Der Dialog Dichter-Ich – Her Sin in Frauenlobs "Minneleich"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2010

16 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1 Einleitung

Frauenlobs Werke zeichnen sich in erster Linie durch ihre Einzigartigkeit aus. Der Dichter „entwirft eine Form des Frauenpreises als allgemeine ethische Lebenslehre“[1], welche es ihm ermöglicht, den Frauenpreis aus einer wissenschaftlichen Perspektive anzugehen. Sein hoher Anspruch an die Dichtung spiegelt sich in seiner ästhetischen Sprache wider. Bildhäufungen und Neologismen verrätseln nicht nur die Sprache, sondern fordern ebenso ein umfassendes Vorwissen und Verständnisfähigkeit seitens des Rezipienten.

Im Gegensatz zu früheren Leichs enthält Frauenlobs Minneleich keine persönliche Minneklage. Vielmehr bildet dieser Leich einen allgemeinen Diskurs um das Wesen der Minne. Besonders interessant erscheint in diesem Zusammenhang das Auftreten unterschiedlicher Sprecherrollen, welche eine Neuerung innerhalb der Leichtradition des späten 13. Jahrhunderts darstellt. „Die […] Aufspaltung des lyrischen Ichs in zwei Ich-Rollen, die miteinander in einem Dialog kommunizieren, muß als singulär in der gesamten Leichliteratur erachtet werden.“[2]

In den folgenden Ausführungen soll der im Minneleich dargestellte Dialog Dichter-Ich –Her Sin, der sich von Versikel 2 bis 7 vollzieht, im Mittelpunkt unserer Betrachtungen stehen. In diesem Zusammenhang soll zunächst ein Überblick über auftretende Sprecherrollen gegeben werden, bevor wir uns intensiv mit dem Dialog beschäftigen. Hierbei werden die Persönlichkeiten des Ichs und die seines personifizierten Verstandes näher analysiert. Des Weiteren werden die vomSinaufgegriffenen kunsttheoretischen Konzepte näher erläutert und ihre Bedeutung für den Minneleich untersucht.

2 Zur Differenzierung der Sprecherrollen

Eine Besonderheit des Minneleichs Frauenlobs, die Verwendung unterschiedlicher Redeperspektiven, soll in unseren folgenden Betrachtungen im Mittelpunkt stehen. In Minneleichs, die vor dem Frauenlobs entstanden, findet sich meist lediglich eine Sprecherrolle, weshalb Frauenlobs differenzierte Redeperspektiven durchaus als besondere Neuerung anzuerkennen sind.

Besonders auffällig erscheint in Frauenlobs Minneleich der Dialog zwischen dem dichterischen Ich und demSin, welcher sich von Versikel 2 bis 7 vollzieht. Indem derSinvom Ich direkt angesprochen wird, wird die Unterscheidung der beiden Rollen sofort bei deren Aufnahme deutlich. Sinund ‚Ich’ diskutieren über den Lobpreis der Frau, wobei das Ich sich in einer fragenden, fordernden Situation befindet, währendHer Sinals wissende Instanz versucht, dessen Fragen zu beantworten und ihm den Frauenlobpreis zu lehren. Es ist zu beobachten, dass sich Dichter-Ich undSinin Versikel 2 in der 2. Person Singular ansprechen, danach allerdings zum unförmlichenübergehen.

Die beiden RollenHer Sinund Ich lassen sich in den Versikeln 2 bis 7 leicht voneinander abgrenzen, danach scheinen die Perspektiven allerdings zu verwischen, wodurch sich eine klare Abgrenzung weitaus schwieriger gestaltet.

Wer aber spricht in Versikel 1 und in den Versikeln 8 bis 33?

Wie auch Bein in seinen Studien zum Minneleich festhält, lässt sich im ersten Versikel eine völlig andere Sprechhaltung erkennen als in den folgenden.[3]So wirkt Versikel 1 wie eine Gliederung, die das Thema des Leichs skizziert und die zu würdigenden Vorzüge der Frau herausstellt. „Der Sprecher bleibt anonym, sagt nicht ‚ich’, sondern verkündet recht plakativ – einem Herold vergleichbar -, daß und warum ein Mann die Frau verehren soll.“[4]Es scheint sich hier um ein außen stehendes, auktoriales Ich zu handeln, welches unabhängig vom darauf folgenden Zwiegespräch die Wichtigkeit desvrouwen-Preises herausstellt. Es handelt sich um ein allwissendes Ich, welches den Inhalt des Leichs kennt und in der Lage ist, diesen auf sein Wesentliches zusammenzufassen. Kreibich spricht in diesem Zusammenhang auch von einem „olympischen Erzähler.“[5]Dieselbe Sprecherperspektive findet sich am Ende des Leichs, in Versikel 33. Hier wird wiederholt die Bedeutung der Verehrung des Weiblichen betont. Anfangs- und Schlussversikel bilden demzufolge einen übergeordneten Rahmen zu dem dazwischen Gesagten.

Es ist anzunehmen, dass in den Versikeln 8 bis 32 die männliche Rolle spricht. So stellt Versikel 8 nach dem Zwiegespräch mit demSinden ersten eigenständigen Versuch des Mannes dar, die Frau lobzupreisen. Bein meint hier aber noch eine andere Sprechhaltung zu vernehmen. Er vergleicht Versikel 8 mit einem „Intermezzo“ ähnlich einem Übergang zwischen zwei Auftritten im römischen Theater.[6]In der Tat könnte man dieses Versikel als Übergang zwischen dem Zwiegespräch Ich –Her Sinund dem darauf folgenden Vergleich der

Frau mit der Vision Selvons (ML 9 -13) betrachten. Der Frauenpreis wird hier noch einmal auf den Punkt gebracht, bevor er in einem längeren Abschnitt auf völlig andere Art und Weise entfaltet wird.

In Versikel 28 wird der außenstehendemandirekt angesprochen, der Sprecher wendet sich hier also konkret an das männliche Publikum. Hier bleibt wiederum unklar, aus welcher Sprecherperspektive diese Worte an die Männer gerichtet werden. Zum einen könnte man das Dichter-Ich hinter dem Sprecher vermuten, zum anderen könnten diese Verse auch wieder auf einen auktorialen Sprecher zurückzuführen sein. Ähnliche Zuordnungsschwierigkeiten begegnen in Versikel 29, welches, wie auch Bein anführt, durch eine starke Ich-Bezogenheit charakterisiert ist.[7]Bein meint, den Dichter selbst aus diesen Versen herauszuhören. Er geht von einem biographisch bestimmten Verfasser aus, der im Leich zwar ebenfalls nur eine ‚Rolle’ annimmt, aber trotzdem von anderen Rollen abzugrenzen ist.[8]Demnach hören wir an dieser Stelle „nicht nur den Kunstschaffenden, sondern auch den Kunsttheoretiker heraus“[9]Tatsächlich wirkt Versikel 29 in seiner geblümten, dramatischen Sprechweise wie eine Offenbarung Frauenlobs selbst.

Solch eine Variation an Sprecherrollen begegnet in anderen mittelhochdeutschen Leichs nur selten, weswegen Frauenlobs Minneleich durchaus als Sonderfall anzusehen ist. Da jedoch die Grenzen zwischen den einzelnen Rollen im Verlauf des Leichs immer weiter verschwimmen, kann eine absolute Abgrenzung der Sprecherrollen nur reine Spekulation bedeuten. Zudem sind uns die Vortragsweisen des Leichs zu seiner Zeit unbekannt. Kreibich hält allerdings fest, dass es sich bei den unterschiedlichen Facetten, die die Rolle des Mannes aufweist, stets um dieselbe Metaebene handelt.[10]So „setzt sich das Mann-Ich, also der Dialogpartner des HerrnSin[…], im weiteren Verlauf des Leichs noch als Künstler-Ich, literarisch gebildetes Ich und belehrendes Ich in Szene.“[11]

Eine Unterscheidung zweier verschiedener Rollen, die miteinander in Dialog treten, kann nur bezüglich der Versikel 2 getroffen werden. Aus diesem Grund wollen wir uns im folgenden Kapitel näher mit diesen beiden Rollen auseinandersetzen.

3 Der Dialog Dichter-Ich –Her Sin

Von Versikel 2 bis 7 des Minneleichs vollzieht sich der Dialog des fiktiven Dichters mit dem Sinn, der wohl als der „personifizierte Kunstverstand“[12]des Dichters angesehen werden darf. Das dichterische Ich, das die Rolle des Mannes widerspiegelt, hat es sich zum Ziel gesetzt, selbst den Frauenpreis auszuüben und bittet denSin, ihm diesen zu lehren. Dass Frauenlob hier den Verstand als Gesprächspartner wählt und nicht dasherzeoder Frau Minne, zeugt von seiner Besonderheit und Intellektualität.[13]Her Sinwird vom Dichter dazu aufgefordert, ihm einwipzu bilden, woraufhin dieser Idealbilder des Weiblichen aufgreift, anhand derer er den Frauenpreis verdeutlicht. Zunächst verweist er auf die biblische Esther. Dies scheint dem Mann-Ich jedoch nicht zu genügen, weshalb derSinihm ein anderes Bild einer Frau entwirft, das derfeie, die Alanus sach.Danach sind die beiden Rollen Dichter-Ich undSinnur noch schwerlich unterscheidbar. Sie gehen ineinander über und werden eins, weshalb nach Versikel 7 nur noch von einem Monolog die Rede sein kann.[14]Gerade dieses Einswerden führe, so Bertau, zu einer genaueren Bestimmung der Dichterfigur: „Sie ist nicht mehr die Stilisierung einer typischen Verhaltensweise, die nachgeahmt werden soll, sondern der Hüter eines esoterischen Wissens, das nur wenigen zukommt.“[15]Dementsprechend ist der Minneleich nur für densinnic mangeeignet, welcher in der Lage ist, die Bedeutung zu den aufgeführten Bildern zu entschlüsseln.

3.1 Zum Problem der Redeverteilung

Bezüglich der Verteilung der Redeanteile wurden unterschiedliche Vorschläge unterbreitet. Besonders im Hinblick auf Versikel 2 gehen die Meinungen stark auseinander. Im Folgenden sollen die Angebote der Göttinger Ausgabe, sowie diejenigen von Bein und Ettmüller aufgezeigt werden. Wir werden uns aber im weiteren Verlauf am Vorschlag Beins orientieren.

Um die Dialoggliederungen der Göttinger Ausgabe und derjenigen Beins besser analysieren zu können, hat letzterer folgende Tabelle erstellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es fällt auf, dass lediglich Vers 2 und 5 des zweiten Versikels dem jeweils anderen Dialogpartner zugeordnet werden. Obwohl das Gesamtverständnis des Leichs durch die unterschiedliche Redeverteilung unbeeinflusst bleibt, bekommen Details eine differenzierte Bedeutung. Der Göttinger Ausgabe zufolge bilden Vers 1 und 2 des zweiten Versikels ein kausales Gefüge. Das Ich bittet um den Entwurf eines Frauenbildes, weil er ein Mann ist, der Frauenpreis zu seinen Aufgaben gehört und er eben diesen erlernen will. Nach Bein geht derSinauf den Wunsch des Ichs ein, da auch er ein Mann ist und somit über genügend Wissen hinsichtlich des rechten Lobpreises der Frau verfügt. Die Aussagesit ich ouch trage eines mannes lipkann also einerseits vom Ich, andererseits von dessen Verstand getätigt werden. Ebenso verhält es sich hinsichtlich des fünften Verses. Bein vermutet hier wiederum denSinhinter den Wortennu secht, welch bilde ich an sie trage, da im weiteren Verlauf mit dem Bild Esthers angeknüpft wird. Betrachtet man diesen Satz als Äußerung des Ichs, ergibt sich dessen Wunsch, das eigene Frauenbild mithilfe desSinnesanhand gewählter Beispiele vorführen zu lassen. Dementsprechend würde das Ich bereits über theoretische Kenntnisse des Frauenpreises verfügen. DemSinkomme folglich die Aufgabe zu diese anhand konkreter Beispiele zu veranschaulichen.

Diesen beiden Betrachtungsmöglichkeiten steht eine dritte gegenüber. Ettmüller ordnet die ersten drei Verse des zweiten Versikels dem Ich, die letzten drei demSinzu.[16]Diese Lesart unterscheidet bezüglich des Verständnisses nur wenig von derjenigen Beins. Geht man davon aus, dass auch die Äußerungob ich erkenne ir berden lobes künnedem Ich entstammt, dann bedeutet sie lediglich die Absicht dessen, vom Verstand zu lernen und sich den Frauenpreis anzueignen.

Bezüglich der Verse 5 und 6 des vierten Versikels sind Ettmüller und Bein gegensätzlicher Meinung. Während Ettmüller im fünften Vers die Redeanteile nachSin/ Ich/Sinaufteilt und den sechsten Vers gänzlich demSinzuordnet, plädiert Bein exakt für die entgegengesetzte Lesart. Folgt man Ettmüller, dann bestätigt derSinlediglich das aufgeworfene Bild des Ichs, und fordert das Dichter-Ich auf, den Preis dervrouwemit süzer worte lobesbesemselbstständig anzugehen. Dementsprechend ist es das Ich, das in Versikel 5 das Wort ergreift und einen ersten Versuch, die Frau zu loben, startet. Es stellt sich heraus, dass dem Ich die Theorie zwar bekannt ist, ihm aber unklar bleibt, wiewîpundfeiemiteinander zu vereinbaren sind. Daraufhin ergreift in Versikel 6 wieder derSindas Wort, der dem Ich diesen Vergleich erklärt.

Bein hingegen geht davon aus, dass das Dichter-Ich zwar den Einstieg zum Bild derfeieliefert, dessen Ausführung aber dann demSinüberlässt, indem es sich vergewissert, dass dieser über genügend Wissen bezüglich dieses Gegenstandes verfügt. Demzufolge ist es nach Bein derSin, der in Versikel 5 das Wort ergreift, da er vom Ich dazu aufgefordert wird.

Hier seien nur drei der vielfältigen unterschiedlichen Möglichkeiten der Redeverteilung genannt. Alle können hinsichtlich des Inhaltes begründet werden und erhalten dadurch ihre Legitimation. In unserer Analyse folgen wir der Gliederung Beins. Wenn im Folgenden vom Dichter-Ich die Rede ist, beziehen wir uns ausschließlich auf jene Rolle, die im Dialog mit demSinauftritt.

3.2 Dichter-Ich

Das Dichter-Ich, welches zu Beginn des zweiten Versikels auftritt, unterscheidet sich deutlich von dem Sprecher aus Versikel 1. Wir haben es hier mit einem fragenden, forderndem, ja unwissendem Ich zu tun, welches begierig ist, den Frauenpreis zu erlernen. Die Aufforderung des Ichs,Her Sin, nu bildet mir ein wîp, bildet den Auslöser für den darauf folgenden Dialog und die schlussendliche Kreation eines Idealbildes des Weiblichen. Glier hält fest, dass das Ich weniger selbst im Mittelpunkt steht, sondern „vielmehr ein thematischer Gegenstand […]“.[17]Demnach dient die Rolle des Ichs genauso wie die dessinneseinzig und allein der Entfaltung des Themas oder anders gesagt: Der Leich kann erst durch den Dialog zwischen Ich undSinentstehen. Mittels der Konzeption zweier unterschiedlicher Sprecherrollen kommen auch unterschiedliche Topoi zum Tragen. Die Unfähigkeit des Dichters und der Verstand dessinnesstehen sich hierbei gegenüber. Frauenlob entwickelt die beiden Rollen demnach bewusst, um das Thema zu entfalten.

Der Minneleich ist mit vielfältigen theologischen, philosophischen und naturwissenschaftlichen Bezügen versehen. Dementsprechend ist der Inhalt des Minneleichs nur für ein solches Publikum bestimmt, welches über Vorwissen bezüglich der im Leich angesprochenen Referenzen verfügt. Indem sich das Dichter-Ich unwissend gibt, stellt er sich zunächst auf eine Stufe mit denjenigen, die über unzureichendes Wissen verfügen. Unter Berücksichtigung, dass Frauenlob sowohl von seinen Zeitgenossen als auch in der modernen Forschung stets eine gewisse Arroganz zugesprochen wurde, so kann diese Tatsache fast schon als ‚Herablassung’ bezeichnet werden. Der hier entfaltete „Unwissenheitstopos“[18]steht im absoluten Kontrast zum nachfolgenden wissenschaftlichen Diskurs, hebt diesen aber gerade deshalb hervor.

3.3 Her Sin

Der Dialog des Dichters mit demSinbeginnt im zweiten Versikel, wird also an den Anfang des Leichs gestellt. Somit ist der personifizierte Verstand der „den künstlerischen Prozess zuallererst einleitender, den Künstler inspirierendersin, der das zum Dichten notwendige und eigentümliche Vermögen’ stiftet.“[19]Sinbezeichnet also im weitesten Sinne etwas Geistiges.[20]Seine Aufgabe ist es, dem Dichter-Ich ein vollkommenes Bild der Frau zu vermitteln, um diesem als ‚Lehrling’ ein ideales Beispiel für den Frauenpreis zu liefern. Obwohl er ein Teil des Dichters ist, lässt die Personifizierung des menschlichen Verstandes diesen zu einer eigenständigen Rolle im Leich werden. Seine Männlichkeit wird von Frauenlob, da er als Meister des Frauenpreises fungiert, vorausgesetzt (’sit ich ouch trage eines mannes lip’[…]). Der anfängliche Zweifel an seiner Fähigkeit, die Fraubernden lobeszu preisen, gehört lediglich zu einem Spiel[21], da die Rolle dessinnesals wissende, belehrende Instanz ihm diese Begabung bereits im Vorfeld zuweist.

Im zweiten Teil von Versikel 3 zähltHer SinEigenschaften der alttestamentarischen Esther auf. Es fällt auf, dass hier besonders Qualitäten genannt werden, die vor religiösem Hintergrund von Bedeutung sind, so zum Beispielgetriuwe,kiuschodergehorsam. Deswegen liegt es nahe, anzunehmen, dass diese Attribute tatsächlich Esther zuzuschreiben sind und nicht, wie Bein annimmt, „lediglich traditionelle Epitheta einer preiswerten Frau“[22]sind. Der Hinweis des Ichs veranlasst den „personifizierten Gedanken“[23]. schließlich dazu, sich zurfeie, die Alânus sachzu äußern. Hier eröffnet sich eine neue Dimension des Frauenbildes. Es wird eine Analogie zwischenwîpundnatûreerzeugt. Nach der Frage des Ichs, wie denn daswîpmit einer solchentirmezu vereinbaren sei, erklärtHer Sinihm deren Verbindung. Die Ausführungen zu dieser Analogie vollziehen sich bis zu Versikel 7, welches das Ende des Zwiegespräches markiert.

Die Bezeichnung ‚personifizierter Gedanke’, die Bertau für denSinwählt, erscheint etwas allgemeiner als diejenige Beins, der speziell vom „Kunstverstand“[24]spricht.

Aufgrund dessen, dassHer Sinzwei völlig unterschiedliche Idealbilder des Weiblichen entwirft, muss man davon ausgehen, dass diese Figur über umfangreiches Wissen verfügt. Bein betont, dass er deswegen nicht nur den Verstand verkörpert, sondern gleichsam auch die Rolle einer „Muse [annimmt], die Inspiration verleiht, zur Kunst antreibt.“[25]Sinvereint eine Vielzahl von Qualitäten, wie „ratio, Bildung, Kunstverstand, Bildung und das, was in desherzen grundeliegt.“[26]

Im Folgenden sollen die bereits angesprochenen vomSinvorgestellten Bilder näher beleuchtet werden.

[...]


[1]Cramer 2000, S. 51.

[2]Kreibich 2000, S. 254.

[3]Bein 1988, S. 47.

[4]Ebd., S. 47f.

[5]Kreibich 2000, S. 255.

[6]Bein 1988, S. 48.

[7]Ebd.

[8]Ebd., S. 49.

[9]Ebd.

[10]Kreibich 2000, S. 255.

[11]Ebd.

[12]Steinmetz 1994, S. 66.

[13]Glier: „Der Minneleich im späten 13. Jahrhundert“, S. 177.

[14]Ebd.

[15]Bertau 1964, S. 185.

[16]Ettmüller 1966, S. 74.

[17]Glier: „Der Minneleich im späten 13.Jahrhundert“, S. 176.

[18]Ebd.

[19]Bein 1988, S. 92.

[20]Wörterbuch zur Göttinger Frauenlob-Ausgabe, S. 323.

[21]Bein 1988, S. 92.

[22]Ebd., S. 94.

[23]Bertau 1964, S: 185.

[24]Bein 1988, S. 95

[25]Ebd.

[26]Ebd.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Der Dialog Dichter-Ich – Her Sin in Frauenlobs "Minneleich"
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft)
Veranstaltung
Frauenlob
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
16
Katalognummer
V162724
ISBN (eBook)
9783640774999
ISBN (Buch)
9783640774906
Dateigröße
554 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Dialog, Dichter-Ich, Frauenlobs, Minneleich
Arbeit zitieren
Susann Schrödter (Autor:in), 2010, Der Dialog Dichter-Ich – Her Sin in Frauenlobs "Minneleich", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162724

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