Johann Wolfgang von Goethe und seine Frauen

Lassen sich direkte Einflüsse seiner Frauen in seinen Werken finden?


Referat (Ausarbeitung), 2010

13 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Johann Wolfgang von Goethe und seine Frauen

1. Einleitung:

Johann Wolfgang von Goethe ist wohl der bedeutendste Dichter in der deutschen Geschichte und wohl einer der größten Literaten aller Zeiten. Werke wie „Die Leiden des jungen Werthers“, „Faust“ oder auch „Götz von Berlichingen“ sind zeitlos und absolute Klassiker der Weltliteratur. Nicht nur seine Werke, sondern auch seine unzähligen Briefe, die er an Freunde und Geliebte verfasst hat, spiegeln eine unglaubliche geistige und dichterische Kunst wider. Das „Universalgenie Goethe“ hat sich mit vielen Themen und Wissenschaften beschäftigt, doch ein Bereich ist wohl immer ein besonderer gewesen und bis zu seinem Tode geblieben. Seine Werke, unter anderem auch die oben genannten, beschäftigen sich mit dem wohl ältesten und wichtigsten Thema der Menschheit- der Liebe.

Die Liebe war und ist eines der zentralen Themen seiner Werke. Betrachtet man nur kurz seine Biographie und die Auflistung der Frauen, die in Goethes Leben einen Platz in seinem Herzen einnehmen durften, so lässt sich vermuten, dass Einflüsse seiner Liebschaften unmittelbar in seinen Werken wieder zu finden sind.

Doch wer waren die Frauen in Goethes Leben? Haben sie tatsächlich den von mir behaupteten Einfluss in seinen Werken gefunden? Welche Charakter- und Persönlichkeitszüge lassen sich bei Goethe dadurch erkennen? All diese Fragen versucht die vorliegende Arbeit zu beantworten. Zunächst wird eine kurze Vorstellung Goethes erfolgen, um den historischen Kontext zu seinem Leben zu verdeutlichen. Danach werde ich in chronologischer Reihenfolge die wichtigsten Frauen in Goethes Leben bestimmen um dann im letzten Teil ein Fazit und einige Schlussfolgerungen für die Beantwortung der Fragen zu finden.

Soviel sei bereits vorweg genommen: Das Thema Goethe, seine Werke und auch seine Frauen sind ein unglaublich umfangreiches Thema. Eine lückenlose Darstellung aller Frauen und etwaigen Einflüsse ist im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich. Der Fokus soll hier auf den wichtigsten und interessantesten Komponenten der Thematik liegen.

2. Goethe und seine Frauen

Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main als Sohn von Johann Caspar Goethe, einem Juristen, sowie Catharina Elisabeth Goethe, geborene Textor, geboren.

Seine Eltern waren schon früh daran interessiert, dass sich der junge Goethe mit Literatur auseinander setzt. Die Mutter las ihm schon früh Geschichten vor. Sein Vater besaß eine Bibliothek mit ca. 2000 Büchern. So kam auch der junge Goethe sehr viel mit Literatur in Berührung und fand vor allem Gefallen am „Volksbuch vom Dr. Faust“.

Im Jahr 1765 begann Goethe sein Jurastudium in Leipzig. Nach kurzer Zeit fing er an das Hauptstudium zu vernachlässigen und begann, vermehrt Literaturvorlesungen zu besuchen. Auch trieb es ihn nun öfter in die Vergnügung, wie z.B. auch in den „Auerbach Keller“, wo er mit Freunden gern Bier trank.

1766 verliebte sich Goethe in die drei Jahre ältereAnna Katharina (auch „Käthchen“ oder Annette) Schönkopf, Tochter eines Leipziger Wirtes.[1]

Nach Überlieferungen verdrehte die ein paar Jahre ältere Frau einigen Studenten den Kopf.

In dieser Zeit machte Goethe seine ersten Erfahrungen mit der Liebe. Seine Gefühlsaufwallungen und die Person Schönkopf finden sich im Liederbuch „Annette“ verewigt. Außerdem verfasste Goethe einige Briefe an seinen Freund Ernst Behrisch, in denen er viele Gefühle und Einflüsse von Schönkopf beschreibt.

Es lässt sich somit erkennen, dass er bereits in seiner Studienzeit, in der er das Schreiben begann, Erlebnisse und Gefühle in personifizierter Form verarbeitete. Die Beziehung mit Anna Katharina Schönkopf endete knapp zwei Jahre später am 26.04.1768.[2]

Im Juli des selben Jahres erkrankte Goethe an Tuberkulose. Er unterbrach sein Studium und kehrte nach Hause zurück. In dieser Zeit rückte eine Verwandte seiner Mutter in sein Leben-Susanna Catharina von Klettenberg.

Charakterisiert wird von Klettenberg als grenzenlos tolerant, sowie aufrichtig religiös. Außerdem zeigte sie ein lebhaftes Interesse an alchimistischen Experimenten. Sie beeindruckte Goethe hiermit stark und übte so auch religiösen Einfluss auf ihn aus. Sie mochten sich sehr. Ob aber eine richtige Liebschaft mit der sehr gläubigen Dame entstand, ist unklar. Jedenfalls inspirierte sie Goethe, woraufhin er die Gestalt „Makarie“ in „Wilhelm Meisters Wanderjahren“ nach ihr charakterisierte und widmete.[3]

Es wird somit erkennbar, dass sich die Widmung seiner Charaktere weiter in seinen Werken fortsetzte.

Nach seiner Genesung setzte Goethe im April 1770 sein Studium in Straßburg fort. Dort lernt er bei einem Ausritt in SesenheimFriederike Brionkennen und lieben. Sie trafen sich sehr häufig. Ein Jahr später, im August 1771 zerschnitt Goethe wiederum das Band der Liebe. Als frisch dissertierter Advokat beendete er die Beziehung und ging nach Frankfurt zurück.[4]Er brach ihr somit das Herz.

Er beschrieb diese Epoche seines Lebens im 11. Buch von „Dichtung und Wahrheit“. Es ist aber kaum erkennbar, warum er die Beziehung abrupt abbrach. Allerdings gestand er später nachhaltige Schuldgefühle.[5]

Im Mai 1772 wurde Goethe Praktikant beim Reichskammergericht in Wetzlar. Sein dortiger Kollege Johann Kestner war durchaus angetan von ihm und stellte ihm seine Verlobte vor-Charlotte („Lotte“) Buff.

Statt sich mit seinen juristischen Studien zu beschäftigen, widmete sich Goethe antiker Autoren und wiederum der Liebe. Bei einem Fest in Volpertshausen, wo auch Kestner und Buff zugegen waren, verliebte sich Goethe in die lebenslustige, lebhaft und häusliche Charlotte.[6]

Es sollte eine einseitige Liebe bleiben. Bevor die bestandene Situation zu eskalieren drohte, beschloss Goethe, Wetzlar fluchtartig zu verlassen. Im Jahr 1774 schrieb er innerhalb weniger Wochen „Die Leiden des jungen Werther“, welcher zu einem ungeheuren Erfolg führte.

Diese unglückliche Liebe, die er selbst erfahren musste, verarbeitete er so in der Handlung des Buches, in der die Figur der „Lotte“ offensichtlich die dichterische Verkörperung von Charlotte Buff darstellte. Der „junge Werther“, der sich unglücklich in diese Person verliebte, wählte den Selbstmord als Beendigung seines Liebeskummers. Das Werk wurde zum Gipfel der Sturm und Drang- Epoche. Goethe selbst schrieb sich so seinen Kummer von der Seele, anstatt wie die von ihm inszenierte Figur des Werthers, Selbstmord zu begehen.

Die kommenden Jahre stellten die produktivsten in Goethes Leben dar.

Im Januar 1775 lernt Goethe auf einem Fest die sechzehnjährigeAnna Elisabeth („Lili“) Schönemann, eine Bankierstochter, kennen. Bereits zu Ostern des gleichen Jahren verlobten sich die beiden. Goethe stellte allerdings schnell fest, dass ihre Familie und ihr Umfeld nicht in seine Anschauungen passen.

[...]


[1]Vgl. http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/drama/goethe/goetfrau_ges_inter.htm

[2]Vgl. ebd.

[3]Vgl. ebd.

[4]Vgl. ebd.

[5]Vgl. http://www.mynetcologne.de/~nc-holzumbe2/frames.htm

[6]Vgl. http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/drama/goethe/goetfrau_ges_inter.htm

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Johann Wolfgang von Goethe und seine Frauen
Untertitel
Lassen sich direkte Einflüsse seiner Frauen in seinen Werken finden?
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Veranstaltung
Deutsche Kultur seit der Reformation im Spiegel von Literatur, Musik und Philosophie
Note
1,5
Autor
Jahr
2010
Seiten
13
Katalognummer
V161947
ISBN (eBook)
9783640778980
ISBN (Buch)
9783640778775
Dateigröße
1114 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Johann, Wolfgang, von Goethe, Frauen, Einfluss, Geschichte
Arbeit zitieren
Sascha Tiedemann (Autor:in), 2010, Johann Wolfgang von Goethe und seine Frauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161947

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Titel: Johann Wolfgang von Goethe und seine Frauen



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