Soziologischer und historischer Institutionalismus sind Strömungen des Institutionalismus oder Neo-Institutionalismus. Der Neo-Institutionalismus entwickelte sich seit den 70ger Jahren als eine neue Richtung des Institutionalismus als Gegenbewegung zu herkömmlichen behaviouristischen Theorieansätzen und der Rational-Choice-Theorie. Der Neo-Institutionalismus umfasst im Gegensatz zum Institutionalismus auch nicht-formale Institutionen.
Eine Institution sind Regeln, die Verhalten strukturieren, das die Grundlage für eine bestimmte Ordnung bildet. Institutionalismus untersucht die Art und Weise, in der Institutionen Verhalten strukturieren. Gesetze, Regeln und Normen bestimmen das strategische Verhalten innerhalb der Institutionen.Institutionalistische Ansätze gehen davon aus, dass Institutionen ein zentraler Stellenwert bei der Erklärung von gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Prozessen zukommt.
Der Neo-Institutionalismus ist eine Richtung der sozialen Theorie, die sich mit Institutionen und der Weise, wie sie auf die Gesellschaft wirken, beschäftigt. Er bildet einen alternativen Blick auf Institutionen im Gegensatz zu Wirtschaftswissenschaftlichen Ansätzen und leistet einen Beitrag zur Aufklärung der Strukturen in Organisationen.
Inhaltsverzeichnis
- I) Institutionalismus und Neo-Institutionalismus
- 2. Institutionalismus
- 2.1 Institution und Institutionalismus
- 2.2 Gemeinsamkeiten der Institutionalismustheorien:
- 3. Anwendungsgebiete des Neo-Institutionalismus:
- 4. Exkurs: Geschichte des Institutionalismus
- 5) Verschiedenen Richtungen des Neo-Institutionalismus
- 6. Der Soziologische Institutionalismus
- 6.1. Soziale Perspekte der Akteure
- 6.2. Merkmale des soziologischen Institutionalismus
- 6.3 Entstehung und Wandel von Institutionen
- 6.4 Abgrenzung von anderen Ausprängungen des Institutionalismus
- 6.5 Kritik am Soziologischen Institutionalismus:
- 7) Historischer Institutionalismus
- 7.1 Merkmale des historischen Institutionalismus
- 7.2 Entstehung und Wandel im Historischen Institutionalismus
- 2.3 „Social Regime“ einer Institution
- 8. Institutioneller Wandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beschäftigt sich mit der Erforschung des soziologischen und historischen Institutionalismus als Strömungen des Institutionalismus oder Neo-Institutionalismus. Ziel ist es, die zentralen Konzepte, Merkmale und Anwendungsgebiete dieser Theorien zu beleuchten und ihre Bedeutung für das Verständnis gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Prozesse zu verdeutlichen.
- Die Entstehung und Entwicklung des Neo-Institutionalismus als Gegenbewegung zu traditionellen behavioristischen Ansätzen und der Rational-Choice-Theorie.
- Die Rolle von Institutionen im Hinblick auf die Strukturierung von Verhalten und die Gestaltung sozialer Ordnung.
- Die Unterscheidung zwischen soziologischem und historischem Institutionalismus und die jeweiligen Charakteristika beider Strömungen.
- Die Bedeutung von Werten, Normen und kognitiven Systemen im soziologischen Institutionalismus.
- Der Einfluss von Pfadabhängigkeit und historischen Kontexten im historischen Institutionalismus.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert die Entstehung und Definition von Institutionalismus und Neo-Institutionalismus, wobei der Schwerpunkt auf den Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen liegt. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Institution und skizziert die zentralen Prinzipien des Institutionalismus. Kapitel drei behandelt die vielfältigen Anwendungsgebiete des Neo-Institutionalismus in verschiedenen Disziplinen, wie zum Beispiel der Organisationssoziologie, Politikwissenschaft und Wirtschaftssoziologie. Der vierte Abschnitt befasst sich mit der historischen Entwicklung des Institutionalismus und den Beiträgen von Max Weber und Karl Polanyi.
Im fünften Kapitel werden verschiedene Strömungen des Neo-Institutionalismus, wie der soziologische, historische und diskursive Ansatz, vorgestellt und in ihrer jeweiligen Bedeutung und Ausrichtung erläutert. Das sechste Kapitel konzentriert sich auf den soziologischen Institutionalismus, der sich mit den sozialen Perspektiven der Akteure, Merkmalen des Ansatzes und der Entstehung und Veränderung von Institutionen beschäftigt. Kapitel sieben beleuchtet den historischen Institutionalismus, der die rationale und kulturelle Komponente des Institutionalismus integriert und die Bedeutung von Pfadabhängigkeit und historischer Kontinuität betont.
Abschließend beschäftigt sich das achte Kapitel mit dem institutionellen Wandel und den verschiedenen Theorien, die diesen Prozess erklären.
Schlüsselwörter
Institutionen, Neo-Institutionalismus, Soziologischer Institutionalismus, Historischer Institutionalismus, Rational-Choice-Theorie, Normen, Werte, Pfadabhängigkeit, Handlungslogik, institutioneller Wandel, soziale Ordnung, gesellschaftliche Prozesse.
- Arbeit zitieren
- Sonja Uhl (Autor:in), 2010, Soziologischer und historischer Institutionalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162781