Gesellschaftliche Veränderungen können einen direkten Innovationsdruck auf eine betriebliche Organisation ausüben. Der in den letzten Jahrzehnten verstärkte technologische Fortschritt und damit verbundene Wertewandel der Gesellschaft verursachte einen Veränderungsprozess innerhalb der Organisationen. Dies betrifft bis heute noch die Bereiche der Produkt- und der betrieblichen Personalpolitik. Der aus dem Amerikanischen kommende Begriff "Organization Development" beschreibt eine Strategie, die diesen Anforderungen weitgehend gerecht zu werden versucht.
Die Organisationsentwicklung lässt sich umschreiben, als ein längerfristiger organisationsumfassender Entwicklungs- und Veränderungsprozess von Organisationen und den in ihr tätigen Menschen. Der Prozess beruht auf Lernen aller Betroffenen durch direkte Mitwirkung und praktische Erfahrung. Sein Ziel besteht in einer gleichzeitigen Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Organisation und der Qualität des Arbeitslebens.
Um diese Ziele annäherend zu erfüllen, wurden in den vergangenen 25 Jahren Formen der Gruppenarbeit entwickelt, die meist aus den unteren Ebenen der Hierarchie entstammen. Der Qualitätszirkel (QZ) ist eine solche Form der Gruppenarbeit. Er stellt ein Instrument für Effektivität und Humanität dar und ist in vielen Organisationen integriert.
Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Humanisierung des Arbeitslebens durch den Einsatz von QZ. Dabei wird der Indikator für die Humanisierung, nämlich die Arbeitszufriedenheit (AZ), näher betrachtet, deren Steigerung auch als konkrete Zielsetzung von QZ beschrieben wird. In der Praxis schien aber die AZ in den führenden Ebenen der Organisationen zweitrangig zu sein. Auch wenn viele Unternehmen mittlerweile verstärkt ihr Augenmerk auf die AZ richten, bleibt die Frage offen, ob sich überhaupt mit QZ eine Steigerung der AZ erzielen lässt. Daher die konkrete Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen QZ und AZ?
Die Arbeit beginnt mit der näheren Betrachtung des theoretischen Ansatzes von Herzberg zur AZ und einer zusammenfassenden Beschreibung zu QZ. Danach folgen theoretische Überlegungen um eine Arbeitshypothese abzuleiten und schließlich zu operationalisieren. Nach der Erstellung eines Untersuchungsdesigns und der Vorstellung von diversen Fallstudien empirischer Ergebnisse, folgt eine Interpretation der Hypothese. Vor einem abschließenden Resümeé und Ausblick, werden bestimmte Validitätsprobleme besprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeitszufriedenheit
- Theorie zur Arbeitszufriedenheit nach Herzberg
- Die Theorie im engeren Sinne
- Die Theorie der Motivationsinhalte – Kontent- und Kontextfaktoren
- Motivationale Qualität der Faktorengruppe – Motivatoren u. Hygienefaktoren
- Empirische Überprüfung der Hypothesen Herzbergs
- Zusammenfassende Kritik an der Theorie
- Kontentfaktoren als unbestrittene Determinanten
- Praktische Bedeutung der Zweifaktorentheorie
- Qualitätszirkelkonzept
- Historische Entwicklung
- Definition von Qualitätszirkel
- Abgrenzung zu anderen Kleingruppenmodellen
- Zielsetzungen
- Qualitätszirkel als Form partizipativer Gruppenarbeit
- Zusammenhang von Qualitätszirkeln und Arbeitszufriedenheit
- Formulierung der Hypothese
- Operationalisierung der Hypothese
- Qualitätszirkel und Teilnehmer
- Arbeitszufriedenheit
- Die SAZ von Fischer & Lück (1972)
- Inhalt der SAZ
- Gütekriterien
- Untersuchungsdesign
- Beschreibung der Stichprobe
- Auswertverfahren
- Empirische Ergebnisse zur Hypothese
- Fallstudie A
- Fallstudie B
- Fallstudie C
- Fallstudie D
- Fallstudie E
- Diskussion
- Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen
- Validitätseinschränkungen der Untersuchungsmethode
- Resümee
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Qualitätszirkeln und Arbeitszufriedenheit. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob Qualitätszirkel einen positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit von Mitarbeitern haben.
- Die Theorie der Arbeitszufriedenheit nach Herzberg
- Die Funktionsweise von Qualitätszirkeln
- Die Operationalisierung des Zusammenhangs zwischen Qualitätszirkeln und Arbeitszufriedenheit
- Die Analyse von empirischen Daten aus verschiedenen Fallstudien
- Die Diskussion der Ergebnisse und der Validitätsprobleme der Untersuchung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den Kontext des Themas und die Forschungsfrage der Arbeit darstellt. Anschließend wird die Theorie der Arbeitszufriedenheit nach Herzberg vorgestellt, wobei die Unterscheidung zwischen Kontent- und Kontextfaktoren im Vordergrund steht. Das Qualitätszirkelkonzept wird in seiner historischen Entwicklung, Definition und Zielsetzung beschrieben. Die Arbeit stellt eine Hypothese zum Zusammenhang zwischen Qualitätszirkeln und Arbeitszufriedenheit auf und operationalisiert diese. Nach der Präsentation eines Untersuchungsdesigns und der Beschreibung der Stichprobe werden die empirischen Ergebnisse aus mehreren Fallstudien vorgestellt und interpretiert. Abschließend werden die Ergebnisse diskutiert, Validitätsprobleme beleuchtet und ein Resümee sowie ein Ausblick gegeben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Arbeitszufriedenheit, Qualitätszirkel, Herzberg-Theorie, Kontent- und Kontextfaktoren, empirische Forschung, Fallstudien, Validitätsprobleme.
- Quote paper
- Michael Laumer (Author), 2003, Der Zusammenhang von Qualitätszirkeln und Arbeitszufriedenheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16212