Die vorliegende Seminararbeit hat David Pears´ Aufsatz Self-Deception and Action
against one´s own better judgement als Basis und nimmt ihn als Ausgangspunkt für
die Diskussion über die Phänomene “Selbsttäuschung” und “Willensschwäche”.
David Pears möchte in seiner Abhandlung zweierlei beleuchten: Einerseits möchte er
die Möglichkeit von Irrationalität im Denken, andererseits die Möglichkeit von
Irrationalität im Handeln diskutieren. Ersteres wird mithilfe des Konzepts der
Selbsttäuschung, Letzteres wird mithilfe des Konzept der Willensschwäche im Sinne
eines bewussten Handelns wider besseren Wissens untersucht.
Zwei Gemeinsamkeiten sind für Pears gleich am Anfang evident: Beide Konzepte,
sowohl das der Selbsttäuschung als auch das der Willensschwäche, scheinen paradox
zu sein und beide sind Fälle von Irrationalität. Pears stellt demzufolge zwei Fragen:
Eine nach der Möglichkeit der Paradoxie in beiden Konzepten und die andere nach
einem adäquaten Verständnis ihrer Irrationalität. “[...] Their natural habitat was
somewhere very near the boundary of the possible. Self-deception may even be an
impossible achievement and the same may be true of conscious action against one´s
own better judgement.”
Inhaltsverzeichnis
- Action against one's own better judgement: "Willensschwäche" bei David Pears
- Akrasia: Ein Schlüsselbegriff bei David Pears
- Self-Deception: "Selbsttäuschung" bei David Pears
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht David Pears' Aufsatz "Self-Deception and Action against one's own better judgement" und betrachtet ihn als Ausgangspunkt für die Diskussion über die Phänomene "Selbsttäuschung" und "Willensschwäche". Pears möchte in seiner Arbeit die Möglichkeit von Irrationalität im Denken und Handeln analysieren, wobei er "Selbsttäuschung" für die Irrationalität im Denken und "Willensschwäche" für die Irrationalität im Handeln verwendet.
- Untersuchung der Paradoxie in den Konzepten der Selbsttäuschung und Willensschwäche
- Analyse der Irrationalität in beiden Konzepten
- Die Rolle der Vernunft in der Kontrolle des Handelns
- Die Frage nach der Möglichkeit von bewusstem Handeln gegen besseres Wissen ohne Zwang
- Aristoteles' Nikomachische Ethik im Kontext von "Willensschwäche" und "Selbsttäuschung"
Zusammenfassung der Kapitel
1) Action against one's own better judgement: "Willensschwäche" bei David Pears
Pears argumentiert, dass bei einer Person, die bewusst gegen ihr besseres Wissen handelt, die Vernunft keine Kontrolle über ihr Handeln hat. Er identifiziert den "wahren Handelnden" mit seiner Vernunft, da diese der beste Ratgeber innerhalb des Individuums ist. Dieses Argument führt zu dem Schluss, dass Personen, die gegen besseres Wissen handeln, aufgrund eines unwiderstehlichen Zwangs nicht anders handeln können. Vernunft als Autorität ist nicht ausreichend, um den Handelnden zu kontrollieren.
2) Akrasia: Ein Schlüsselbegriff bei David Pears
Dieses Kapitel analysiert Pears' Auseinandersetzung mit Aristoteles' Nikomachische Ethik, um die Frage nach der Möglichkeit von bewusstem Handeln gegen besseres Wissen ohne Zwang zu untersuchen. Pears untersucht, inwiefern und ob überhaupt bewusstes Handeln gegen besseres Wissen auch ohne Zwang möglich ist.
Schlüsselwörter
Selbsttäuschung, Willensschwäche, Akrasia, Vernunft, Irrationalität, Handeln gegen besseres Wissen, Aristoteles, Nikomachische Ethik, Motivated Irrationality.
- Arbeit zitieren
- Mag. Dr. phil. Lisz Hirn (Autor:in), 2008, David Pears: Self-Deception and Action against one´s own better Judgement - an Analysis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163080