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Totalitarismus und danach?

Beiträge von H. Arendt, C.J. Friedrich und J.J. Linz im Hinblick auf die Rolle der Gewalt und das Politikverständnis in der DDR der frühen 1950er Jahre

Titel: Totalitarismus und danach?

Seminararbeit , 2010 , 20 Seiten , Note: 1,7

Autor:in: Martin Gerasch (Autor:in)

Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts
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I. Herrschaftsmodelle – Was füllt die Lücke?
Mit ihrer Analyse des Nationalsozialismus und des Stalinismus, die 1951 erstmals erschien, legte Hannah Arendt den Grundstein für die Konstituierung eines Idealmodells der totalen Herrschaft. Carl J. Friedrich und Zbigniew Brzezinski stellten dann 1956 diesen Idealtyp mit seinen allgemeine Wesenszügen dar. Allerdings wurde klar, dass diese nicht einfach weiter auf die herrschenden Verhältnisse in Osteuropa übernommen und angewendet werden konnte. Deshalb gab es einige Versuche, einen passenden Herrschaftstyp zu definieren.

I.1. Totalitarismus am Ende? – Die „Klassiker“
Kern von Hannah Arendts Betrachtungen stellte eine zentralisierte Macht dar, die selbst die eigenen Institutionen überwachte und regelmäßig „säuberte“, um keine parallelen Gruppen mit Macht zu ermöglichen. Andererseits sei gerade auch die Strukturlosigkeit in den Beziehungen zwischen Partei- und Staatsapparat evident, was ein Kompetenzwirrwarr zur Folge hatte, in dem niemand mehr den Überblick behalten konnte. Ob das wirklich immer so war, wurde im Bezug auf den Nationalsozialismus von den Historikern in der „Polykratie-Debatte“ kontrovers diskutiert. Offiziell wurde die Herrschaft zwar von einer Partei ausgeübt, andererseits war der Begriff „Bewegung“ viel angemessener. Richtlinie für das Vorgehen war demnach nicht irgendein Parteiprogramm, sondern die Bewegungsgesetze, welche eine vorgezeichneten Weltgeschichte propagierten, die nur vollendet werden müsste. Dies ging mit einer Ideologie einher, die im Nationalsozialismus das Ziel der Rassengemeinschaft, im Kommunismus das der klassenlosen Gesellschaft beinhaltete. Das Wesen des Totalitarismus stellte der Terror dar, der sich noch verstärkte, als die Opposition längst ausgeschaltet war und seine pervertierteste Form in den Lagern fand. Terror und Propaganda dienten zur Herstellung und Verdinglichung der Menschen, zur Atomisierung der Gesellschaft, zur Schaffung der Verlassenheit des Menschen, aber auch zur Mobilisierung der Masse. Die totalitäre Herrschaft macht aber nicht vor dem Privatleben halt, sondern ersetzt das ganze gesellschaftliche Leben durch seine Organisationen.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Herrschaftsmodelle – Was füllt die Lücke?
    • Totalitarismus am Ende? – Die „Klassiker“
    • Totalitarismus doch nicht am Ende? – Ein neuer Interpretationsansatz
    • Puzzle, Weiterentwicklung oder neues Modell? – Poststalinistische Systeme
  • Gewalt zum Machterhalt – Kann das richtig sein?
    • Der „,17. Juni 1953“ – Anstoß zur „sicherheitsstaatlichen Expansion“?
    • Was ist der Sinn von Politik?
    • Macht ohne Gewaltanwendung?
  • Schluss

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob das klassische Konzept des Totalitarismus die Verhältnisse in den poststalinistischen Staaten, insbesondere der DDR der frühen 1950er Jahre, adäquat beschreibt. Die Arbeit analysiert verschiedene Ansätze zur Einordnung dieser Regime und beleuchtet, wie sich die Rolle von Gewalt und das Politikverständnis in diesem Kontext darstellen.

  • Kritik an den „klassischen“ Totalitarismuskonzepten im Bezug auf die Einordnung der DDR
  • Analyse von C.J. Friedrichs „revidierten Totalitarismusbegriff“ und Juan J. Linz' Gedanken zu autoritärer Diktatur und Poststalinistischen Regimen
  • Die Rolle von Gewalt und Politik im Kontext der frühen „Entstalinisierungszeit“ am Beispiel des „17. Juni 1953“
  • Die Bedeutung von Hannah Arendts Begriffen „Revolution“, „Macht“ und „Politik“ für die Analyse der DDR
  • Die Bedeutung von Hannah Arendts Überlegungen im Bezug auf Wesen und Sinn der Politik und die Zusammenhänge von Macht und Gewalt

Zusammenfassung der Kapitel

  • Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik der Einordnung der DDR in den Kontext des Totalitarismusdiskusses vor. Die Ereignisse vom „17. Juni 1953“ werden als Ausgangspunkt für die Untersuchung der politischen Verhältnisse in der DDR der frühen 1950er Jahre herangezogen.
  • Herrschaftsmodelle – Was füllt die Lücke?: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Ansätze zur Einordnung von Herrschaftssystemen, insbesondere die „klassischen“ Totalitarismuskonzepte von Hannah Arendt, Carl J. Friedrich und Zbigniew Brzezinski. Es werden Kritikpunkte an diesen Konzepten und alternative Interpretationsansätze, wie die von Friedrich und Linz, diskutiert.
  • Gewalt zum Machterhalt – Kann das richtig sein?: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Rolle von Gewalt im Kontext der DDR der frühen 1950er Jahre. Es analysiert die Ereignisse vom „17. Juni 1953“ und deren Bedeutung für die „sicherheitsstaatliche Expansion“ in der DDR. Zudem wird die Frage nach dem Sinn von Politik und der Möglichkeit von Macht ohne Gewaltanwendung diskutiert.

Schlüsselwörter

Die Arbeit fokussiert auf die Themen Totalitarismus, Poststalinismus, DDR, Gewalt, Macht, Politik, Hannah Arendt, Carl J. Friedrich, Juan J. Linz, „17. Juni 1953“ und Entstalinisierung.

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Details

Titel
Totalitarismus und danach?
Untertitel
Beiträge von H. Arendt, C.J. Friedrich und J.J. Linz im Hinblick auf die Rolle der Gewalt und das Politikverständnis in der DDR der frühen 1950er Jahre
Hochschule
Universität Potsdam
Note
1,7
Autor
Martin Gerasch (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
20
Katalognummer
V163096
ISBN (eBook)
9783640794485
ISBN (Buch)
9783640794751
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Totalitarismus Beiträge Arendt Friedrich Linz Hinblick Rolle Gewalt Politikverständnis Jahre
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Martin Gerasch (Autor:in), 2010, Totalitarismus und danach?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163096
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Leseprobe aus  20  Seiten
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