Der Autor zeigt, dass hinter dem Weihnachtsrummel ein kosmisches Geheimnis schlummert, von dem der Mensch trotz aller Säkularisierung - oder gerade derentwegen - nach wie vor unendlich und unstillbar fasziniert ist, weil es von existenzieller Bedeutung für ihn ist. Der Sinn des rituellen Aufbruchs zu den Weihnachtsmärkten besteht darin, sich auf den Weg zu machen, um wieder bei sich selbst anzukommen. Erst muss der Mensch bei sich selbst ankommen, um für die große Ankunft (Advent) bereit zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Alljährlich pilgern tausende Schweizer aus den südlicher von uns gelegenen Schwyzer Kantonen nach Norden, entgegen der Zugvögel Flugrichtung, nach Stuttgart zum Weihnachtsmarkt.
- Doch da ist eben noch jene Ungutes verheißende Ankunft, die einen Schatten auf das Licht dieser Zeit wirft, die befürchtete Ankunft des Terrorismus in unseren Breiten.
- Advent im Sinne der Ankunft deutet auf Kommen und Gehen, auf Beginn und Ende auf Alpha und Omega hin.
- Kein Wunder, dass die Menschen auf Adventsmärkten, die in ihrem Lichterglanz den Abglanz der Makellosigkeit der Unbeflecktheit und Reinheit der Kindheit und die höchste Form von Freiheit – der Erlösung – verkörpern, diese kostbarsten Werte suchen.
- Der Kommerz steht dem kosmischen Geheimnis daher im Weg. Das Chris-Biz (Christmas Business), das Weihnachtsgeschäft, füllt das Gefäß des Menschen so sehr, dass es keine Krippe verkörpern kann, in der die Größe der Allmacht Platz hätte.
- Es ist daher klug, sich gleich den Weisen aus dem Morgenland oder auch den Schweizern auf den Weg zu machen, alles hinter sich zu lassen und zum alleinigen Gefäß für die Ankunft der Größe Gottes zu werden.
- Der kommerzielle Aspekt, die Überlagerung des kosmischen Geheimnisses durch die kommerziellen Umtriebe des Menschen sind schlicht Bestandteil jener weisgesagten Tatsache, dass die Menschen trinken, feiern, heiraten und ihren persönlichen Agenden nachgehen, wenn die großen kosmischen Ankünfte sich vollziehen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beschäftigt sich mit der Bedeutung der Weihnachtszeit im Kontext der christlichen Tradition. Er beleuchtet die symbolische Bedeutung des Advents und der Ankunft Christi sowie die Verbindung zu den spirituellen und materiellen Aspekten der Weihnachtszeit. Der Text analysiert die Rolle des Kommerzes und der kulturellen Konsumgesellschaft in der heutigen Weihnachtszeit und stellt diese den religiösen Ursprüngen gegenüber.
- Die symbolische Bedeutung des Advents und der Ankunft Christi
- Die Verbindung zwischen religiösen Ursprüngen und zeitgenössischen Festbräuchen
- Die Ambivalenz der Weihnachtszeit zwischen spirituellem Anspruch und kommerziellem Druck
- Die Rolle des Kommerzes in der modernen Weihnachtszeit
- Die Suche nach spiritueller Erlösung inmitten der kommerziellen Überflutung
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Text beginnt mit der Beschreibung des jährlichen Ankommens von Schweizer Touristen in Stuttgart zum Weihnachtsmarkt und beleuchtet die Stimmung der Vorweihnachtszeit, die geprägt ist von Vorfreude, aber auch von der Bedrohung durch den Terrorismus.
- Der Autor beschreibt die Ankunft als ein zentrales Motiv der christlichen Tradition, das sowohl Hoffnung als auch Furcht beinhaltet.
- Der Text analysiert die Suche der Menschen nach spirituellen Werten in der Weihnachtszeit, die im Lichterglanz der Adventsmärkte zum Ausdruck kommt.
- Im weiteren Verlauf beleuchtet der Autor die Gefahr des Kommerzes, der die spirituellen Dimensionen der Weihnachtszeit zu überlagern droht.
- Schließlich plädiert der Text für eine innere Reise der Befreiung, die zur Ankunft des Christkinds im Herzen führen kann.
Schlüsselwörter
Weihnachtskultur, Advent, Ankunft, Christkind, Erlösung, Kommerz, Weihnachtsgeschäft, Spirituelle Werte, Kommerzielle Überflutung, Innere Reise, Befreiung
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- D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Author), 2010, Weihnachtskultur - Adventsrummel und göttliches Geheimnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163032