Diese Seminararbeit behandelt das erste Buch der Nikomachischen Ethik von Aristoteles. Als Textgrundlagen dienen die Übersetzung von Gigon und ein Online-Text. Hilfreich bei der Textanalyse sind das Metzler Lexikon Philosophie und die Textinterpretation von Ursula Wolf.
In der Arbeit wird versucht, die aristotelischen Kernaussagen und die Argumentationsweisen im ersten Buch der Nikomachischen Ethik verständlich zusammenzufassen und es soll gezeigt werden, wie Aristoteles in seiner Nikomaischen Ethik den Zusammenhang zwischen Tugend (arete) und Glückseligkeit (eudaimonia) erklärt.
In einem ersten Schritt wird die Handlungstheorie des Aristoteles vorgestellt und es werden die Begriffe Handeln, Herstellen, Ziel, Gut und höchstes Gut (praxis, poiesis, telos. Agathon und ariston) erläutert. In einem zweiten Schritt wird auf die methodischen Überlegungen eingegangen, die Arisoteles Exkurs ähnlich in sein erstes Buch einbaut. Erst in einem dritten Schritt werden die Begriffe Tugend und Glückseligkeit (arete und eudaimonia) näher zu erläutern sein, um zu verstehen, inwiefern es sich bei der aristotelischen Ethik um eine Tugendethik handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Handlungstheorie des Aristoteles
- Handeln - praxis und poiesis
- Ziel und Gut - telos und agathon
- Das höchste Gut - ariston
- Aristoteles' methodische Reflexion
- Erster Exkurs
- Zweiter Exkurs
- Dritter Exkurs
- Die Lehre von der arete
- Zusammenfassung
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem ersten Buch der Nikomachischen Ethik von Aristoteles und zielt darauf ab, seine Kernaussagen und Argumentationsweisen verständlich darzulegen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Erklärung des Zusammenhangs zwischen Tugend (arete) und Glückseligkeit (eudaimonia) in der aristotelischen Ethik.
- Analyse der aristotelischen Handlungstheorie
- Untersuchung der Konzepte von Praxis, Poiesis, Telos und Agathon
- Erörterung des höchsten Guts (ariston) als Ziel aller Handlungen
- Einblick in die methodischen Überlegungen und Exkurse im ersten Buch
- Einführung in die Lehre von der Tugend (arete) und ihre Verbindung zur Glückseligkeit (eudaimonia)
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Buch der Nikomachischen Ethik beginnt mit einer Analyse der Struktur menschlichen Handelns. Aristoteles unterscheidet zwischen Handeln im allgemeinen Sinn (praxis), wissenschaftlichem Handeln und Handeln im Bereich der Künste und des Handwerks (techne). Er betont, dass Handeln für ihn nicht ausschließlich moralisches Handeln bedeutet, sondern auch Herstellen, Forschen oder einfach Arbeiten und Tätigsein umfasst.
Aristoteles stellt fest, dass jedes Handeln ein Ziel (telos) verfolgt, das zugleich ein Erstrebenswertes, ein Gutes (agathon) darstellt. Er unterscheidet zwischen Handlungen, die um ihrer selbst willen erstrebt werden (praxis im engeren Sinn) und solchen, die durch anderes motiviert sind (poiesis).
Im weiteren Verlauf des ersten Buches entwickelt Aristoteles eine Hierarchie des Handelns und der Ziele, wobei er Handlungen, die um ihrer selbst willen erstrebt werden, als überlegen betrachtet. Er argumentiert, dass alle Handlungen letztlich auf ein einziges höchstes Gut (ariston) hinstreben, dessen konkrete Beschaffenheit jedoch zunächst noch offen bleibt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Nikomachischen Ethik, insbesondere des ersten Buches, sind: Handeln, Praxis, Poiesis, Telos, Agathon, Ariston, Tugend (arete), Glückseligkeit (eudaimonia), methodische Reflexion, Exkurse. Diese Begriffe bilden die Grundlage für die Erörterung der aristotelischen Ethik und seiner Konzeption des guten Lebens.
- Quote paper
- Renate Enderlin (Author), 2009, Seminararbeit zum ersten Buch der Nikomachischen Ethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162511