Ein Unternehmen versucht in der Regel im Rahmen seiner gesetzlichen Möglichkeiten seine Steuerbelastung und den damit verbundenen Abfluss liquider Mittel zu minimieren. Aus diesem Grund wird die von ihm abgegebene Steuererklärung Rechtsauffassungen zu Sachverhalten enthalten, bei denen Unsicherheit darüber besteht, ob die resultierenden Steuervorteile einer steuerlichen Außenprüfung standhalten werden. In der Anwendungspraxis der US amerikanischen
Rechnungslegung, den „Generally Accepted Accounting
Principles“ (US-GAAP), wurden diese unsicheren Steuerpositionen in der Vergangenheit von Unternehmen unterschiedlich und oftmals bilanzpolitisch motiviert abgebildet. Infolgedessen hat sich der US-amerikanische Standardsetter FASB dieser Problematik gewidmet und veröffentlichte am 13. Juli 2006 die FASB Interpretation No. 48 „Accounting for Uncertainty in Income Taxes“ (FIN 48), die eine einheitliche Bilanzierung und die Vermeidung von Bilanzpolitik
gewährleisten soll. Sie stellt eine Interpretation zum FASB Statement
No. 109 (SFAS 109) dar, der die Grundsätze der Bilanzierung von Ertragsteuern nach US-GAAP regelt. Im Zuge des Konvergenzprojektes zwischen den IAS/IFRS und den US-GAAP, das eine Angleichung beider Rechnungslegungssysteme zum Ziel hat, sollte FIN 48 als Vorreiter für die gleichartige Abbildung steuerlicher Risiken gelten. Heute steht FIN 48 in Konkurrenz zu dem vom IASB entworfenen ED/2009/2, sodass die Zukunft des FIN 48 ungewiss ist.
„Cost of Certainty is Transparency, IRS says.“ Die von FIN 48 geforderten umfangreichen Offenlegungspflichten führten bereits im Vorfeld zu kontroversen Diskussionen. Sie unterlagen dem Vorwurf, dass Finanzbehörden eine „Roadmap“ erhalten würden, die Rückschlüsse auf das Steuerverhalten des bilanzierenden Unternehmens zuließen und es daher zu vermehrten steuerlichen Prüfungen kommen würde. Somit besteht für Unternehmen ein Zielkonflikt zwischen der Vermittlung zuverlässiger und entscheidungsrelevanter Informationen und dem Anreiz, aufgrund der Befürchtung vermehrter Prüfungen und daraus resultierender Steuermehrbelastungen, möglichst restriktiv über
steuerliche Risiken zu berichten. Diese Arbeit soll die Regelungen des FIN 48 darstellen und den damit in Zusammenhang
stehenden Zielkonflikt aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische und konzeptionelle Grundlagen zu steuerlichen Risiken
- 2.1 Definition eines steuerlichen Risikos
- 2.2 Abbildung steuerlicher Risiken im US-GAAP Abschluss gem. FIN 48
- 2.2.1 Ziele der Interpretation
- 2.2.2 Anwendungsbereich und Ansatzvorschriften
- 2.2.3 Bewertungs- und Ausweisvorschriften
- 2.2.4 Anhangangaben
- 3 Ergebnisse der empirischen Forschung zu FIN 48
- 3.1 Hintergrund der Untersuchungen
- 3.2 Abbildung steuerlicher Risiken vor Anwendung des FIN 48
- 3.2.1 Steuerrückstellungen als Instrumente der Bilanzpolitik
- 3.2.2 Auswirkungen der Verabschiedung des FIN 48 auf die Bilanzierungspraxis
- 3.3 Abbildung steuerlicher Risiken nach Anwendung des FIN 48
- 3.4 Reaktion des Kapitalmarkts auf FIN 48
- 3.5 Aussagekraft der zusätzlichen Offenlegungspflichten
- 3.5.1 Qualität der veröffentlichten Angaben und Einschätzungen von Steuerabteilungen
- 3.5.2 Veröffentlichte Angaben als Maß für Steueraggressivität
- 3.6 Offene Forschungsfragen
- 4 Zielerreichung des FIN 48 vor dem Hintergrund der empirischen Forschungsergebnisse
- 4.1 Vermittlung zuverlässiger und vergleichbarer Informationen
- 4.2 Vermittlung entscheidungsrelevanter Informationen
- 5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Steuerrisiken im US-GAAP Abschluss und analysiert die Ergebnisse der empirischen Forschung zum Thema FIN 48. Ziel ist es, die Abbildung steuerlicher Risiken im Kontext des US-GAAP und die Auswirkungen von FIN 48 auf die Bilanzierungspraxis und den Kapitalmarkt zu beleuchten.
- Definition und Abbildung steuerlicher Risiken im US-GAAP
- Empirische Forschungsergebnisse zu FIN 48
- Auswirkungen von FIN 48 auf die Bilanzierungspraxis
- Reaktion des Kapitalmarktes auf FIN 48
- Aussagekraft der zusätzlichen Offenlegungspflichten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt den Forschungsgegenstand, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie skizziert die Relevanz der Untersuchung von Steuerrisiken im US-GAAP und die Bedeutung von FIN 48 für die Bilanzierungspraxis.
2 Theoretische und konzeptionelle Grundlagen zu steuerlichen Risiken: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse der Steuerrisiken fest. Es definiert den Begriff des steuerlichen Risikos und erläutert detailliert, wie diese Risiken gemäß FIN 48 im US-GAAP Abschluss abgebildet werden. Hier werden die Ziele der Interpretation, der Anwendungsbereich, Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften sowie die notwendigen Anhangangaben im Detail beschrieben. Das Kapitel dient als fundierte Basis für die Analyse der empirischen Forschungsergebnisse im folgenden Kapitel.
3 Ergebnisse der empirischen Forschung zu FIN 48: Dieses Kapitel präsentiert und analysiert die Ergebnisse der empirischen Forschung zu FIN 48. Es beleuchtet den Hintergrund der Untersuchungen und vergleicht die Abbildung steuerlicher Risiken vor und nach der Anwendung von FIN 48. Die Auswirkungen auf die Bilanzierungspraxis, die Reaktion des Kapitalmarktes und die Aussagekraft der zusätzlichen Offenlegungspflichten werden detailliert untersucht. Es werden verschiedene Aspekte der empirischen Studien betrachtet, einschließlich der Qualität der veröffentlichten Angaben und der Frage, inwieweit diese Angaben als Maß für Steueraggressivität dienen können. Schließlich werden offene Forschungsfragen identifiziert.
4 Zielerreichung des FIN 48 vor dem Hintergrund der empirischen Forschungsergebnisse: Dieses Kapitel bewertet die Zielerreichung von FIN 48 anhand der im vorherigen Kapitel präsentierten empirischen Forschungsergebnisse. Es analysiert, inwieweit FIN 48 zur Vermittlung von zuverlässigen und vergleichbaren Informationen sowie entscheidungsrelevanter Informationen beigetragen hat. Die kritische Auseinandersetzung mit den empirischen Befunden erlaubt eine fundierte Einschätzung der Wirksamkeit des Standards.
Schlüsselwörter
Steuerrisiken, US-GAAP, FIN 48, Bilanzierung, Bilanzpolitik, Kapitalmarkt, empirische Forschung, Offenlegungspflichten, Steueraggressivität, Informationsqualität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Steuerrisiken im US-GAAP Abschluss und die Auswirkungen von FIN 48
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht Steuerrisiken im Kontext des US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) und analysiert die Auswirkungen des Financial Accounting Standard 48 (FIN 48) auf die Bilanzierungspraxis und den Kapitalmarkt. Im Fokus steht die Abbildung steuerlicher Risiken im US-GAAP Abschluss und die Bewertung der Zielerreichung von FIN 48 anhand empirischer Forschungsergebnisse.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Definition und Abbildung steuerlicher Risiken im US-GAAP, eine detaillierte Darstellung von FIN 48 inklusive Anwendungsbereich, Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften, die Analyse empirischer Forschungsergebnisse zu FIN 48 (einschließlich Auswirkungen auf die Bilanzierungspraxis und den Kapitalmarkt), die Bewertung der Aussagekraft zusätzlicher Offenlegungspflichten und eine kritische Auseinandersetzung mit der Zielerreichung von FIN 48.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, theoretische Grundlagen zu steuerlichen Risiken (mit Fokus auf FIN 48), Ergebnisse der empirischen Forschung zu FIN 48, Bewertung der Zielerreichung von FIN 48 und Fazit/Ausblick. Jedes Kapitel baut aufeinander auf und trägt zur umfassenden Analyse des Forschungsgegenstandes bei.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die Arbeit untersucht, wie steuerliche Risiken im US-GAAP abgebildet werden, welche Auswirkungen FIN 48 auf die Bilanzierungspraxis und den Kapitalmarkt hat, wie aussagekräftig die zusätzlichen Offenlegungspflichten sind und ob FIN 48 seine Ziele erreicht hat. Die Arbeit analysiert kritisch die empirische Forschung zu diesen Fragen.
Welche Rolle spielt FIN 48 in dieser Arbeit?
FIN 48 ist der zentrale Fokus der empirischen Analyse. Die Arbeit untersucht, wie FIN 48 die Abbildung steuerlicher Risiken beeinflusst, welche Auswirkungen dies auf die Bilanzierungspraxis und den Kapitalmarkt hat und ob der Standard seine Ziele (Vermittlung zuverlässiger und vergleichbarer Informationen sowie entscheidungsrelevanter Informationen) erreicht hat.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit kombiniert theoretische Analysen mit der Auswertung empirischer Forschungsergebnisse zu FIN 48. Es wird eine deskriptive und analytische Vorgehensweise angewendet, um die Forschungsfragen zu beantworten.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Steuerrisiken, US-GAAP, FIN 48, Bilanzierung, Bilanzpolitik, Kapitalmarkt, empirische Forschung, Offenlegungspflichten, Steueraggressivität und Informationsqualität.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit Bilanzierung, Steuerwesen und Kapitalmarktforschung im Kontext des US-GAAP befassen. Sie kann auch für Praktiker in der Finanz- und Steuerberatung von Interesse sein.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Die konkreten Schlussfolgerungen müssen aus dem vollständigen Text der Diplomarbeit entnommen werden. Die FAQ bietet einen Überblick über die Thematik und Methodik, jedoch keine detaillierte Zusammenfassung der Ergebnisse.)
Wo finde ich den vollständigen Text der Diplomarbeit?
(Die Information über die Verfügbarkeit des vollständigen Textes muss separat angegeben werden.)
- Citation du texte
- Moritz Hardes (Auteur), 2010, Steuerrisiken im US-GAAP Abschluss und Ergebnisse der empirischen Forschung zu FIN 48, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162024