Da den Frauen juristisch keine Rechte in Bezug auf die Teilnahme am öffentlichen politischen Leben zustanden, uns aber die Quellen reichlich Hinweise auf derartige Aktionen bzw. Ambitionen liefern, sollte die Arbeit untersuchen, welche anderen Möglichkeiten der politischen Einflussnahme den römischenFrauen zur Verfügung standen.
Den Frauen war demzufolge der politische Raum verschlossen, d.h. die Ämter und Institutionen, in welchem Politik in Form von Abstimmungen und Gesetzen „gemacht“ wurde. Doch gerade die politische Struktur der römischen Republik, welche auf Konsens angelegt war, lässt den Schluss zu, dass Abstimmungen und Ergebnisse bereits vor ihrer Publikation im politischen Raum anderweitig besprochen und ausgehandelt wurden. Dies würde bedeuten, dass wir diese Konsensbildung in einem vor dem politischen Raum gelagerten Gebiet annehmen müssen; dabei spricht man dann vom vorpolitischen Raum.
Es trat hierbei die Erkenntnis zu Tage, dass die dargestellten Frauen in ihrem Typus und Auftreten und in der Wirkung, die sie erzielten, alles andere als homogen waren. Die Möglichkeiten der Frau in der späten Republik waren aufgrund der sich ändernden politischen Grundlagen des Gemeinwesens somit vielfältiger als die der Frauen im Prinzipat. Somit konnte man schlussfolgern, dass der vorpolitische Raum und seine Transparenz zum politischen Raum für die Frauen gerade in der späten römischen Republik erweitert waren und verschiedenste Möglichkeiten der Einflussnahme boten. Jedoch mit der Konsolidierung des Prinzipates verschwand diese Transparenz zumindest für die Frauen, die keine Angehörigen des Kaiserhauses waren, ganz beträchtlich und beschränkte die Frau wieder auf ihre traditionelle Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die privatrechtliche Stellung der Frau in der römischen Republik
- patria potestas
- manus-Ehe und manusfreie Ehe
- tutela
- Ausgewählte Frauen der späten römischen Republik
- Servilia
- Hortensia
- Clodia
- Fulvia
- Octavia minor
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit der Rolle römischer Frauen in der späten römischen Republik, insbesondere mit der Frage, wie sie trotz ihrer rechtlichen Beschränkungen politischen Einfluss ausübten. Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten, die den Frauen zur Verfügung standen, um in der römischen Gesellschaft Einfluss geltend zu machen und politische Entscheidungen zu beeinflussen.
- Die rechtliche Stellung römischer Frauen in der Republik
- Der vorpolitische Raum als Ort der politischen Einflussnahme
- Die Rolle von Frauen innerhalb der römischen Aristokratie
- Der Einfluss von Frauen auf politische Entscheidungen
- Die Bedeutung der Familie in der römischen politischen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die besondere Herausforderung, die Rolle römischer Frauen in der späten Republik zu untersuchen. Die Arbeit argumentiert, dass trotz der fehlenden formalen politischen Rechte, Frauen durch ihre Position innerhalb der Aristokratie und über den vorpolitischen Raum Einfluss auf politische Entscheidungen nahmen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die rechtliche Stellung der Frau in der römischen Republik. Es werden die Konzepte der patria potestas, manus und tutela erläutert und deren Auswirkungen auf die Rechte und Pflichten von Frauen dargestellt.
Das dritte Kapitel widmet sich ausgewählten Frauen der späten römischen Republik, um konkrete Beispiele für den politischen Einfluss von Frauen zu beleuchten. Die Kapitel untersuchen jeweils das Leben und Wirken einzelner Frauen, wie z. B. Servilia, Hortensia, Clodia, Fulvia und Octavia minor.
Schlüsselwörter
Römische Republik, Frauen, politische Einflussnahme, vorpolitischer Raum, Aristokratie, Familie, patria potestas, manus, tutela, Servilia, Hortensia, Clodia, Fulvia, Octavia minor.
- Arbeit zitieren
- M.A. Diana Beuster (Autor:in), 1999, Der politische Einfluss der Frauen in der späten Römischen Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16246