Zucker ist mengen- und wertmäßig eines der bedeutendsten weltweit gehandelten Agrar-güter. Seine Gewinnung erfolgt in den Tropen und Subtropen aus Zuckerrohr, in den gemäßigten Breiten hingegen aus Zuckerrüben. Dadurch ergibt sich, im Unterschied zu anderen Agrarprodukten wie etwa Kaffee oder Bananen, eine direkte Konkurrenz zwischen Entwicklungs- und Industrieländern auf dem Weltmarkt. In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass sich viele Rohstoffe, Zucker eingeschlossen, spürbar verteuern. Das Paradigma der sich langfristig für die Entwicklungsländer immer weiter ver-schlechternden terms of trade scheint an Gültigkeit zu verlieren. Auf dem Zuckerwelt-markt vollziehen sich große Veränderungen: Handelspräferenzen und -restriktionen werden einerseits auf Druck der Welthandelsorganisation WTO reduziert, wie die Reform der Europäischen Zuckermarktordnung zeigt, andererseits aber auch neu aufgebaut, wie im Falle der Everything But Arms-Initiative (EBA), die entwicklungspolitische Ziele ver-folgt. Steigende Nachfrage aus den großen Wachstumsmärkten China und Indien sowie ein steigender Ölpreis lassen den Zuckerpreis klettern – ein Trend, der sich jedoch durch technische und politische Entwicklungen im Bereich der Substitutsprodukte wieder um-kehren könnte.
Im subsaharischen Afrika trägt die Ausfuhr von Rohzucker für eine Reihe von Staaten in erheblichem Umfang zu den Exporteinkünften und damit zum Volkseinkommen bei. So erwirtschaftete der Zuckersektor 2005 beispielsweise in Mauritius allein 17 %, in Swasi-land 16 % und in Malawi immerhin 9 % der Exporterlöse. Die Arbeit soll die Konsequenzen der aktuellen Prozesse auf dem Zuckerweltmarkt für die Entwicklung der vergleichsweise kleinen Zuckerexporteure Afrikas differenziert betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Weltmarkt für Zucker
- Produktion, Konsum und Export von Rohzucker
- Der Weltmarktpreis für Zucker
- Die Rolle der EU
- Die Europäische Zuckermarktordnung
- Das AKP-Zuckerprotokoll
- Die Reform der Europäischen Zuckermarktordnung
- Die Everything But Arms-Initiative
- Konsequenzen für die Zuckerproduzenten Afrikas
- Beispiel Mauritius
- Beispiel Mosambik
- Allgemeine Konsequenzen für Subsahara-Afrika
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Entwicklungen auf dem Weltmarkt für Zucker auf die vergleichsweise kleinen Zuckerexporteure Afrikas. Dabei werden die Veränderungen im globalen Zuckerhandel, die Rolle der EU und die Folgen für die Zuckerproduktion in Subsahara-Afrika beleuchtet.
- Globale Zuckerproduktion, Konsum und Handel
- Die Europäische Zuckermarktordnung und ihre Reformen
- Die Everything But Arms-Initiative und ihre Auswirkungen auf den Zuckerhandel
- Konsequenzen für die Zuckerproduzenten in Afrika
- Die Bedeutung des Zuckersektors für die Wirtschaft von afrikanischen Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Zuckerweltmarktes ein und verdeutlicht die Bedeutung von Zucker als eines der wichtigsten Agrargüter im internationalen Handel. Der Text beschreibt die Konkurrenz zwischen Entwicklungs- und Industrieländern auf dem Zuckermarkt und beleuchtet die sich verändernden Handelsbedingungen im Kontext der Globalisierung.
Der Weltmarkt für Zucker
Dieses Kapitel behandelt die Produktion, den Konsum und den Export von Rohzucker. Es werden die wichtigsten Zuckerproduzenten und -konsumenten der Welt vorgestellt und der stark konzentrierte Charakter des Zuckerweltmarktes hervorgehoben. Die Rolle von Brasilien als größtem Zuckerexporteur wird im Detail erläutert. Zudem wird auf die Bedeutung der Zuckerrohrproduktion für die tropischen Entwicklungsländer eingegangen.
Die Rolle der EU
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Europäischen Union als bedeutender Akteur im Zuckermarkt. Die Europäische Zuckermarktordnung, das AKP-Zuckerprotokoll und die Reform der Zuckermarktordnung werden beschrieben und ihre Auswirkungen auf den Zuckerhandel analysiert. Darüber hinaus wird auf die Everything But Arms-Initiative und deren Zielsetzung eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen und Themen: Zuckermarkt, Rohzucker, Zuckerproduktion, Zuckerhandel, Weltmarktpreis, Zuckermarktordnung, Europäische Union, Entwicklungsländer, Subsahara-Afrika, AKP-Staaten, Everything But Arms-Initiative, Präferenzabkommen, Handelshemmnisse, Wettbewerbsfähigkeit.
- Arbeit zitieren
- Simon Weller (Autor:in), 2008, Folgen der Globalisierung für die landwirtschaftliche Entwicklung in Afrika – Beispiel Zucker, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162148