Frank Martin (1890-1974) war ein außerordentlich vielseitiger Komponist, dessen Gesamtwerk Stücke verschiedenster Gattungen umfasst. Martin fand zwischen seinem 40. und 50. Lebensjahr erst vergleichsweise spät zu seiner eigenen, unverwechselbaren musikalischen Sprache. Besonders hierbei ist, dass seine Musik keiner bestimmten Richtung zugeordnet werden kann und auch von keinem späteren Komponisten aufgegriffen beziehungsweise weiterentwickelt wurde.
Nach Kurt von Fischer gibt es zwei Arten von Komponisten:
„Der eine zeigt schon von den frühen Werken an [...] ein fest umrissenes stilistisches Bild, das bereits wesentliche Züge des Reifestils erkennen lässt. Die Entwicklung vollzieht sich gewissermaßen geradlinig unter ständiger Festigung und Steigerung der künstlerischen Gestaltungskraft. Diesem Kompositionstyp steht derjenige gegenüber, dessen Stilkurve deutliche Einschnitte und Wendepunkte aufweist. [...] Die Entwicklung läuft also nicht nur im Sinne einer Reifung und Steigerung der schöpferischen Kräfte, sondern gleichzeitig auch im Sinne wesentlicher stilistischer Umformungen.“
Martin wird von von Fischer der zweiten Gruppe zugeordnet. Wie Rudolf Klein wertschätzend bemerkt, ist der Stil des Komponisten „ein Geschenk des Himmels [...], [das] aber nicht vom Himmel fiel“ . So sollen in dieser Arbeit verschiedene kompositorische Aspekte von Martins Stilwandel, wie beispielsweise die oben genannten „wesentlichen stilistischen Umformungen“ sowie deren mögliche Ursprünge, während seiner Entwicklung anhand dreier ausgewählter Stücke erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Stellung der Instrumentalmusik im Werk Martins
- Ausgewählte Aspekte des kompositorischen Prozesses
- Die frühen Werke
- Ausbildung des persönlichen Stils
- Entwicklung des Stils
- Musikgeschichtliche Stellung des Komponisten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der kompositorischen Entwicklung von Frank Martin, einem vielseitigen Komponisten, der erst spät zu seiner eigenen musikalischen Sprache fand. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Aspekte seines Stilwandels anhand dreier ausgewählter Stücke, um Einblicke in seine "wesentlichen stilistischen Umformungen" und deren mögliche Ursprünge zu geben.
- Entwicklung von Frank Martins kompositorischem Stil
- Analyse ausgewählter Werke
- Sonderstellung von Martins kompositorischer Entwicklung in der Musikgeschichte
- Die Bedeutung der Instrumentalmusik in Martins Gesamtwerk
- Einfluss von Martins kompositorischer Entwicklung auf seine Musikgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Bedeutung der Instrumentalmusik in Frank Martins Gesamtwerk und stellt die drei ausgewählten Werke vor: "Pavane couleur du temps" als Vertreter der frühen Phase, "Ballade pour flûte et piano" als Beispiel für die Stilfindungsphase und "2. Concerto pour piano et orchestre" als Darstellung der Weiterentwicklung seines Stils.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Stellung der Instrumentalmusik im Werk Martins. Hier wird die Entwicklung der Instrumentalmusik in seinem Gesamtwerk beleuchtet.
Das zweite Kapitel analysiert ausgewählte Aspekte des kompositorischen Prozesses. Es umfasst die frühen Werke Martins, die Ausbildung seines persönlichen Stils und die Entwicklung seines Stils.
Das dritte Kapitel beleuchtet die musikgeschichtliche Stellung des Komponisten. Hier werden die Einflüsse auf Martins Kompositionen sowie die Einordnung seines Werkes in den Kontext seiner Zeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Frank Martin, kompositorische Entwicklung, Instrumentalmusik, Stilwandel, "Pavane couleur du temps", "Ballade pour flûte et piano", "2. Concerto pour piano et orchestre".
- Arbeit zitieren
- Anja Börke (Autor:in), 2009, Frank Martins Instrumentalmusik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163038