I Einleitung
Gotische Literatur , die häufig antike und mittelalterliche Züge aufweist und den Leser in eine längst vergessene, romantische Welt entführt, bedient sich meist Geschichten und Erzählungen in deren Mittelpunkt Schlösser, alte Herrenhäuser, unerklärliche Phänomene und spukende Geister oder Stimmen vorkommen. Oftmals haben diese Erzählungen Ähnlichkeiten mit Märchen, Fabeln und Legenden, und es erscheint dem Leser häufig fraglich, inwiefern sich das Reale mit dem Irrealen, das Natürliche mit dem Übernatürlichen kreuzt. Abrams beweist dies mit dem folgenden Eintrag in Glossary of Literary Terms: “Authors of such novels set their stories in the medieval period, often in a gloomy castle replete with dungeons, subterranean passages, and sliding panels, and made plentiful use of ghosts, mysterious disappearances, and other sensational and supernatural occurrences; […] their principal aim was to evolve chilling terror by exploiting mystery, cruelty, and a variety of horrors”.
Ergänzend erklärt Abrams: “The term „Gothic“ has also been extended to denote a type of fiction which lacks the medieval setting but develops a brooding atmosphere of gloom or terror, represents events which are uncanny, or macabre, or melodramatically violent, and often deals with aberrant psychological states”.
Bei Joyce Carol Oates’ finden sich vorwiegend die traditionellen gotischen Elemente in den Romanen Bellefleur, A Bloodsmoor Romance und Mysteries of Winterthurn. Joanne Creighton sagt über Oates, sei ”[…] one of the most serious and intellectual of contemporary writers, whose distinctive blend of compelling, hallucinatory realism with „complex propositions about the nature of personality“ places great demands on the reader.“
In diesen phantastischen Romanen geben sich übernatürliche Erscheinungen, Familienflüche, alte Häuser, Schlösser und Klöster, vampirähnliche Gestalten, Wahnsinn, Liebe und Leidenschaft, Vergewaltigung, Entführung und ein Übermaß an Aristokratie ein Stelldichein.
Inhaltsverzeichnis
- Metamorphoses
- Einleitung
- Bellefleur und A Bloodsmoor Romance - Eine Hinführung
- Der Gotizismus
- Elemente des Gotizismus
- Die Subjektivität in der Wahrnehmung des Phantastischen und Wunderbaren
- Phantastische Literatur - nach Todorov
- Unvermischt- Unheimliches
- Phantastisch- Unheimliches
- Phantastisch- Wunderbares
- Unvermischt- Wunderbares
- Die Funktion des Phantastischen und Wunderbaren in Bellefleur und A Bloodsmoor Romance
- Vision oder Wirklichkeit?
- Ambiguitäten
- Verzerrung von Raum und Zeit
- Religion und Spiritualität
- Zusammenhang von psychologischem Realismus und Gotizismus bei Joyce Carol Oates
- Die Wahrnehmung des Übernatürlichen und Unerklärlichen
- Das Übernatürliche in Bellefleur und A Bloodsmoor Romance
- Die Verdopplung des Selbst
- Die gotische Quest
- Die Suche nach Identität
- Agonie und Wahn
- Schlussbetrachtung
- Stammbaum der Familie Bellefleur
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit analysiert den Gotizismus in den Romanen von Joyce Carol Oates, insbesondere in "Bellefleur" und "A Bloodsmoor Romance". Die Arbeit untersucht die Integration gotischer Elemente in den realistischen Kontext der Romane und beleuchtet die Rolle des Phantastischen und Wunderbaren in der Wahrnehmung der Figuren und der Leser.
- Die Integration gotischer Elemente in die Romane "Bellefleur" und "A Bloodsmoor Romance"
- Die Wahrnehmung des Phantastischen und Wunderbaren in den Romanen
- Die Verbindung von psychologischem Realismus und Gotizismus bei Joyce Carol Oates
- Die Rolle des Übernatürlichen in der Gestaltung der Figuren und der Handlung
- Die Bedeutung der gotischen Quest in den Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Gotizismus in der Literatur ein und stellt die Relevanz der gotischen Elemente in den Romanen von Joyce Carol Oates dar. Das erste Kapitel erörtert die Merkmale des Gotizismus und untersucht die Verwendung dieser Elemente in den ausgewählten Romanen. Das zweite Kapitel analysiert die Wahrnehmung des Phantastischen und Wunderbaren in den Romanen, insbesondere die Rolle der Subjektivität und der Ambiguität. Das dritte Kapitel untersucht die Verbindung von psychologischem Realismus und Gotizismus bei Joyce Carol Oates und erläutert die Rolle der gotischen Elemente in der Gestaltung der Figuren und der Handlung.
Schlüsselwörter
Gotizismus, Joyce Carol Oates, Bellefleur, A Bloodsmoor Romance, Phantastik, Wunderbares, Übernatürliches, Realismus, Psychologischer Realismus, gotische Quest, Identität, Agonie, Wahn
- Arbeit zitieren
- Sandra Hunold (Autor:in), 2009, Gotizismus in Joyce Carol Oates Romanen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162489