Für das Horrorgenre steht das zu übermittelnde Gefühl des Grauens, der Angst oder des Ekels im zentralen Vordergrund und thematisiert dabei meist den Tod. Menschen bezahlen beispielsweise bei Geisterbahnbesuchen oder bei Kinovorstellungen für die Konfrontation mit dieser Empfindung und den daraus resultierenden Lustgewinn. In zahlenreichen Horrorfilmen sieht man in diesem Zusammenhang oft aus dem Tod hervorgehende Wesen, die den Menschen Unheil und Zerstörung verkünden oder auch die Flucht einzelner Überlebender vor den Untoten.
Während sich hier eine Vielzahl von Darstellungen mit der Zielsetzung beschäftigt, dem Menschen als Lebewesen den Tod zu bringen, war es auf der anderen Seite schon immer ein kulturübergreifender Menschheitstraum dem göttlichen Schöpfungsgedanken nachzueifern und ein lebendiges Ebenbild aus totem Material zu erschaffen, nicht auf dem natürlichen Weg, durch einen zuvor stattgefunden Zeugungsakt und Geburt, sondern unter künstlichen Bedingungen. Bereits in der griechischen Mythologie beschäftigten sich zahlreiche Geschichten mit der Erschaffung künstlichen Lebens, deren Inhalt noch heute von aktueller Brisanz ist und nahrhaften Gesprächsstoff bei Diskussionen in Bereichen der modernen Genforschung oder bei der Entwicklung humanoider Roboter bietet. Aber auch für das Kino ist diese Thematik speziell im Bereich der Science-Fiction und des Horrors nicht mehr weg zu denken und wird mit ansehnlicher Beliebtheit in vielfacher Modifikation immer wieder aufgegriffen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Erschaffung künstlicher Menschen unter der schwerpunktmäßigen Betrachtung des Motivs der Künstlichkeit und ihrer Differenzierung zum Menschlichen. Ich werde diese Materie nicht in ihrer Vollständigkeit behandeln, da das den Rahmen einer Hausarbeit überschreiten würde. Ich versuche stattdessen anhand zweier ausgewählter Filme die Fragestellung, was den Menschen von seinem künstlichen Ebenbild unterscheidet und das interpersonelle Verhältnis zwischen dem Schöpfer und seiner Schöpfung zu erläutern. Ich werde dazu keine umfassende Filmanalyse beider Werke präsentieren, sondern diese nur anhand der Untersuchungskriterien abtasten...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Prometheus geistige Erben
- 3. Der künstliche Mensch im Film
- 3.1. James Whales „Frankenstein“
- 3.1.1. Inhaltsangabe
- 3.2. Ridley Scotts „Blade Runner“
- 3.2.1. Inhaltsangabe
- 3.1. James Whales „Frankenstein“
- 4. Analyse
- 4.1. Die Differenzierung zwischen Künstlichem und Menschlichem
- 4.2. Erfindungsgeist
- 5. Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung künstlicher Menschen im Film, insbesondere die Differenzierung zwischen Künstlichem und Menschlichem. Anhand von James Whales „Frankenstein“ und Ridley Scotts „Blade Runner“ wird das Verhältnis zwischen Schöpfer und Schöpfung analysiert. Die Arbeit konzentriert sich auf die filmische Umsetzung des prometheischen Mythos und die Darstellung von Künstlichkeit im Kontext von Horror und Science-Fiction.
- Die Darstellung künstlichen Lebens in der Filmgeschichte
- Der Vergleich zwischen dem klassischen Horrorfilm und der Science-Fiction
- Die Differenzierung zwischen dem Künstlichen und dem Menschlichen
- Das Verhältnis zwischen Schöpfer und Schöpfung
- Der prometheische Mythos in der Filmkunst
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der künstlichen Menschen im Horrorgenre ein und stellt die zentrale Fragestellung nach der Differenzierung zwischen Künstlichem und Menschlichem heraus. Sie begründet die Wahl der beiden Filme „Frankenstein“ und „Blade Runner“ als Fallbeispiele aufgrund ihrer prometheischen Thematik und ihrer Popularität als Vermittler klassischer Mythen. Die Arbeit skizziert die Methode der Analyse und verspricht eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Vorstellungen zur Erschaffung künstlichen Lebens aus Literatur, Wissenschaft und Kunst, die die beiden ausgewählten Filme geprägt haben.
2. Prometheus geistige Erben: Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss des Prometheus-Mythos auf die Vorstellung von künstlichem Leben. Es verfolgt die Entwicklung dieses Motivs von der griechischen Mythologie über alchemistische Vorstellungen des Homunculus bei Paracelsus bis hin zur Entwicklung mechanischer Automaten im 18. Jahrhundert. Die Kapitel beschreibt, wie der Wunsch, Leben künstlich zu erschaffen, verschiedene Epochen und Disziplinen geprägt hat und wie der Mythos als Grundlage für die filmische Darstellung künstlicher Menschen dient. Der Fokus liegt auf dem andauernden menschlichen Bestreben, die Schöpfungskraft Gottes nachzuahmen, ein Thema, das in „Frankenstein“ und „Blade Runner“ wiederaufgenommen wird.
3. Der künstliche Mensch im Film: Dieses Kapitel bietet eine kurze Inhaltsangabe zu „Frankenstein“ und „Blade Runner“, um die Grundlage für die folgende Analyse zu schaffen. Es dient als Brücke zwischen der historischen Auseinandersetzung mit dem Thema künstliches Leben und der anschließenden filmanalytischen Betrachtung. Die kurzen Inhaltsangaben liefern den nötigen Kontext für das Verständnis der dargestellten Themen in den Filmen und stellen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen beiden Werken in Bezug auf den Aspekt der Künstlichkeit heraus.
4. Analyse: Die Analyse befasst sich mit der Differenzierung zwischen Künstlichem und Menschlichem anhand der beiden ausgewählten Filme. Der Abschnitt "Erfindungsgeist" untersucht, wie die Kreativität und das technische Können des Menschen zur Schöpfung künstlichen Lebens führen und welche ethischen Fragen sich daraus ergeben. Diese Analyse geht über bloße Inhaltszusammenfassungen hinaus und befasst sich mit den tieferliegenden, philosophischen Aspekten der beiden Filme, insbesondere mit den moralischen Implikationen des Erschaffens und der Verantwortung des Schöpfers gegenüber seiner Schöpfung.
Schlüsselwörter
Künstliche Menschen, Frankenstein, Blade Runner, Prometheus-Mythos, Horrorfilm, Science-Fiction, Künstlichkeit, Menschlichkeit, Schöpfer, Schöpfung, Differenzierung, Erfindungsgeist, ethische Fragen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Darstellung Künstlicher Menschen im Film
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung künstlicher Menschen im Film, insbesondere die Unterscheidung zwischen Künstlichem und Menschlichem. Sie konzentriert sich auf die filmische Umsetzung des prometheischen Mythos in den Kontext von Horror und Science-Fiction.
Welche Filme werden untersucht?
Die Arbeit analysiert James Whales "Frankenstein" und Ridley Scotts "Blade Runner" als Fallbeispiele für die Darstellung künstlichen Lebens und die Beziehung zwischen Schöpfer und Schöpfung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Darstellung künstlichen Lebens in der Filmgeschichte, den Vergleich zwischen klassischem Horrorfilm und Science-Fiction, die Differenzierung zwischen Künstlichem und Menschlichem, das Verhältnis zwischen Schöpfer und Schöpfung, und den prometheischen Mythos in der Filmkunst.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist gegliedert in eine Einleitung, ein Kapitel zum Prometheus-Mythos, ein Kapitel zur Inhaltsangabe der beiden Filme, eine Analyse und eine Schlussbetrachtung. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Was ist die zentrale Fragestellung?
Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist die Differenzierung zwischen Künstlichem und Menschlichem in der filmischen Darstellung künstlicher Menschen.
Welche Rolle spielt der Prometheus-Mythos?
Der Prometheus-Mythos dient als Hintergrund für die Untersuchung, da er den Wunsch des Menschen, Leben künstlich zu erschaffen, symbolisiert. Die Arbeit verfolgt die Entwicklung dieses Motivs von der griechischen Mythologie bis hin zur modernen Science-Fiction.
Wie werden die Filme analysiert?
Die Analyse der Filme geht über bloße Inhaltsangaben hinaus und befasst sich mit den tieferliegenden, philosophischen und ethischen Aspekten der Schöpfung künstlichen Lebens und der Verantwortung des Schöpfers.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Künstliche Menschen, Frankenstein, Blade Runner, Prometheus-Mythos, Horrorfilm, Science-Fiction, Künstlichkeit, Menschlichkeit, Schöpfer, Schöpfung, Differenzierung, Erfindungsgeist, ethische Fragen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine filmanalytische Methode, die die historische Entwicklung des Themas künstliches Leben mit der Betrachtung der ausgewählten Filme verbindet.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, welches sich für die Thematik der Darstellung künstlicher Menschen im Film und die damit verbundenen philosophischen und ethischen Fragen interessiert.
- Arbeit zitieren
- Oliver Labza (Autor:in), 2010, Künstliche Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162345