Die Dimensionen des größten Landes der Erde mit einer Ausbreitung von rund 17.000.000 km² und einer Bevölkerungszahl von 142 Mio. Menschen sowie der höchsten ethnischen Dichte weltweit (mit über 100 Nationalitäten) erscheinen für die Vielzahl der Westeuropäer unfassbar und geheimnisvoll zugleich.
Selbst 20 Jahre nach Glasnost und Perestroika ist Russland weiterhin für Viele Terra incognita, welches z.T. aufgrund seiner Vergangenheit widersprüchlich und unberechenbar wirkt. Doch die Faszination, die dieses Land heute ausstrahlt, wird zunehmend auch von westlichen Investoren erkannt. Zu Recht tritt seit einiger Zeit das immense wirtschaftliche Potential stärker als die Unsicherheit in den Vordergrund der Betrachtung.
Folglich ist das Interesse von Unternehmern an dieser Region in den vorangegangenen Jahren ungebrochen stark steigend.
Aus verschiedenen Gründen ist das Themengebiet rund um Aktivitäten deutscher Unternehmen in Russland von großem Interesse als Untersuchungsobjekt geprägt. Die zunehmende Orientierung international agierender deutscher Unternehmen, einen Markteintritt in Russland zu wagen, hat sich seit Beginn der 90er Jahre bedeutend intensiviert. Historisch betrachtet veränderte sich seit etwa diesem Zeitraum auch die Verteilung der weltweiten Direktinvestitionen stark. Vor Beginn der 90er Jahre wurden Direktinvestitionen hauptsächlich unter Industrieländern getätigt, doch seit dieser Zeit sind überwiegend Entwicklungs- und Reformländer zu Empfängern von Direktinvestitionen geworden – darunter befindet sich auch Russland.
Speziell dieses Land benötigte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ausländisches Kapital zur Finanzierung des wirtschaftlichen Aufholprozesses. Zu dieser Zeit fokussierten deutsche Unternehmen Russland zunächst als einen kostengünstigen Standort für die Auslagerung von Wertschöpfungsketten. Erst allmählich wurde Russland von der Vielzahl international tätiger Unternehmen als profitabler Absatzmarkt entdeckt. Doch genau dieser Aspekt bewirkt die Notwendigkeit, die spezifischen kulturellen Besonderheiten zu analysieren und in den Vordergrund einer erfolgreichen Geschäftstätigkeit zu stellen. Ein weiterer Gesichtspunkt, welcher die Aktualität des Themas unterstreicht, stellt die zunehmend positive Wahrnehmung Russlands seitens ausländischer Investoren dar. Gleichzeitig spielt Russlands führende Position in der Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten eine wesentliche Rolle für die Erschließung weiterer Märkte in den GUS-Staate
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Einführung und Problembeschreibung
- 1.2 Zielstellung
- 1.3 Aufbau und Methodik der Arbeit
- 2 Rahmenbedingungen und Begriffsabgrenzungen
- 2.1 Rahmenbedingungen
- 2.1.1 Geographische Eingrenzung
- 2.1.2 Branchenspezifikation
- 2.1.3 Relevante Unternehmen
- 2.1.4 Ordnungspolitische Rahmen und Rechtskultur in Russland
- 2.1.5 Gegenwärtige wirtschaftspolitische Situation in Russland
- 2.2 Begriffsabgrenzungen
- 2.2.1 Markteintrittsstrategien
- 2.2.2 Interkulturelle Kompetenz
- 2.2.3 Geschäftserfolg
- 3 Besonderheiten des russischen Marktes
- 3.1 Chancen, Risiken und Perspektiven des russischen Marktes als Investitionsstandort
- 3.2 Anforderungen an einen erfolgreichen Markteintritt in Russland
- 4 Markteintritt deutscher Unternehmen in Russland
- 4.1 Motive für einen Markteintritt in Russland
- 4.2 Analyse potentieller Markteintrittsstrategien
- 4.2.1 Einführung
- 4.2.2 Marktliche Koordination - Export
- 4.2.3 Kooperative Koordination – Equity Joint Venture
- 4.2.4 Hierarchische Koordination – Hundertprozentige Tochtergesellschaft
- 4.2.5 Weitere Markteintrittsformen
- 4.2.6 Zwischenergebnis
- 4.3 Markteintrittsbedingte Anpassung ausgewählter Elemente der Geschäftspolitik
- 4.3.1 Kundenpolitik
- 4.3.2 Produktpolitik
- 4.3.3 Personalpolitik
- 5 Vergleich der interkulturellen Unterschiede in der russischen und der deutschen Wirtschaftskultur anhand der Dimensionen von Hofstede
- 5.1 Machtdistanz
- 5.2 Unsicherheitsvermeidung
- 5.3 Individualismus versus Kollektivismus
- 5.4 Maskulinität versus Feminität
- 5.5 Langfrist- versus Kurzfristorientierung
- 6 Untersuchung der wirtschaftskulturellen Besonderheit in Russland anhand einer empirischen Erhebung
- 6.1 Ziel der Erhebung
- 6.2 Auswahl der Zielgruppe
- 6.3 Methodik
- 6.4 Ergebnisse der empirischen Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen des Markteintritts deutscher Unternehmen in Russland. Die Arbeit beleuchtet die Chancen und Risiken des russischen Marktes, analysiert die wichtigsten Markteintrittsstrategien und untersucht die interkulturellen Unterschiede zwischen der russischen und der deutschen Wirtschaftskultur.
- Markteintrittsstrategien für deutsche Unternehmen in Russland
- Chancen und Risiken des russischen Marktes
- Interkulturelle Unterschiede in der Wirtschaftskultur
- Anpassung der Geschäftspolitik an die russische Wirtschaftskultur
- Empirische Untersuchung der wirtschaftskulturellen Besonderheit in Russland
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel stellt die Thematik des Markteintritts deutscher Unternehmen in Russland vor. Es werden die Problematik, die Zielsetzung und die Methodik der Arbeit erläutert.
- Kapitel 2: Rahmenbedingungen und Begriffsabgrenzungen
Dieses Kapitel beleuchtet die Rahmenbedingungen für den Markteintritt in Russland, einschließlich der geographischen und branchenspezifischen Aspekte, sowie der politischen und wirtschaftlichen Situation. Darüber hinaus werden wichtige Begriffe wie Markteintrittsstrategien, interkulturelle Kompetenz und Geschäftserfolg definiert.
- Kapitel 3: Besonderheiten des russischen Marktes
Dieses Kapitel analysiert die Chancen, Risiken und Perspektiven des russischen Marktes als Investitionsstandort und beleuchtet die Anforderungen an einen erfolgreichen Markteintritt.
- Kapitel 4: Markteintritt deutscher Unternehmen in Russland
Dieses Kapitel untersucht die Motive für einen Markteintritt in Russland und analysiert verschiedene Markteintrittsstrategien, einschließlich Export, Joint Venture und Tochtergesellschaft. Es behandelt auch die Anpassung der Geschäftspolitik an die russischen Gegebenheiten.
- Kapitel 5: Vergleich der interkulturellen Unterschiede in der russischen und der deutschen Wirtschaftskultur anhand der Dimensionen von Hofstede
Dieses Kapitel vergleicht die russische und die deutsche Wirtschaftskultur anhand der fünf Dimensionen von Hofstede: Machtdistanz, Unsicherheitsvermeidung, Individualismus vs. Kollektivismus, Maskulinität vs. Feminität, Langfrist- vs. Kurzfristorientierung.
- Kapitel 6: Untersuchung der wirtschaftskulturellen Besonderheit in Russland anhand einer empirischen Erhebung
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur wirtschaftskulturellen Besonderheit in Russland.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind der Markteintritt deutscher Unternehmen in Russland, Chancen und Risiken des russischen Marktes, interkulturelle Kompetenz, Markteintrittsstrategien, wirtschaftskulturelle Besonderheit, Hofstede-Dimensionen, empirische Untersuchung.
- Quote paper
- Bianca May (Author), 2009, Markteintrittsstrategien deutscher Unternehmen in Russland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163042