In Russland verlief die Entwicklung der Produktnamensgebung ähnlich wie in Westeuropa. Anfangs wurden Produkte meist nach ihren Erfindern oder Entdeckern benannt. Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden für die Bezeichnung der Produkte oft die entsprechenden Gattungsbezeichnungen verwendet. Durch den Zusatz des Namens der entsprechenden Handelsgesellschaft wurden die verschiedenen Produkte gegeneinander abgegrenzt.
Wer in fremden Ländern neue Märkte für seine Produkte finden möchte, muss sich auch damit beschäftigen, welche Sprache und welche Kultur das Zielland hat. Im Falle Russlands war das Anfang der 90er Jahre noch nicht zwingend notwendig. Alles, was aus dem Ausland kam, hatte hohes Prestige. Die Namen deutscher oder amerikanischer Produkte beließ man vorzugsweise so wie sie waren. Selbst russische Firmen gaben sich Namen mit starkem fremdländischem Bezug (Wimm-Bill- Dunn – heute Вимм-Билль-Данн) und ihre Produkte benannten sie gern in Anlehnung an vorhandene bekannte ausländische Marken (J-7).
Um mögliche Antworten auf diese Fragen zu finden, wollte ich mir ein Bild von russischen Produktnamen machen sowohl aus linguistischer Sicht als auch aus kultureller. Als Grundlage für meine Untersuchung dienten Produktnamen, die ich der Seite http://adpro.tv entnommen habe.
Inhaltsverzeichnis
- Wortbildungsverfahren
- Semantischer Bezug
- Motivierte Produktnamen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Entwicklung und die Besonderheiten der Produktnamensgebung in Russland, insbesondere im Kontext der Transformation von der Sowjetunion zu einer Marktwirtschaft. Dabei wird die Rolle des national-patriotischen Stimmungsumschwungs und des Einflusses westlicher Produktnamen auf die russische Markenlandschaft analysiert.
- Entwicklung der Produktnamensgebung in Russland
- Der Einfluss der Marktwirtschaft auf die Produktnamensgebung
- Die Bedeutung des nationalen Stimmungsumschwungs
- Die Rolle von Wortbildungsverfahren bei der Produktnamensgebung
- Der semantische Bezug von Produktnamen
Zusammenfassung der Kapitel
Wortbildungsverfahren
Dieses Kapitel untersucht verschiedene Wortbildungsverfahren, die in russischen Produktnamen verwendet werden, und analysiert die Häufigkeit ihrer Anwendung. Dabei wird die Rolle von Kompositionen, Affigierungen, Konversionen, Akronymen, Syntagmen und Satzform, Zusammensetzungen, Entlehnungen und Silbenabbriviaturen beleuchtet.
Semantischer Bezug
Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Arten des semantischen Bezugs in russischen Produktnamen. Es wird unterschieden zwischen deskriptiven (motivierten), assoziativen und nicht-semantischen Namen und die Verteilung dieser Kategorien in der Stichprobe untersucht. Dabei werden auch die Auswirkungen des national-patriotischen Stimmungsumschwungs und die Frage der Sprachverständnis voraussetzung für den Erfolg von Produktnamen beleuchtet.
Motivierte Produktnamen
Dieses Kapitel befasst sich mit motivierten Produktnamen, die eine eindeutige Produktbotschaft vermitteln. Es werden verschiedene Arten von motivierten Namen vorgestellt, z.B. durch Bestandteile, Herstellung oder Verzehrsart, sowie durch den fiktiven oder realen Herstellungsort.
Schlüsselwörter
Produktnamensgebung, Russland, Sowjetunion, Marktwirtschaft, national-patriotischer Stimmungsumschwung, Wortbildungsverfahren, Komposition, Affigierung, Konversion, Akronyme, Syntagmen, Entlehnungen, semantischer Bezug, deskriptiv, assoziativ, motivierte Produktnamen, Neologismen.
- Arbeit zitieren
- Oksana Rucker (Autor:in), 2007, Produktnamen in Russland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162529