Diese Arbeit basiert auf der Beschäftigung mit dem Stil Marcel Prousts und beabsichtigt die eigenwillige, extravagante Form seines Stils darzustellen. Grundlage der Untersuchung bildet die Lektüre des ersten Bandes der Recherche, A la recherche du temps perdu, sowie weiterführende Texte, die dieses Thema bereits behandelt haben. Zunächst werde ich auf die literarische Entwicklung des Autors eingehen, da sie für die Herausbildung seines Stils nicht unmaßgeblich ist. Anschließend widme ich mich seinen Sätzen, Wörtern und ästhetischen Theorien.
Marcel Proust wurde schon früh in die Welt der höheren Literatur eingeführt und sein Geschmack nach den Klassikern geformt. Den Weg zum Schriftsteller schlug er über das leidenschaftliche Lesen ein. Er nahm viel am öffentlichen Leben teil, hat Menschen beobachtet und wartete darauf, dass ihm die Erkenntnis über seinen eigenen Stil komme. Zunächst hat er sich an autobiographischen Romanen versucht wie an Jean Santeuil, ein 1000seitiger Roman, den er nach Vollendung zerrissen hat. In diesem Roman sind bereits Themen vorzufinden, die er auch in der Recherche wieder aufgegriffen hat. Themen, die sich wiederholen, ziehen sich durch all seine Texte. Darunter fallen Bereiche wie die Liebe und die Eifersucht, die Kunst und die Architektur. Ab 1905 war er durch das Fortschreiten seiner Krankheit fast durchgehend an sein Zimmer gebunden, in dem er abgeschlossen von der Welt sehr viel schrieb. Er machte sich viele Gedanken über die Werke, die er gelesen hatte, dokumentierte sie und versuchte sie zu imitieren und zu kritisieren, wobei er durch den Kontakt mit den anderen Autoren seinen eigenen Geist vertiefte. Nachdem Proust zunächst unterschätzt wurde, hatte er mit Du côté de chez Swann seinen großen Durchbruch. Er hat die gehobenen Kreise verehrt und selbst in ihnen verkehrt, aber auch ihre Verlogenheit kritisiert, was in der Recherche beispielsweise an der Darstellung der Madame Verdurin, die sehr oberflächlich und hinterhältig ist, deutlich wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pastiches und Kritiken
- Der Stil
- Die Komposition
- Der Satz
- Das Wort
- Stilistische Mittel
- Die ästhetischen Theorien Prousts
- Die Prinzipien des Proustschen Romans
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Stil Marcel Prousts und zielt darauf ab, die Eigenart und Extravaganz seiner literarischen Form darzustellen. Die Grundlage der Untersuchung bildet die Lektüre des ersten Bandes der „Recherche“, „A la recherche du temps perdu“, sowie weiterer Werke, die sich bereits mit diesem Thema befasst haben.
- Die Entwicklung des Proustschen Stils
- Die Analyse von Satzbau und Wortwahl
- Die Anwendung von Stilmitteln im Werk
- Die ästhetischen Theorien und Prinzipien des Romans
- Der Einfluss der Pastiches und Kritiken auf Prousts Schaffen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung der Analyse des Stils Marcel Prousts. Dabei wird die Relevanz der literarischen Entwicklung des Autors hervorgehoben und ein kurzer Überblick über die behandelten Themen gegeben.
- Pastiches und Kritiken: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Pastiches, also Nachahmungen von Texten anderer Autoren, in Prousts Schaffen. Dabei wird deutlich, wie die Beschäftigung mit Pastiches seinen eigenen Stil beeinflusst hat und welche Spuren sie in der „Recherche“ hinterlassen haben.
- Der Stil: Dieses Kapitel befasst sich mit den charakteristischen Elementen des Proustschen Stils, darunter die Verwendung von langen, kunstvollen Sätzen, die präzise Wortwahl und die Anwendung von Stilmitteln. Es werden Beispiele aus seinem Werk herangezogen, um diese stilistischen Besonderheiten zu verdeutlichen.
- Die Komposition: Dieses Kapitel widmet sich der Komposition des Proustschen Romans, insbesondere den Aspekten des Satzbaus, der Wortwahl und der Verwendung stilistischer Mittel. Es werden die verschiedenen Techniken und Strategien beleuchtet, die Proust einsetzt, um seine literarische Vision zu verwirklichen.
- Die ästhetischen Theorien Prousts: Dieses Kapitel untersucht die ästhetischen Theorien, die Prousts literarisches Schaffen prägen. Es werden seine Ansichten über Kunst, Literatur und den Prozess der Schöpfung beleuchtet und in Bezug zu seiner literarischen Praxis gesetzt.
- Die Prinzipien des Proustschen Romans: Dieses Kapitel analysiert die grundlegenden Prinzipien, die den Proustschen Roman ausmachen. Es werden die Themen der Zeit, des Gedächtnisses, der Liebe und der Kunst in Bezug auf die kompositorischen Elemente des Romans untersucht.
Schlüsselwörter
Marcel Proust, Stil, Recherche, A la recherche du temps perdu, Pastiches, Kritik, Satzbau, Wortwahl, Stilmittel, ästhetische Theorien, Romanprinzipien, Kunst, Literatur, Zeit, Gedächtnis, Liebe.
- Arbeit zitieren
- Angelina Kalden (Autor:in), 2003, Der Stil von Marcel Proust, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16326