„Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen.“ (Sigmund Freud)
Stimmt es, dass Menschen grundsätzlich dahin tendieren negative Emotionen abzuschwä-chen und positive Emotionen zu verstärken? Und was genau beinhalten eigentlich die Ober-begriffe Schmerz oder Freude und welche Bedeutung haben sie für ein Individuum?
Jede Emotion, jeder Schmerz und jede Freude, werden von Person zu Person sehr unter-schiedlich empfunden und ihre Facetten können noch wesentlich differenzierter wahrgenom-men werden (Dougherty & Abe & Izard, 1996; Ulich & Mayring, 2003). So sind sich viele Menschen, wenn sie die generelle Emotion Schmerz empfinden, oftmals auch bewusst um welche Art von Schmerz es sich handelt und was dieses Gefühl ausgelöst hat. Diese differen-zierte Kenntnis von Emotionen hat einen hohen Informationsgehalt für eine Person und kann als Entscheidungshilfe bezüglich bewusster Handlungen dienen. (Felman Barrett & Gross & Christensen & Benvenuto, 2001; Wranik & Feldman Barrett & Salovey, 2007)
Auch die Annahme, dass Personen leidvolle Situationen grundsätzlich vermeiden oder mä-ßigen wollen, ist nicht allgemeingültig (Tamir & Mitchell & Gross, 2008). Stattdessen existie-ren für jede Emotion unterschiedlich effektive Strategien für ihre Modifikation, die entweder mit den besonderen Eigenheiten eben dieser Emotion oder den konkreten Zielen einer Person zusammenhängen (Gross & Richards & John, 2006; Rivers & Brackett & Katulak & Salovey, 2007).
Ebenso relevant ist der Kontext einer emotionalen Erfahrung. Es macht einen Unterschied, ob ein und dieselbe Emotion im alltäglichen Leben oder am Arbeitsplatz erlebt wird (Gran-dey, 2000). Dieser Unterschied wird durch die kontextangepasste Anwendung spezifischer Emotionsregulationsstrategien operationalisiert (Diefendorff & Richard & Yang, 2008).
Im Folgenden soll gezeigt werden, welche Vorteile in der Betrachtung einzelner spezifi-scher Emotionen liegen, wie es Individuen möglich ist, ihre Gefühle differenziert wahrzu-nehmen und welchen Einfluss diese beiden Aspekte auf die Art und Weise der Regulation von Emotionen haben – sowohl im Alltag, als auch im Berufsleben.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Emotionen
- Theoretische Grundlagen
- Aggregatebenen von Emotionen
- Emotionsdimensionen
- Diskrete Emotionen
- Emotionsbewusstein und Emotionsdifferenzierung
- Theoretische Grundlagen
- Zusammenhang von Emotionsdifferenzierung und Emotionsregulation
- Emotionsregulation
- Theoretische Grundlagen
- Strategien der Emotionsregulation
- Gründe, Einflussfaktoren und Ziele der Regulation von Emotionen
- Diskrete Emotionsregulation
- Emotionen und Emotionsregulation am Arbeitsplatz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit setzt sich mit dem Thema der diskreten Emotionsregulation auseinander. Sie untersucht, welche Vorteile in der Betrachtung einzelner Emotionen liegen, wie Individuen ihre Gefühle differenziert wahrnehmen können und wie diese Faktoren die Art und Weise der Emotionsregulation beeinflussen – sowohl im Alltag als auch im Berufsleben.
- Theoretische Grundlagen von Emotionen
- Diskrete Emotionen im Vergleich zu Emotionsdimensionen
- Die Rolle von Emotionsbewusstsein und Emotionsdifferenzierung für die Regulation
- Strategien und Einflussfaktoren der Emotionsregulation
- Die Bedeutung von Emotionsregulation am Arbeitsplatz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Das Kapitel stellt die zentrale Frage der Arbeit, ob Menschen grundsätzlich dazu tendieren, negative Emotionen zu schwächen und positive zu verstärken, und beleuchtet die Bedeutung von Emotionsbewusstsein und differenzierter Wahrnehmung für bewusste Handlungen.
- Emotionen: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Emotionen und ihre Bedeutung für Individuen im Hinblick auf Zielerreichung und Anpassung an Herausforderungen. Es werden verschiedene Ansätze zur Betrachtung von Emotionen vorgestellt, darunter globale Dimensionen und diskrete Emotionen.
- Emotionsbewusstsein und Emotionsdifferenzierung: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen von Emotionsbewusstsein und untersucht den Zusammenhang zwischen Emotionsdifferenzierung und Emotionsregulation.
- Emotionsregulation: Dieses Kapitel befasst sich mit der Regulation von Emotionen. Es werden die theoretischen Grundlagen, verschiedene Regulationsstrategien sowie Gründe und Einflussfaktoren für die Regulation von Emotionen behandelt. Der Fokus liegt auf der diskreten Emotionsregulation.
- Emotionen und Emotionsregulation am Arbeitsplatz: Dieses Kapitel betrachtet die besondere Relevanz von Emotionen und Emotionsregulation im Arbeitskontext.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Themen Emotionen, Emotionsregulation, diskrete Emotionen, Emotionsbewusstsein, Emotionsdifferenzierung, Emotionsregulation am Arbeitsplatz, und Strategien der Emotionsregulation.
- Arbeit zitieren
- Yvonne Köpcke (Autor:in), 2009, Diskrete Emotionsregulation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162179