Dessau, 6. September 1729 oder der 12. Elul 5489 nach dem jüdischen Kalender. Der Stern der Haskala - Der jüdischen Aufklärung - wird geboren, Moses Mendelssohn, welcher später als Vorreiter der jüdischen Emanzipationsbewegung in Deutschland wenn nicht gar in ganz Europa, als Berliner Sokrates sowie als Brückenbauer und Vermittler zwischen Juden und Christen gelten wird. Allerdings waren die Reaktionen auf seine Schriften und Werke in seinen 57 Lebensjahren oft nicht so positiv. Er musste sich lebenslang für seinen Glauben rechtfertigen, dies gipfelte 1769 in einem Bekehrungsversuch des Schweizer reformierten Theologen Johann Casper Lavater , dessen Angriff Mendelssohn tief verletzen sollte, obwohl ihm viele berühmteste Theologen und Philosophen, unter ihnen Kant und Herder beistanden und verteidigten. Auch zog sich Moses Mendelssohn durch seine Pentateuchübersetzung ins Deutsche einen Bann der jüdischen Orthodoxie auf diese Arbeit. Mendelssohn pflegte Freundschaften zu vielen der Großen Schriftsteller und Philosophen seiner Zeit. Sein vielleicht engster Freund Gotthold Ephraim Lessing nahm seinen jüdischen Freund als Vorbild für die Figur des „Nathan der Weise“ und setzte ihm so ein Denkmal. Mendelssohns Leben war geprägt vom intellektuellen Kampf für die jüdische Emanzipation, wobei er immer klar betonte, dass die Religion eine Privatsache sei und nicht die Nationalität des Menschen bestimme. Er unterstrich stets, dass Juden genauso loyal und fördernd für ihr Heimatland seien wie Christen und sie endlich als vollwertige Mitglieder ihrer Heimatländer anerkannt werden sollten. Der als sensibel, tolerant und geduldig beschriebene Mendelssohn erlebte selber nicht mehr die Früchte seiner Arbeit, die Verleihung der deutschen Bürgerrechte an die Juden (1797 bis 1918).
Inhaltsverzeichnis
- Moses Mendelssohn und warum bin ich Jude und trotzdem ein deutscher Philosoph - Der jüdischen Aufklärung
- Dessau, 6. September 1729 oder der 12. Elul 5489 nach dem jüdischen Kalender
- Der Stern der Haskala wird geboren
- Mendelssohn, der Brückenbauer
- Reaktionen auf Mendelssohns Werke
- Die Pentateuchübersetzung ins Deutsche
- Gotthold Ephraim Lessing und die Figur des „Nathan der Weise“
- Der Kampf für die jüdische Emanzipation
- Die Vernunftreligion und Toleranz
- Moses Maimonides als Vorbild
- Das Werk „,,Jerusalem oder über religiöse Macht und Judentum“
- Das Wesen des Judentums - Gottes Wahrheit durch Vernunft und Seele
- Ewigen und zeitliche Wahrheiten
- Die Geschichtswahrheiten
- Die sinaitische Offenbarung an die Juden
- Die Rettung aus Ägypten und die Offenbarung Gottes
- Das Wesen des Bundes mit Adonai
- Die hebräische Bibel - Gottes Wahrheit für jeden Menschen
- Die Erfüllbarkeit der Gebote
- Die Trennbarkeit der Religion vom Staat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Moses Mendelssohns Werk „Jerusalem oder über religiöse Macht und Judentum“ befasst sich mit der Frage nach der Wesenheit des Judentums. Es geht um die Vereinbarkeit von jüdischem Glauben und gesellschaftlicher Teilhabe, um die Rolle der Vernunft in der Religion und um die Frage nach der Gültigkeit göttlicher Gesetze.
- Die Vereinbarkeit von jüdischem Glauben und gesellschaftlicher Teilhabe
- Die Rolle der Vernunft in der Religion
- Die Gültigkeit göttlicher Gesetze
- Das Judentum als gelebte Praxis und Vernunftreligion
- Die Trennbarkeit von Religion und Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Das Werk beginnt mit der Schilderung von Moses Mendelssohns Leben und Wirken. Es beleuchtet die Schwierigkeiten, die er als Jude in der damaligen Gesellschaft erfuhr, und die Bedeutung seiner Schriften für die jüdische Emanzipation. In den darauf folgenden Kapiteln wird die Frage nach der Wesenheit des Judentums und der Rolle der Vernunft im Glauben behandelt. Mendelssohn stellt klar, dass das Wesen des Judentums nicht allein aus geoffenbarten religiösen Geboten besteht, sondern auch die Vernunft eine wichtige Rolle spielt. Er argumentiert, dass Gottes Wahrheit durch die Vernunft und die Seele erkannt werden kann und dass die sinaitische Offenbarung als Geschichtswahrheit zu betrachten ist.
Mendelssohn betont, dass der Bund mit Gott vom Menschen nicht lösbar ist und dass jeder Jude die Pflicht hat, sowohl der Verfassung seiner Heimat als auch den Geboten seiner Religion treu zu sein. Das Werk endet mit einem Plädoyer für Toleranz und Verständnis zwischen Juden und Christen, sowie für die Akzeptanz der jüdischen Menschen als vollwertige Bürger ihrer Heimatländer.
Schlüsselwörter
Moses Mendelssohn, Jüdische Aufklärung, Vernunftreligion, Toleranz, jüdische Emanzipation, Sinaitische Offenbarung, Geschichtswahrheit, Bund mit Gott, Theokratie, Judentum, Religion und Staat.
- Quote paper
- Yvonne Büchner (Author), 2008, Moses Mendelssohn und warum bin ich Jude und trotzdem ein deutscher Philosoph, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163116