Fragebogen
Der hier vorgestellte Fragebogen, welcher dieser Arbeit im Anhang beiliegt, wurde mit dem Ziel entwickelt, in einer deskriptiven quantitativen Datenerhebung die Wahrnehmung der Auszubildenden bezüglich der Forschungsfrage zu ermitteln.
Föhl und Friedrich postulieren, dass die Bearbeitungszeit eines Online-Fragebogens 10 – 15 Minuten nicht überschreiten soll, da die Befragten mitten in ihrem Alltag erreicht werden. (Föhl & Friedirch, 2022, S. 9). Daher wurde bei der Konzeption des Fragebogens, um eine hohe Rücklaufquote zu gewährleisten, das Ziel, die Bearbeitung innerhalb eines kurzen Zeitraums zu ermöglichen, verfolgt. Der Fragebogen wurde im Stil eines „Mixed-Device-Survey” entwickelt, wodurch eine Beantwortung auf unterschiedlichen Endgeräten ermöglicht wird. Die Darstellung des Fragebogens auf den unterschiedlichen Endgeräten ist im Anhang exemplarisch dargestellt. Die Erstellung des Fragebogens erfolgte in Anlehnung an den in Abbildung 1 dargestellten Ablauf.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Durchführung der Onlinebefragung (Föhl & Friedrich, 2022, S.102)
Als Befragungstool wurde LamaPoll gewählt, da es eine einfache Gestaltung und Auswertung des Fragebogens ermöglicht. Die Programmierung des Fragebogens wurde offline durchgeführt. Zur Verbreitung des Fragebogens an die Zielgruppe wurde diese via E-Mail angeschrieben und ein Link, welcher zur Befragung führt, geteilt.
Da der Fragebogen bereits in der theoretischen Vorarbeit (DKP) entwickelt wurde, konnten nach einer ersten Kontrolle bereits Verbesserungen vorgenommen werden. Dennoch wurde ein kleiner Pretest zur Validierung des Instruments durchgeführt, wobei jeweils ein Auszubildender pro Ausbildungsdrittel befragt wurde. Die Auswertung des Probelaufs ergab keine weiteren Verbesserungspotentiale. Die Testgruppe gab an, die Erhebung ohne Verständnisprobleme durchführen zu können.
Bei der Konstruktion des Fragebogens wurde neben der Gestaltung der Fragen, auch auf dessen Form geachtet. Das Layout eines Fragebogens ist für die Bedienbarkeit der Teilnehmer relevant, denn „es [ist] für Befragte einfacher [..], immer nur eine Spalte für ihre Antwort auszuwählen. Die Befragten können es als lästig empfinden, die Maus von links nach rechts zu bewegen, um ihre Meinung auszudrücken. Stattdessen ist es bequemer, entlang einer Spalte zu antworten“ (Gräf, 2010, S. 46). Außerdem wurden die Fragen so arrangiert, dass ein natürlicher Lesefluss entsteht, da die Abfolge der Fragen von den Teilnehmenden als angenehm empfunden wird, wenn sie einem Gespräch gleichen (Gräf, 2010, S, 50).
Zunächst wurden Daten erhoben, welche eine Zuordnung der Teilnehmer*innen ermöglichten. Dazu zählten beispielsweise die Zuordnung zu einem bestimmten Ausbildungsdrittel oder die Angabe eines Schulabschlusses. Im nächsten Schritt wurden Fragen ausgearbeitet, welche die Beantwortung der Forschungsfrage ermöglichen. Durch die Fragestellungen mit verschiedenen Fragetypen wurde eine Beantwortung entlang eines Musters vermieden.
2.2 Die Zusammensetzung der Forschungsteilnehmer*innen
Die Befragung wurde an einer kleineren Pflegeschule durchgeführt, die im Rahmen der Reform des Pflegeberufegesetz aus einem Fachseminar für Altenpflege in eine Pflegeschule transformiert wurde. Diese Art der Bildungsinstitution ist für die Datenerhebung von besonderem Interesse, da das Instrument der Praxisbegleitung in der Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege bereits implementiert war, jedoch in dieser Form innerhalb der Altenpflegeausbildung bislang keine große Verbreitung erfahren hatte.
Um eine möglichst repräsentative Darstellung der Ansichten der Auszubildenden zu ermitteln, wurden Schüler*innen aller Ausbildungsdrittel in der Befragung berücksichtigt. Da sich innerhalb des Zeitraumes der Befragung nicht alle Kurse im Schulblock befanden und somit nicht in der Pflegeschule anwesend waren, wurde die Befragung allen Auszubildenden in digitaler Form, via E-Mail zugänglich gemacht.
Insgesamt wurde der Fragebogen 79 Auszubildenden zur Verfügung gestellt.
3 Die Befragung der Teilnehmenden
Wie bereits erwähnt, wurde die Einladung zur Teilnahme an der Befragung mittels E-Mail an die Teilnehmenden kommuniziert und die Studie vorgestellt. Den zu diesem Zeitpunkt in der Schule befindlichen Kursen wurde dies persönlich vorgestellt.
3.1 Die Laufzeit der Befragung
In Abhängigkeit der Zielgruppe wird von Föhl und Friedrich eine ausreichende Laufzeit von 10 bis 14 Tagen postuliert. Weiterführend wird erwähnt, dass die Beantwortung des Fragebogens wellenartig erfolgt und bei Abebben der Beantwortungen eine E-Mail als Erinnerung versandt werden kann. (Föhl & Friedrich, 2022, S. 129)
Die Laufzeit des Fragebogens betrug 20 Tage, 7 Stunden und 54 Minuten. Diese Zeitspanne überstieg die obengenannte Dauer für Online-Befragungen. Die in Abbildung 2 dargestellte Teilnahmestatistik belegt, dass der Fragebogen über einen längeren Zeitraum online verfügbar war, als er aufgerufen wurde und somit ein ausreichender Zeitraum zur Teilnahme zur Verfügung stand.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Teilnahmestatistik der Befragung (Grafik erstellt durch LamaPoll)
3.2 Die Rücklaufquote
Die Datenerhebung erfolgte, wie zuvor bereits erläutert wurde, mittels eines Online-Fragebogens, welcher an 79 Auszubildende versendet wurde. 68 Auszubildende öffneten den Link. Der Fragebogen wurde von 39 Teilnehmern ausgefüllt. Ein Teilnehmer beantwortete eine Frage nicht. Damit liegt die Rücklaufquote bei 49,37%.
Zur Steigerung der Rücklaufquote erfolgte während des Verlaufs der Befragung eine Erinnerungsemail an alle Teilnehmer, sowie eine persönliche Ansprache der sich in der Schule befindlichen Kurse.
Es gibt keine feste Prozentzahl, ab wann eine Umfrage als repräsentativ oder die Rücklaufquote als gut gilt. Da dies von der Größe der Stichprobe oder Menge der Befragten abhängt. Je kleiner die Gruppe der Befragten, desto größer sollte der Rücklauf sein. (Römermann, 2019, o. S.)
Mit einer Rücklaufquote von 49,37% der ausgegebenen Fragebögen werden die erhobenen Daten als repräsentativ angesehen und im weiteren Verlauf dieser Arbeit verwendet.
3.3 Die Plausibilitätsprüfung der gewonnenen Daten
Nach Beendigung der Online-Befragung wurden die erhobenen Daten mit den Fragen in Kontext gebracht und auf Plausibilität geprüft. Die Antworten der erhobenen Daten passen zu den Fragen und geben keinen Anlass auf eine Korrektur der Daten bzw. auf eine fehlerhafte Erhebung, welche eine Verwendung der gewonnenen Daten verhindert.
Da die erhobenen Daten zur Verwendung stehen, werden diese im nächsten Abschnitt dargestellt und interpretiert.
4 Die Datenauswertung
Die Auswertung der Daten erfolgte zeitlich direkt nach der Abgabe jedes Fragebogens. Es war daher möglich den Datenverlauf in Echtzeit zu beobachten, da die Online-Plattform, welche zur Durchführung der Befragung gewählt wurde, über eine Funktion der direkten Datenaufbereitung verfügt.
Im Anschluss werden die erhobenen Daten dargestellt.
4.1 Die Ergebnisdarstellung
Wie eingangs erläutert, wurde die Befragung allen Auszubildenden der Pflegeschule zur Verfügung gestellt, somit waren alle drei Ausbildungsdrittel in der Teilnehmerauswahl inkludiert. Die Ergebnisse der Befragten zeigten, dass sich 18% der Befragten im ersten Ausbildungsdrittel befanden, 28% waren im zweiten Ausbildungsdrittel zu verorten und 54% der Teilnehmer befanden sich zum Zeitpunkt der Erhebung bereits im dritten Ausbildungsdrittel. Die Vorbildung der Befragten verteilte sich wie folgt auf die entsprechenden Schulabschlüsse. 15% der Befragten sind mit der allgemeinen Hochschulreife in die Ausbildung gestartet. 21% starteten die Ausbildung mit der Fachhochschulreife, ebenfalls 21% mit der Fachoberschulreife. 31% der Befragten hatten einen Hauptschulabschluss nach Klasse 10 und 13% sind in die Ausbildung mit einem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 in Verbindung mit einer zuvor absolvierten Ausbildung gestartet. Hier zeigt sich eine deutliche Heterogenität bezüglich der schulischen Bildungsgänge, welche in die Ausbildung führten.
Die Praxisbegleitung wurde in 31% der Fälle, wie im §5 der Pflegeberufe Ausbildungs- und Prüfungsverordnung gefordert, in jedem Einsatz durchgeführt. Bei 59% der Befragten wurden Praxisbegleitungen durchgeführt, jedoch nicht in jedem Einsatz. 10% der Befragten hatten zum Erhebungszeitpunkt keine Praxisbegleitung erfahren. Auch wurde die Praxisbegleitung in 76% der Fälle nur mittels eines Besuchs mit einem Gespräch durchgeführt und in 5% der Fälle sogar ausschließlich telefonisch. 55% der Befragten gaben an, dass sie Praxisbegleitungen hatten.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der gesetzlichen Forderungen, sowohl in Art als auch in Häufigkeit der Durchführung, nicht im vollen Umfang nachgekommen war und ein dringender Handlungsbedarf besteht.
„Die Praxisbegleitung hat…“ - diese Frage war mit einer 7-stufigen Skala von Stimme gar nicht zu (Wert 1) über ich bin mir nicht sicher / stehe dem neutral gegenüber (Wert 4) bis zu Stimme vollständig zu (Wert 7) zu beantworten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Die Praxisbegleitung hat... (Grafik erstellt durch LamaPoll)
Diese Ergebnisse, wie Abbildung 3 verdeutlicht, zeigen eine vermehrte Beantwortung der Fragen im Bereich des Wertes 4. Hier sei exemplarisch die Frage nach der Verdeutlichung des Ausbildungsstandes genannt. Hinzu kommt, dass elementare Bereiche der Praxisbegleitung, mit einer hohen prozentualen Verteilung auf den beiden Polen der Skala beantwortet wurden. Beispielsweise die Frage nach der Hilfe zur Verknüpfung von Theorie und Praxis oder die Frage nach der Unterstützung der Praxisbegleitungen bei der Lernbemühungen. Ebenso ist die Frage nach dem subjektiven Sicherheitsgefühl, welches durch die Praxisbegleitung vermittelt wurden, sehr ambivalent beantwortet worden.
Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die unterschiedliche Anzahl der Praxisbegleitungen und die Unterschiede zwischen Praxisbegleitung, Praxisbesuch und Telefonat, dieser breiten Fächerung der Antworten zugrunde liegen. Obwohl 50% der Befragten angaben, mit der Häufigkeit der Begleitung zufrieden zu sein.
53% der Befragten gaben an, dass sie von unterschiedlichen Lehrkräften begleitet wurden. Dabei war ersichtlich, dass 29% der Befragten der Aussage „die Begleitungen waren ähnlich“ gar nicht zustimmten und nur 21% empfanden es als bereichernd von unterschiedlichen Lehrkräften begleitet zu werden. 24% der Auszubildenden waren durch die Begleitung unterschiedlicher Lehrkräfte eher verwirrt. Bei der Frage nach dem Wunsch eines einheitlichen Konzepts für die Praxisbegleitung wurden die Ergebnisse deutlicher, hier stimmten 29% der Befragten voll zu, 24% der Befragten verhielten sich neutral und weitere 30% siedelten sich zwischen diesen Werten an.
Zusammenfassend empfanden 79% der Befragten die Praxisbegleitung als hilfreich, obwohl 71% der Befragten eine konzeptionelle Anpassung des Instruments, zur besseren Unterstützung beim Lernerfolg, als sinnvoll erachten.
4.2 Die Ableitung von Handlungsempfehlungen
Die Praxisbegleitung ist in ihrer Häufigkeit und ihrem Ziel in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung der Pflegeausbildung festgeschrieben. Die hier vorliegenden Daten weisen auf einen dringenden Handlungsbedarf hin, da diese Verordnung nicht erfüllt wird.
Zunächst muss sichergestellt werden, dass die Praxisbegleitung bei jedem Auszubildenden in der vorgeschriebenen Häufigkeit und Form durchgeführt wird.
Weiterführend soll die Praxisbegleitung ein Instrument sein, welches eine qualitative Ausbildung und den Transfer von Theorie und Praxis garantieren soll. (Drucksache 17/7823, S. 68; Mamerow, 2021, S. 55 f.) Die Ergebnisse der durchgeführten Befragung zeigen jedoch, dass die Praxisbegleitung als Theorie-Praxis Transferinstrument, unteranderem durch die Frage- „Die Praxisbegleitung hat mir geholfen Theorie und Praxis besser zu verknüpfen“, mit 18% der Stimmen als gar nicht zutreffend, 24% der Befragten waren sich nicht sicher und 16% stimmen voll zu, dies nicht in dieser Form vollumfänglich gewährleisten kann.
Die Befragung konnte keinen Zusammenhang zwischen den Bildungsabschlüssen, welche den Weg in die Ausbildung eröffneten und dem Erfolg der Praxisbegleitung feststellen, wie Abbildung 4 verdeutlicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Vergleich zwischen den Schulabschlüssen und dem persönlichen Empfinden der Hilfe durch die Praxisbegleitung (Grafik erstellt durch LamaPoll)
Es ist jedoch ersichtlich, dass die Häufigkeit und die Ausgestaltung der Praxisbegleitung einen direkten Einfluss auf das Erleben der Bedeutung des Instruments der Praxisbegleitung für den Lernerfolg für die Auszubildende in der Pflegeausbildung hat.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Praxisbegleitung dringend konsequent durchgeführt werden muss und auf konzeptioneller Ebene einer Strukturierung bedarf.
5 Die Evaluation der Befragung
Nach der Planung, der Durchführung und der Auswertung der Befragung sowie der Ableitung von Handlungsempfehlungen durch die gewonnen Daten, folgt nun eine Evaluation des Instruments und der Durchführung der Befragung, dazu werden die Schwächen und die Stärken dieser analysiert, bevor die Arbeit mit einem Fazit und Ausblick abschließt.
5.1 Das Erhebungsinstrument
Der Online-Fragebogen hat sich als gute Methode erwiesen, da er leicht zu verbreiten und damit jeden Auszubildenden erreicht hat, zudem war dieser für die Auszubildenden, durch die Nutzbarkeit auf jedem Endgerät und dem Aufbau der Fragen einfach zu beantworten. Ebenfalls ist durch die Plattform LamaPoll auch eine einfache und genaue Auswertung der Daten möglich.
Die Auswertung des Befragungstools zeigte, dass die durchschnittliche Bearbeitungszeit des Fragebogens bei 6 Minuten und 33 Sekunden lag. Damit liegt sie weit unter der von Föhl und Friedrich postulierten 10 – 15 Minuten. (Föhl & Friedirch, 2022, S. 9) Dies kann sich positiv auf die Rücklaufquote ausgewirkt haben.
Die Erhebung wurde ausschließlich auf quantitativer Ebene durchgeführt, so dass deutlich wurde, dass das Instrument der Praxisbegleitung, um dem Lernerfolg der Auszubildenden besser unterstützen zu können, einer Verbesserung bedarf. Über die Form der Verbesserung trifft die Befragung jedoch keine Aussage, so dass hier ein weiterer Forschungsbedarf besteht.
5.2 Die Durchführung der Befragung
Der Zeitpunkt der Befragung war nicht optimal gewählt. Die Mehrzahl der Ausbildungskurse befand sich zur Befragungszeit nicht in der Schule, sondern in Praxiseinsätzen. Zudem befanden sich einige Befragte im Urlaub. Obwohl die Rücklaufquote zufriedenstellend war, hätte eine höhere Anwesenheit der Auszubildenden in der Pflegeschule, einen positiven Effekt auf die Rücklaufquote haben können.
Eine Durchführung der Befragung an mehreren Pflegeschulen unterschiedlicher Trägerschaften, sowie der bewusste Einbezug von Pflegeschulen mit und ohne Konzeption für die Praxisbegleitung hätte eine präzisere Aussage ermöglichen können.
Die Dauer der Möglichkeit an der Befragung teilzunehmen war, wie bereits erwähnt, ausreichend.
6 Fazit und Ausblick
Die dieser Arbeit vorangegangene theoretische Arbeit zeigte bereits auf, dass es hilfreich sein kann die Praxisbegleitung konzeptionell aufzustellen und es weiteren Forschungsbedarf gibt. Diese empirische Arbeit stützt das Ergebnis. Die Forschungsfrage nach der Bedeutung des Instruments der Praxisbegleitung für den Lernerfolg aus Sicht der Auszubildenden in der Pflegeausbildung konnte insofern beantwortet werden, dass 79% der Befragten die Praxisbegleitung als hilfreich empfinden. Dennoch stimmen 71% der Teilnehmer dafür, dass eine größere Unterstützung des Lernerfolgs bei einer konzeptionellen Anpassung erfolgen würde.
Dieses subjektive Empfinden der Auszubildenden zeigt, dass im Bereich der Praxisbegleitung, um mit dieser den Lernerfolg zu maximieren, Handlungsbedarf besteht. Dies stützt sich sowohl auf die Ausgestaltung als auch auf die Häufigkeit der Praxisbegleitung als Unterstützungsinstrument.
Durch diese empirische Arbeit konnte die Forschungsfrage geklärt werden, in dem herauskam, dass die Praxisbegleitung eine Bedeutung für den Lernerfolg aufweist.
Jedoch konnte diese Arbeit nicht klären, wie das Instrument aus Schülersicht optimal ausgestaltet werden sollte. Hier wird weiterer Forschungsbedarf ersichtlich. Um das Instrument der Praxisbegleitung für einen erfolgreichen Theorie – Praxis Transfer optimal zu gestalten, wäre eine Befragung mit größerem Umfang sinnvoll. Des Weiteren sollte eine qualitative Forschung anschließen, welche den Bedarf der Auszubildenden ermittelt.
Ebenfalls ist eine Befragung der Lehrkräfte sinnvoll. Hier gilt es zu klären, wie sie die Praxisbegleitung beurteilen, ob seitens der Lehrkräfte Verbesserungspotential gesehen wird und wenn ja in welcher Form.
Ein weiterer Aspekt, welcher dringend bei der Erstellung eines Konzeptes für die Praxisbegleitung Beachtung finden muss, ist die Managementperspektive. Denn dieses Instrument ist stark von den vorherrschenden Rahmenbedingungen, wie die Personaldecke, anderweitiger Ressourceneinsatz oder gesetzlichen Normen, abhängig. Daher ergibt sich auch auf dieser Ebene ebenfalls Forschungsbedarf.
Mit der Durchführung der hier angesprochenen weiteren Forschung, könnte dann eine Handlungsempfehlung erfolgen, mit deren Hilfe das Instrument der Praxisbegleitung zu dem Erfolgsgaranten gestaltet werden kann, wie sie von Mamerow postuliert wird.
Literaturverzeichnis
Bundesministerium der Justiz, Gesetz über die Pflegeberufe 1 (Pflegeberufegesetz – PflBG, verfügbar unter: https://www.gesetze-im-internet.de/pflbg/inhalts_bersicht.html [21.06.2024]
Föhl U. & Fridrich C. (2022), Quick Guide Onlinefragebogen, Wie Sie Ihre Zielgruppe professionell im Web befragen, Wiesbaden: Springer Gabler Verlag GmbH
Gräf L. (2010), Online-Befragung, Eine praktische Einführung für Anfänger, Berlin: Lit-Verlag
Mamerow R. (2021), Praxisanleitung in der Pflege, 7. Aufl. Berlin: Springer Verlag GmbH
Römermann C. (2019), Ab wie vielen Teilnehmern ist eine Umfrage repräsentativ? Verfügbar unter: https://www.rogator.de/teilnehmern-umfrage-repraesentativ/ [18.07.2024]
Anhang
Der Fragebogen
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Die Ansicht auf unterschiedlichen Endgeräten
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Die Auswertungsergebnisse
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- Arbeit zitieren
- Björn Berger (Autor:in), 2024, Die Bedeutung der Praxisbegleitung als Instrument für den Lernerfolg von Auszubildenden in der Pflegeausbildung. Eine empirische Erhebung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1619121