Nimmt man sich der "Grundlinien der Philosophie des Rechts", Hegels Hauptwerk zu seiner praktischen Philosophie, an, so wird deutlich, dass sich Hegel gegen einen kontraktualistischen und methodologischen Individualismus wendet, um Liberalismus und
Gesellschaft zu vereinen. „Der Staat [...] die Wirklichkeit der sittlichen Idee [...]“ ist bei Hegel nicht im Sinne eines Gegensatzes von Individuum und überpersönlicher Staatsmacht zu verstehen, sondern eine Realisierung des Vernunftgebots, „Familie und bürgerliche Gesellschaft, substanzielle und subjektive Sittlichkeit [...]“ im Staat vereinigt zu sehen zum Zweck der Freiheit. Allgemein- und Einzelinteresse fallen hier zusammen, um objektive Freiheit zu verwirklichen, konkret: Das im Staat vereinigt sein der Individuen ist Vorraussetzung ihrer Individualität. Die Frage dieser Arbeit ist, was die staatsbürgerlichen Tugenden sind, die in Hegels Staatswesen die Verwirklichung der Freiheit im konkreten Staat erst möglich machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Staat und Freiheit in Hegels Rechtsphilosophie.
- Die Institutionen in Hegels Staat
- Die politischen Tugenden: Hegel und Heute
- Die Staatsbürgerliche Ethik in Hegels praktischer Philosophie
- Politische Tugenden heute
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den politischen Tugenden, die Georg Wilhelm Friedrich Hegel für die Verwirklichung der Freiheit im Staat als notwendig erachtete. Sie untersucht, welche Bedeutung diese Tugenden für die politische Kultur der Gegenwart haben und inwieweit sie für den Menschen in der postindustriellen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts relevant sind.
- Hegels Staatskonzeption und die Verwirklichung der Freiheit
- Die politischen Tugenden in Hegels „Grundlinien der Philosophie des Rechts“
- Der Vergleich der Hegelschen Tugenden mit dem Tugendkanon der Bundesrepublik Deutschland
- Die Relevanz der Hegelschen Tugenden für die heutige politische Kultur
- Die Bedeutung von Staatsbürgerschaft und individueller Verantwortung in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die Relevanz der Hegelschen Staatskonzeption für die politische Kultur der Gegenwart. Kapitel 1 analysiert Hegels Rechtsphilosophie und beleuchtet insbesondere die Rolle des Staates bei der Verwirklichung der Freiheit. Kapitel 2 untersucht die Institutionen, die Hegels Staat ausmachen und deren Funktion für die Bewältigung der Herausforderungen der bürgerlichen Gesellschaft. Kapitel 3 widmet sich den politischen Tugenden, die Hegel als notwendig für die Verwirklichung der Freiheit im Staat erachtete. Es beleuchtet die Staatsbürgerliche Ethik in Hegels praktischer Philosophie und vergleicht diese mit dem Tugendkanon, der in der Bundesrepublik Deutschland implizit den Bürgerinnen und Bürgern nahegelegt wird. Die Schlussbetrachtung fasst die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet die Bedeutung der Hegelschen Tugenden für die Gegenwart.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Staatskonzeption, Rechtsphilosophie, politische Tugenden, bürgerliche Gesellschaft, Freiheit, Staatsbürgerschaft, politische Kultur, Bundesrepublik Deutschland, postindustrielle Gesellschaft, individueller Verantwortung.
- Arbeit zitieren
- Johannes Wiedemann (Autor:in), 2009, Die politischen Tugenden in Hegels Staat und der politischen Kultur der Gegenwart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162293