In der Literatur zur Kunst und Ästhetik des Nationalsozialismus findet sich einmal eine Aussage, dass die Reichsautobahn mit all ihren dazugehörigen Projekten und Gestaltungen quasi das größte „Gesamtkunstwerk“ des Dritten Reiches darstellt.
Zu diesem „Gesamtkunstwerk“ führen zahlreiche einzelne Eigenschaften, die die Reichsautobahn allesamt inne hatte. Zum einen die Inszenierung und Ästhetisierung von Landschaft und Technischer Entwicklung im harmonischen Einklang, zum anderen auch die detaillierte Gestaltung von einzelnen, zur Autobahn gehörenden, Bauwerken. Es finden ich in der Literatur jedoch wenig geschlossene Textstellen, die sich mit den Hochbauten der Autobahn auseinandersetzen.
Daher soll Ziel der folgenden Arbeit sein, einen Blick auf die Entwicklung von Hochbauten wie Tankstellen, Rastanlagen und auch Brücken gegeben werden.
Interessanterweise ist hier vorwegzunehmen, dass man im Bereich der
Tankstellenanlagen eine klare Genese in der Chronologie ablesen lässt, zunächst ausgehend von technisch und schlicht wirkenden Bauwerken hin zu einem, man könnte sagen, rustikalen, heimatschützerischen Baustil. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei den Brückenbauwerken kaum erkennen.
In der Folge möchte ich zunächst einen Überblick über die Entwicklung der Autobahn geben. Ausgehend von den ersten Bestrebungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Zeit des Dritten Reiches. Wichtig ist hier auch, ein Augenmerk auf die Landschaftsästhetik und Harmonieästhetik zu werfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einführung
- 2.1. Geschichte der Autobahn bis 1932
- 2.2. Reichsautobahn 1932-1945
- 2.3. Autobahn nach 1945
- 2.4. Landschaftsschutz und Harmonieästhetik bei der Reichsautobahn
- 3. Tankstellen und Rastanlagen
- 3.1. Einleitung
- 3.2. Bauten
- 3.2.1. Tankstellen vor 1937
- 3.2.2. Tankstellen nach 1937
- 3.2.5. Raststätten
- 4. Die Brücken der Reichsautobahn
- 4.1. Einleitung
- 4.2. Empfehlungen von Karl Schächterle und Fritz Leonhardt
- 4.3. Bauten
- 4.3.1. Köln-Rodenkirchen
- 4.3.2. Typen-Brücken
- 4.3.3. Albaufstieg
- 4.3.4. weitere Entwürfe
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Entwicklung von Hochbauten an der Reichsautobahn, wie Tankstellen, Rastanlagen und Brücken, zu analysieren und zu beleuchten. Dabei wird insbesondere der Wandel der Ästhetik dieser Bauwerke im Zeitverlauf untersucht.
- Entwicklung der Autobahn
- Landschaftsästhetik und Harmonieästhetik
- Ästhetik und Genese der Tankstellenbauten
- Brückentypen und ihre Diversität
- Einfluss von Karl Schächterle und Fritz Leonhardt auf den Brückenbau
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Geschichte der Autobahn, beginnend mit den ersten Bestrebungen im frühen 20. Jahrhundert bis hin zur Zeit des Dritten Reiches. Dabei wird auch auf die Bedeutung der Landschaftsästhetik und Harmonieästhetik eingegangen.
Im dritten Kapitel werden die Tankstellen der Reichsautobahn anhand von Beispielen chronologisch betrachtet. Dabei werden die frühen Jahre des Tankstellenbaus von den Bauwerken nach 1937, die einen Umbruch in der Ästhetik markieren, abgegrenzt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Brücken der Reichsautobahn. Hier wird ein Überblick über die Diversität der Entwürfe gegeben, wobei die Empfehlungen von Karl Schächterle und Fritz Leonhardt zur Gestalt der Brücken eine wichtige Rolle spielen.
Schlüsselwörter
Reichsautobahn, Tankstellen, Rastanlagen, Brücken, Ästhetik, Harmonieästhetik, Landschaftsschutz, Karl Schächterle, Fritz Leonhardt, Architektur, Genese, Nationalsozialismus
- Arbeit zitieren
- Peter Liptau (Autor:in), 2010, Die Ästhetik der Reichsautobahn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162216