Die zwischenmenschliche Kommunikation

Analyse anhand der Theorien von Friedemann Schulz von Thun und Paul Watzlawick


Studienarbeit, 2010

14 Seiten, Note: 2,3

Alexander von Hohenberg (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

- Einführung zum Thema

-.II Historische Theorien

-.III Aktuelle Sichtweise

-I Kommunikationstheorien

-I.I Die Lasswell-Formel

-I.II Die fünf Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick

-I.III Friedemann Schulz von Thuns Theorie des Kommunikationsquadrats

-II Fallbeispiel

-V Analyse und Interpretation des Beispiels

-V.I Codierung / Decodierung einer Nachricht

-V.II Kommunikationsstörungen

-V.III Kritik an den Thorien

- Zusammenfassung

-I Literaturverzeichnis

1.) Einführung zum Thema

Kommunikation ist das zentrale Thema seit Menschengedenken. Die pure Tatsache, dass Menschen überhaupt auf höherer Ebene kommunizieren, hat eine Abgrenzung zur Tierwelt und die Entwicklung zu einer Gesellschaft wie sie heute besteht überhaupt erst möglich gemacht. Gescheiterte Kommunikation oder Missverständnisse haben bereits viele Kriege verursacht oder zumeist andere, dennoch sehr unangenehme Folgen welche jeder schon einmal in der ein oder anderen Form am eigenen Leib erfahren musste.

Darum möchte ich in dieser Studienarbeit auf die alltägliche Kommunikation und vor allem auf die Missverständnisse -und wie diese überhaupt zustande kommen- näher eingehen. Das Phänomen „Kommunikation“ erkläre ich anhand der Theorien von Friedemann Schulz von Thun und Paul Watzlawick. Anschließend illustriere ich die Theorie anhand eines wahrscheinlich jedem bekanntes Beispiel aus dem täglichen Leben. Dieses wird analysiert und anhand der Theorien untersucht. Dabei werden auch die Theorien auf Plausibilität und die Anwendbarkeit in der allgemeinen Kommunikation überprüft und evaluiert. Schlussendlich möchte ich nach einigen Kritikpunkten meine Arbeit abrunden. Letztendlich erhält man anhand des Gesamttextes einen Eindruck von der täglichen Kommunikation und der verschiedenen Theorien, Problemstellungen bzw. Störungen und ein wenig persönlicher Kritik.

1.1 Historische Theorien

verschiedenste Aspekte der Kommunikation sind schon lange von Menschen anhand von verschiedenen Theorien untersucht worden. Bereits im antiken Griechenland und Rom war das Studium der Rhetorik, die Kunst der Rede und der Überzeugung anderer, ein grundlegendes Fach für alle Studenten. Damals stritt man sich darum, ob man ein erfolgreicher Sprecher durch bloßes lernen werden kann (Anschauung der Sophisten), oder ob eine außerordentliche Rhetorik auf dem Charakter des Redners beruht (wie Sokrates, Platon, Cicero es vertraten). Zu Zeiten des Mittelalters und der Renaissance bestand das Grundstudium im heutigen Europa aus den drei sprachlichen Fächern Grammatik, Logik und Rhetorik bzw. Didaktik. Damals basierte das ganze klassische Studium auf diesen drei Grundpfeilern.

1.2. Aktuelle Sichtweise

Heutzutage gibt es keine allgemein gültige Kommunikationstheorie, sondern eher verschiedenste Theorien und Betrachtungsweisen zu dem Überbegriff „Kommunikation“. „Kommunikation“ ist heute vielmehr ein Begriff, welcher in verschiedene Perspektiven und Theorien aufgeteilt wird. Die drei wichtigsten unter ihnen sind die sozialwissenschaftliche, die sprachwissenschaftliche und die naturwissenschaftliche Untersuchung.

2.) Kommunikationstheorien

Ich möchte mich in meiner Studienarbeit auf die sozialwissenschaftliche Teildisziplin beschränken, da weitere Ausführungen zu umfangreich wären. Daher werde ich mich auf drei Theorien beziehen, die Theorie von Lasswell, Paul Watzlawick und Friedemann Schulz von Thun.

2.1.) Die Lasswell Formel

Als erstes möchte ich die sogenannte Lasswell-Formel darstellen, welche der Kommunikationswissenschaftler Harold Dwight Lasswell 1948 entwarf:

"A convenient way to describe an act of communication is to answer the following questions: Who Says what, in which channel, to whom, with what effect?"[1]

Frei übersetzt:

"Wer sagt (Sender/Kommunikator) was (Inhalt) auf welchem Weg (Medium) zu wem (Empfänger) mit welchem Effekt?“

Lasswell sieht den Kommunikationsprozess noch als recht einseitigen Vorgang vom Sender zum Empfänger. Dennoch geht das Modell, welches er entwarf, von einer Mehrstufigkeit innerhalb der Kommunikation aus, obwohl diese "zunächst noch nicht im Sinne eines mehrstufigen Wirkungsprozesses interpretiert"[2] wurde.

-it diesem Satz konnten gleiche Aussagen fortan unterschiedliche Wirkungen haben.

2.2.) Die fünf Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick

Später stellte ein anderer renommierter Sprachwissenschaftler namens Paul Watzlawick fünf Axiome auf, nach denen er menschliche Kommunikation zu beschreiben versucht. Er wurde mit dem Beispiel berühmt, in dem ein Mensch dauernd in die Hände klatscht während er spazieren geht. Als ihn ein anderer Spaziergänger fragt warum er denn das tue, antwortet er: „Um die Elefanten zu verscheuchen!“. Als der andere darauf hin antwortet dass es hier doch gar keine Elefanten gäbe, antwortet er: „Na, sehen Sie?!“[3]

Es folgen die fünf Kommunikationsaxiome, welche Watzlawick am kompaktesten in seinem Buch „Menschliche Kommunikation“[4] beschreibt.

Man kann nicht nicht kommunizieren (4 S.53)

Egal welche Art der Kommunikation auch immer zwischen Menschen stattfindet; Sie verläuft immer auf verschiedenen Ebenen. Neben der verbalen Kommunikation kommunizieren Menschen auch sehr stark mittels Mimik und Gestik. Oft spielt dieser Teil sogar eine weitaus größere Rolle als man sich vorstellt oder zugeben will. Jegliche auch noch so passive Körpersprache ist bereits ein Teil von Kommunikation, da jedes Verhalten einen mehr oder weniger kommunikativen Charakter hat. Da Verhalten kein Gegenteil besitzt, kann man sich also nicht nicht verhalten und daher auch nicht nicht kommunizieren.

Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei der letztere den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist. (Ebd. S.56)

Jeder der kommuniziert, was also laut Watzlawick zwei Menschen zwangsweise immer tun sobald sie sich begegnen, teilt notwendigerweise einen Inhalt bzw. eine Botschaft mit. Der Prozess der Kommunikation sagt neben dem reinen Sachinhalt auch aus, welche Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern herrscht. Daher (sollte) der Empfänger wissen, wie die Botschaft des Senders zu interpretieren ist. Freunde werden in der Regel anders kommunizieren als zwei fremde Personen oder Kollegen reden untereinander anders über bestimmte Themen als wenn es eine „offizielle Kommunikation“ zum Vorgesetzten gibt. Der sogenannte „Beziehungsaspekt der Kommunikation“ zeigt also in welcher emotionalen Beziehung die Kommunikationspartner zueinander stehen. Der Beziehungsaspekt determiniert den Inhaltsaspekt, da die Art der Beziehung das gegenseitige Verständnis beeinflusst und steuert.

- Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt. (Ebd. S.61)
- Sender und Empfänger gliedern ein und denselben Kommunikationsablauf unterschiedlich und sehen ihre Aktion nur als Reaktion auf die jeweilige Reaktion des Gesprächspartners. Die Kommunikation zwischen zwei Partnern ist aber nicht in Kausalketten auflösbar, da sie vielmehr kreisförmig verläuft. Niemand kann genau sagen, wer z.B. bei einem Streit angefangen hat. Das Subjekt setzt sich irgendwo einen eigenen Anfang, was Watzlawick als sogenannte „Interpunktionen“ bezeichnet.
- Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler (verbaler) und analoger (non-verbaler, nicht-sprachlicher) Modalitäten (Ausdrucksmittel).(Ebd. S. 68)
- Ein Kommunikationsvorgang besteht aus digitalen und analogen Teilen. Digitale Kommunikation beschreibt den Inhalt, während digitale Kommunikation oft etwas über die Beziehungsebene aussagt. Diese erfolgt meist nonverbal. Digitale Kommunikation ist meist eindeutig, während analoge Kommunikation sehr viel ungenauer und vielseitiger ist.
- Wenn z.B. jemand sagt "Es ist Stau.", so ist dies eine klare Aussage in digitaler Form. Falls die Person aber einen genervten oder wütenden Gesichtsausdruck dazu macht, kann auch die Aussage transportiert werden, dass die Person vom ständigen Stau genervt ist oder nun eine Verabredung nicht einhalten kann.
-„Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch (gleichwertig) oder komplementär (ergänzend)…“ (Ebd. S. 50-70)
-atzlawick nennt die Beziehung zwischen zwei Kommunikationspartnern entweder symmetrisch (gleich) oder komplementär (ungleich). Bei einer symmetrischen Beziehung besitzen beide Interpunktionspartner gleiche Eigenschaften im Gespräch. Bei komplementären Partnern ergänzt das Verhalten des einen Partners das Verhalten des anderen. Hier wird oft Dominanz und Unterwürfigkeit der jeweiligen Partner ins Spiel gebracht. Das Verhältnis darf aber nicht mit gut und böse, dumm und klug oder ähnlichem bewertet werden, es beruht vielmehr auf kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten wie z.B. das Verhältnis zwischen Vater und Kind, Arbeiter und Chef oder Arzt und Patient.

[...]


[1] vgl. Lasswell, Communication in Society, S. 117

[2] vgl. Jäckel 2005, S. 63

[3] vgl. Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein

[4] vgl. Paul Watzlawick, Menschliche Kommunikation

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die zwischenmenschliche Kommunikation
Untertitel
Analyse anhand der Theorien von Friedemann Schulz von Thun und Paul Watzlawick
Hochschule
Hochschule für angewandtes Management GmbH  (Schlüsselqualifikationen)
Note
2,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
14
Katalognummer
V161917
ISBN (eBook)
9783640754816
Dateigröße
403 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommunikation, Kommunikationsmodell, Schulz von Thun, Paul Watzlawick, Friedemann Schulz von Thun, Lasswel Formel, Kommunikationsquadrat, Codierung, Decodierung, einer Nachricht, Kommunikationsstörungen
Arbeit zitieren
Alexander von Hohenberg (Autor:in), 2010, Die zwischenmenschliche Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161917

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